War der Wechsel in die Premier League ein Fehler?
Oliver Wittenburg (SPOX): Nein, überhaupt nicht. Die alten Klischees, nach denen solche Spieler am besten nach Spanien passen und solche besser nach England oder Deutschland, sind längst überkommen. Im Prinzip sollten Arsenal und Özil perfekt zueinanderpassen. Als Fehler kann man den Wechsel nur interpretieren, wenn man die falschen Erwartungen in Özil gesetzt hat. Er ist nicht der Typ, der ein Team anführt oder ein Team durch seine bloße Anwesenheit besser macht. Aber das wusste man ja vorher.
Andreas Lehner (SPOX): Man sollte nicht vergessen, die ersten Wochen waren überragend. Bei Özil und Arsenal klappte fast alles. Aber die enormen Belastungen in England haben ihm sichtlich zugesetzt. Es fehlt an der Konstanz. Die Erwartungen, die viele Arsenal-Fans in ihn gesetzt hatten, konnte er nicht erfüllen. Ein Fehler war der Wechsel in die Premier League aber nicht. Man muss nämlich auch davon ausgehen, dass bei einem Verbleib in Madrid seine Situation bei Real deutlich schlechter gewesen wäre.
Daniel Reimann (SPOX): Özil war wie auch di Maria ein Opfer von Madrids Hype-getriebener Transferpolitik. Florentino Perez wollte mit dem Bale-Einkauf ein Zeichen setzen, für einen Özil blieb kein Platz. In einem Verein, das jedes Jahr neue, überteuerte Marketingobjekte verpflichtet, hätte Özil keine langfristige Perspektive mehr gehabt. Insofern war der Wechsel kein Fehler, da die sportliche Aussicht damals bei Arsenal für ihn besser war.
mySPOX-User Max307: Für mich ist es fragwürdig, von einem Fehler zu sprechen, da er ja in Madrid vom Hof gejagt wurde. Alles in allem ist seine Zeit in England eher durchwachsen, was aber auch mit Verletzungen und Formkrisen zu tun hat. Der schnelle und intensive Fußball der Premier League passt nicht perfekt zu ihm und seinem Spielstil; aber er hat auch gute Spiele für Arsenal gezeigt.
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