Chelseas "alte Krieger" bereit für den FC Bayern

SID
Der FC Chelsea siegte im Finale des FA-Cups gegen Liverpool mit 2:1
© Getty

Die "alten Herren" tanzten auf dem heiligen Rasen wie kleine Kinder: Die Spieler des FC Chelsea feierten ihren 2:1 (1:0)-Triumph über den FC Liverpool im englischen Pokalfinale am Samstag im Londoner Wembley-Stadion überschwänglich.

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Der siebte Erfolg im FA-Cup für die "Blues" war mehr als nur eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Finale am 19. Mai gegen den FC Bayern in München. Der FC Chelsea rettete mit dem vierten Pokalsieg seit 2007 auch ein fast schon verloren geglaubtes Jahr. "Chelsea ist auf dem Weg zu einem sensationellen Double im FA-Cup und in der Champions League", bilanzierte der Daily Star.

Im Mittelpunkt der Ovationen stand Chelseas Interimstrainer Roberto Di Matteo. Nach der Ablösung des glücklosen Portugiesen Andre Villas-Boas Anfang März verloren die Londoner unter der Regie des gebürtigen Schweizers nur zwei von 18 Pflichtspielen, erreichten das FA-Cup- und das Champions-League-Finale.

"Ich bin glücklich mit meiner Position"

Dass das Engagement des 41-Jährigen am Saisonende dennoch wohl beendet wird, schien in London kaum jemanden zu stören. "Das ist kein Thema", sagte Di Matteo nach dem Spiel bescheiden, "ich bin glücklich mit meiner Position, nach dem Champions-League-Finale werden wir eine Entscheidung treffen."

Britische Medien sehen in Di Matteo mehr als nur eine Zwischenlösung. "Der ultimative Traum von Klubbesitzer Roman Abramowitsch mag sich in München erfüllen, aber für den Moment sollten die alten Krieger und Di Matteo feiern, egal, was die Zukunft bringt", schrieb der "Daily Mail".

Für den im Champions-League-Finale gesperrten Chelsea-Kapitän John Terry war der Erfolg eine stille Genugtuung. "Die Leute haben uns in dieser Saison oft abgeschrieben, uns als zu alt abgestempelt, aber wir haben uns als Team gefunden und sind gerade dann stark, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen", sagte der 31-Jährige, der die Londoner als Kapitän zu vier Pokalerfolgen führte und eine neue Rekordmarke aufstellte.

Lampard denkt schon ans Finale

Neben Sturm-Veteran Didier Drogba (52. Minute) traf der für das Endspiel in der Königsklasse ebenfalls gesperrte Brasilianer Ramires (11.) für Chelsea. Andy Carroll (64.) verkürzte für Liverpool und haderte in der 83. Minute mit dem Schicksal, als sein Kopfball wohl noch vor der Torlinie geklärt wurde.

"Damit", sagte der Stürmer traurig, "hätten wir es vielleicht in die Verlängerung geschafft." Liverpools Coach Kenny Dalglish zollte dagegen dem verdienten Sieger Tribut: "Chelsea hat Vollblutfußballer und wir haben einige relativ unerfahrene Youngster."

Lob für Bayern-Stars

Chelseas Routinier Frank Lampard blickte am Sonntag bereits auf das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München. 2010 scheiterte der Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft in Südafrika mit England im Achtelfinale an Deutschland mit Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger.

"Ich genieße die Herausforderung, noch einmal gegen sie spielen zu dürfen", sagte der 33-Jährige, "ich habe sehr großen Respekt vor Schweinsteiger und ich liebe die Einstellung und die Entschlossenheit der Deutschen."

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