Alves, der im Vorjahr noch zu Brasiliens Aufgebot beim WM-Turnier in Katar gehört hatte, soll die Frau nach deren Darstellung im vergangenen Dezember auf der Toilette eines Nachtclubs in Barcelona sexuell missbraucht haben. Im spanischen Recht umfasst der Tatbestand der sexuellen Nötigung auch die erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe.
Zunächst hatte Alves während der anfänglichen Ermittlungen mehrfach seine Unschuld beteuert. Im zurückliegenden Frühjahr jedoch räumte der ehemalige Barca-Verteidiger eine sexuelle Beziehung zur Klägerin ein, wies aber weiterhin jegliche Gewaltvorwürfe zurück.
Nach zwei vergeblichen Anträgen auf Haftverschonung, die wegen "hohen Fluchtrisikos" abgelehnt worden waren, stellte sich Alves im vergangenen Juni in seinem ersten Interview seit Bekanntmachung der Anschuldigungen mit der Zeitung La Vanguardia erneut als unschuldig dar: "Ich habe eine wirklich reines Gewissen, was die Geschehnisse im Waschraum des Nachtclubs angeht. Ich habe die Frau zu nichts gezwungen, was wir getan haben", erklärte der Südamerikaner.
Seine Laufbahn dürfte unabhängig vom Ausgang des anstehenden Prozess endgültig beendet sein. Beim mexikanischen Erstligisten Pumas UNAM war der Vertrag des Routiniers, der mit Barcelona dreimal die Champions League und mit Brasilien zweimal die Südamerikameisterschaft gewonnen hat, kurz nach Erhebung der Vorwürfe gegen Alves gekündigt worden. Insgesamt feierte Dani Alves in seiner Karriere 42 Titelgewinne.