Spaniens Nationalcoach Luis de la Fuente hat verärgert auf den Vorwurf reagiert, er habe für die Überlastung von Barcelonas Lamine Yamal gesorgt, der sich nach dem Nations-League-Duell mit Dänemark mit einer Oberschenkelverletzung abgemeldet hatte.
Lamine Yamal war gegen Dänemark am Samstag in der Nachspielzeit ausgewechselt worden und hatte das Stadion im Anschluss humpelnd verlassen. Auf Bitten des FC Barcelona war er dann zu seinem Klub zurückgekehrt. Bei einer MRT-Untersuchung ergab sich am Sonntag keine gravierendere Verletzung, sondern nur eine Überlastung des Oberschenkels, die nun abklingen muss.
De la Fuente sagte nun den Journalisten: "Lamine hat in der Schlussphase etwas gespürt. Ich habe danach mit ihm gesprochen und er hat mir gesagt, dass er meint, dass er am Dienstag nicht bei 100 Prozent ist. Wenn es Zweifel gibt, dann entscheidet man sich immer für die Gesundheit des Sportlers. Er hat gespielt, weil er spielen musste. Darüber hinaus gibt es keine Diskussionen."
Luis de la Fuente: "Was mich traurig macht"
Der Coach legte verärgert nach: "Was mich traurig macht, ist, dass es Leute gibt, die darauf anspringen. Lassen Sie mich das klarstellen: Dieses Jahr haben wir 17 Länderspiele gehabt, weil wir das Glück hatten, bei der EM bis ins Finale zu kommen. Nächstes Jahr werden wir zehn Länderspiele haben. Das sind 27 in zwei Jahren, eines pro Monat. Das Problem liegt ganz woanders." Damit meinte De la Fuente die Belastung durch die vielen Partien auf Klub-Ebene, die durch die Einführung des neuen Klub-WM, die im Sommer in den USA stattfindet, nicht weniger wird.
"Lamine ist ehrlich. Er fühlt sich nicht gut und ich danke ihm für seine Reife, mir das dann auch zu sagen, dass er nicht bei 100 Prozent ist", sagte De la Fuente.
Mit einem Sieg am Dienstag in Córdoba gegen Serbien würde sich Spanien für das Viertelfinale der Nations League qualifizieren - und damit wären die beiden noch ausstehenden Gruppenspiele sportlich für die Furia Roja bedeutungslos. Auf die Frage, ob De la Fuente dann erfahrene Spieler nicht nominieren oder spielen lassen würde, sagte der Coach, auch mit Blick auf den verletzten Lamine Yamal: "Wir wollen Erster werden und werden deshalb weiterhin das Maximum von den Spielern verlangen. Wir alle wollen gewinnen und werden alle Möglichkeiten ausschöpfen. Dafür werden wir bezahlt. Aber wir machen kein Kamikaze und riskieren die Gesundheit der Spieler."