Offensives Mittelfeld: Mesut Özil, Santi Cazorla
Die Ausnahmestellung des deutschen Nationalspielers ist zementiert. Hinter Özil liegt seine beste Saison als Gunner. Das verrät schon die Statistik: sechs Tore und satte neunzehn Vorlagen in 35 Spielen sprechen für sich. Den Vorwurf, in großen Spielen zu oft abzutauchen, konnte er noch nicht gänzlich widerlegen - aber die Richtung stimmte. Özil bewegt sich zwischen internationaler und Weltklasse. Kann er seine Grenzen weiter verschieben, wird Arsenals profitieren.
Bis der Deutsche nach der langen Saison inklusive EM bei 100 Prozent ist, zieht Cazorla die Fäden im Mittelfeld. Der erfahrene Spanier kann aber auch gemeinsam mit Özil agieren. In der Vorbereitung spielten auch Wilshere und Ramsey auf der Zehn. Gegen Liverpool wird voraussichtlich aber der Spanier auflaufen.
Linksaußen: Alexis Sanchez, Alex Iwobi, Serge Gnabry
Der chilenische Superstar erlitt im Copa-Finale eine Knöchelverletzung und startete erst vergangene Woche ins Mannschaftstraining. Beim ersten Spiel auf der Skandinavien-Reise wurde Sanchez nicht eingesetzt. Gegen City gab er sein Comeback und ließ seine Klasse aufblitzen.
Fakt ist, das Kraftpaket kann seine Stärken nur dann einbringen, wenn es fit ist. Langfristig ist er aus den ersten Elf nicht wegzudenken und neben Özil der entscheidende Mann. Gegen Liverpool könnte er zunächst den Joker mimen.
In der Vorbereitung erhielt der junge Nigerianer Iwobi Spielzeit, blühte mit einem Doppelpack gegen ganz schwache Norweger aus Stavanger auf und traf gegen City zum Ausgleich - ein Spieler mit Perspektive. Gnabry ist davon weit entfernt. Nicht nur, weil er mit der deutschen Olympia-Auswahl in Rio weilt. Der Dribbler wurde im vergangenen halben Jahr ausschließlich in der Reserve eingesetzt. Zukunft offen.
Rechtsaußen: Alex Oxlade-Chamberlain, Theo Walcott, Joel Campbell
Walcott hat die gesamte Vorbereitung verletzungsfrei überstanden. Man muss kein Hellseher sein, dass er Arsenal immer noch helfen kann, wenn er fit ist. Traf gegen City und bereitete zudem ein Tor vor.
Fans und Verantwortliche träumen von einer fitten, spritzigen Flügelzange Walcott/Sanchez. Das ist über eine komplette Saison aufgrund der Verletzungshistorie doch eher unrealistisch. Mit Alex Oxlade-Chamberlain (22) und Joel Campbell (24) stehen aber Alternativen bereit. Von Campbell hatten sich Experten bereits nach der starken WM 2014 mit Costa Rica eigentlich den nächsten Schritt erwartet. Bringt er seinen starken Abschluss auf den Platz, kann er wichtig werden. Alle drei können auch in der Spitze spielen, was in der Vorbereitung getestet wurde, da Stoßstürmer Oliver Giroud erst ins Training eingestiegen ist. Ein fitter Walcott ist sicherlich erste Wahl.
Angriff: Olivier Giroud, Danny Welbeck, Takuma Asano, Yaya Sanogo, Chuba Akpom
Die Anhänger wollten und wollen den ganz großen Namen sehen. Zwischenzeitlich stand ein Tauschgeschäft zwischen dem nach Turin gewechselten Gonzalo Higuain und Giroud auf der Agenda. Der Franzose stieg nach seinem EM-Urlaub ebenfalls erst diese Woche ins Training ein. Wenn er fit ist, wird er wohl gesetzt sein.
Welbeck fällt mit seinem Knorpelschaden mindestens bis Februar 2017 aus. Sanogo ist als Backup eingeplant, Neuzugang Asano benötigt Anpassungszeit, obwohl er zum besten Nachwuchsspieler der J-League gewählt wurde. Youngster Akpom aus Nigeria hat sich mit Treffern in der Vorbereitung zumindest in die Nähe des Kaders gespielt, gegen Chelsea gelang ihm der dritte Treffer. Er konnte aber in der abgelaufenen Saison mit nur drei Toren in der Championship wenig Eigenwerbung betreiben. Vielleicht stellt Wenger zum Saisonstart einen seiner Außenspieler in die Spitze. Das könnte die Chance für Campbell sein.
Der Kader der Gunners im Überblick