"Auf kolumbianischer Seite sagten sie, dass Messi und Ángel Di María nicht mehr dasselbe Niveau hätten. Wir wollten sie suchen, als wir gewonnen hatten. Leo hat uns dann aber gesagt: 'Niemand wird auf irgendjemandem herumhacken, jetzt werden wir feiern'", erzählte Mittelfeldspieler Rodrigo De Paul gegenüber Clarin.
Schon im vergangenen Jahr, bei einem Länderspielsieg der Albiceleste gegen den ewigen Rivalen aus Brasilien, hätte sich Messi deutlich gegen Schmähgesänge ausgesprochen: "Leo hat uns nicht erlaubt, auf dem Spielfeld Lieder über die Brasilianer zu singen. Er weiß, wie das alles funktioniert. Im Hotel, unter vier Augen, ist es dann etwas anderes. Da ist er dann schon dabei."
Angesprochen auf den scharf kritisierten Teamkollege Enzo Fernández fügte De Paul hinzu: "Bei Enzo ist das Problem, dass man das Lied nicht analysiert. Es ist reine Schikane. Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die unter Rassismus und anderen Problemen leiden. Ich denke aber, sie hätten ihm eine private Nachricht schicken und es ihm direkt sagen können. Man sagt ihm, dass es einen stört und macht nicht so eine Show."
Fernández hatte bei den Feierlichkeiten nach dem Copa-Finalsieg gegen Kolumbien mit einem Live-Video für Aufsehen gesorgt. In diesem beleidigt er unter anderem zahlreiche Nationalspieler Frankreichs aufgrund deren afrikanischen Wurzeln mit einem rassistischen Lied. Messi war hingegen nicht in dem viralen Clip zu sehen.
Kurios: Fernández erhielt von der argentinischen Vize-Präsidentin Victoria Villarruel trotzdem Rückendeckung, obwohl sich der Mittelfeldspieler zuvor Einsicht gezeigt und um Verzeihung gebeten hatte. Argentiniens Sportminister Julio Garro musste sogar seinen Hut nehmen, da er vom Team um Messi eine Entschuldigung forderte. Argentinien wird derzeit von der rechtspopulistischen Partei Demócrata regiert.
Fernández' Klub FC Chelsea leitete indes ein Disziplinarverfahren ein, Frankreichs Verband reichte bei der FIFA eine Klage ein.