Birmingham gelingt die Sensation

SPOX
28. Februar 201113:30
Obafemi Martins (r.) besorgte den völlig überraschenden Siegtreffer für Birmingham CityGetty
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Birmingham City gewinnt das Carling-Cup-Finale gegen den FC Arsenal durch ein Last-Minute-Tor von Obafemi Martins und sichert sich damit den ersten Titel nach einer 48-jährigen Durststrecke.

FC Arsenal - Birmingham City 1:2 (1:1)

Tore: 0:1 Zigic (28.), 1:1 Van Persie (39.), Martins (90.)

Reaktionen:

Alex McLeish (Trainer Birmingham): "Nach England zu kommen und mit einem so kleinen Klub wie Birmingham einen Titeol zu gewinnen, ist eigentlich unfassbar. Das ist das beste, was ich bis jetzt als Trainer erlebt und erreicht habe."

Stephen Carr (Birmingham): "Das ist wie im Märchen. Ich habe nie geglaubt, dass ich mal die Möglichkeit bekomme, einen Pokal in die Höhe zu halten."

Arsene Wenger (Trainer Arsenal): "Das ist eine riesen Enttäuschung. Aber wir dürfen jetzt nicht eine ganze Saison wegwerfen. Wir sind mental stark genug, noch viel zu erreichen und einen Titel zu gewinnen. Vor dem 1:2 haben Szczesny und Koscielny einen Fehler gemacht. Sie müssen miteinander reden. Wenn der Ball im No man's land ist, muss einer die Verantwortung übernehmen."

Das Spiel:

Arsenal musste auf zwei wichtige Akteure verzichten: Cesc Fabregas und Theo Walcott mussten aufgrund Verletzungen passen. Für Fabregas kam Tomas Rosicky von Beginn an im Mittelfeld zum Einsatz.

Auf Seiten von Birmingham City musste der Ex-Arsenal-Spieler Alexander Hleb aufgrund einer Bänderdehnung passen. Es entwickelte sich von Beginn an eine muntere Partie, in der sich beide Mannschaften nicht versteckten und forsch nach vorne spielten.

Glück für Szczesny

Der erste Aufreger spielte sich bereits in der vierten Minute ab: Birminghams Lee Bowyer bekam den Ball durchgesteckt und tauchte mutterseelenallein vor dem Gunner-Keeper Wojciech auf, der ihn regelwidrig im Strafraum zu Fall brachte. Doch das Schiedsrichergespann entschied nicht auf Rot und Elfmeter, sonder auf Abseits Bowyer. Eine krasse Fehlentscheidung.

Die erste gefährliche Szene von Arsenal hatte Robin Van Persie, dessen Drehschuss mit viel Mühe von Ben Foster pariert werden konnte. Die erste Ecke für Birmingham brachte zunächst die Führung für den Underdog: Johnson verlängerte die Larrson-Hereingabe, die der Zwei-Meter-Hüne Zigic aus drei Metern Entferung über die Linie nickte (28.). Eine bis dahin nicht unverdiente Führung für Birmingham.

Van Persie gibt schnelle Antwort

Nur gute zehn Minuten später hatten die Gunners die postwendende Antwort parat: Jack Wilshere nahm sein Herz in die Hand und schoss von der Strafraumkante an die Latte, von dort sprang der Ball zu Andrey Arshavin auf rechts, der Robin van Persie mustergültig halbhoch bediente. Der Holländer versenkte die Vorlage per spektakulärem Seitfallzieher zum Ausgleich. Mit diesem Stand ging es in die Pause.

Nach der Pause kristallisierte sich immer mehr die individuelle Klasse der Hauptstädter heraus, die mit über 60 Prozent Ballbesitz den Gegner eigentlich dominierten. Gefährlicher blieb allerdings weiterhin Birmingham: In der 58. Minute bekamen die Gunners zum wiederholten Male den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Keith Fahey reagierte am Schnellsten und jagte den Ball mit der Picke an den linken Pfosten.

Foster hält Birmingham im Rennen

Ab der 70. Minute schwanden die Kräfte von Birmingham, sodass Arsenal zu guten Möglichkeiten kam, die aber der in dieser Phase überragende Keeper Ben Foster zu nichte machte. Rosicky und Arshavin scheiterten freistehend.

In der 90. Minute, als sich alle schon mit der Verlängerung abgefunden hatten, geschah das Unfassbare. Szeczesny und Verteidiger Laurent Koscielny können eine einfache Hereingabe nicht klären und legen nach einem kapitalem Missverständnis und völlig unbegrängt dem eingewechseltem Obafemi Martins den Ball auf, der nur noch zum Siegtreffer einschieben muss.

Unterm Strich ein unerwarteter, aber nicht unverdienter Sieg, da Arsenal oft zu umständlich agierte und deutliche Schwächen in der Verteidigung offenbarte.

Spieler des Spiels: Ben Foster. Der Birmingham-Keeper hielt mit mehreren guten Paraden seine Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit im Spiel.

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