Europa-Blues statt Heavy Metal: Eintracht Frankfurt hat auf der internationalen Bühne die erhoffte Reaktion verpasst und eine bessere Ausgangslage im Kampf ums Conference-League-Achtelfinale leichtfertig verspielt. Die zuletzt viel kritisierte Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller musste sich trotz eines Traumstarts nach einem unerklärlichen Leistungsabfall mit einem 2:2 (2:1) im Zwischenrunden-Hinspiel beim Europa-League-Absteiger Union Saint-Gilloise begnügen.
Fares Chaibi (3.) und Winter-Neuzugang Sasa Kalajdzic (10.) belohnten die Hessen für eine bärenstarke Anfangsphase. Der souveräne Spitzenreiter der belgischen Liga bestrafte die nach der Pause schwächelnde Eintracht aber und schlug durch Mathias Rasmussen (31.) und Gustaf Nilsson (68.) zurück. In der Schlussphase flog bei den Gastgebern Charles Vanhoutte (78.) mit Gelb-Rot vom Feld. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) benötigt die SGE einen Sieg zum Weiterkommen.
"Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass wir nicht mit einer besseren Ausgangslage nach Frankfurt reisen. Es ist auch ärgerlich wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben", sagte Sebastian Rode bei RTL+: "Wir müssen da mehr die Ruhe bewahren und besser dagegenhalten."
Die enttäuschenden Auftritte beim 1. FC Köln (0:2) und gegen den VfL Bochum (1:1) hatten jüngst für Unzufriedenheit am Main gesorgt. Sportvorstand Markus Krösche forderte deshalb "mehr Heavy Metal" von der Eintracht. Kevin Trapp rückte nach Hexenschuss wieder ins Tor, dazu starteten die Hessen mit Omar Marmoush und Kalajdzic als Doppelspitze.
Und die offensive Ausrichtung zahlte sich gleich aus: Chaibi staubte in der Mitte ab, nachdem Niels Nkounkou beherzt über links durchgestartet war. Mit seinem ersten Treffer im Eintracht-Trikot krönte Kalajdzic einen fulminanten Start der Hessen, der Österreicher vollendete einen schnellen Konter eiskalt.