In der Nacht auf Dienstag machte United öffentlich, was längst kein Geheimnis mehr war. Der französische Jungstar, der Manchester einst ablösefrei verließ, kommt für fünf Jahre von Juventus Turin - die Roten Teufel stießen für ihn in eine neue Dimension vor.
Eine alte Macht erhebt sich: Uniteds Aufstellungsvarianten
Sie pulverisierten den bisherigen Ablöserekord von 100,76 Millionen Euro, den Real Madrid 2013 mit dem Kauf von Gareth Bale aufgestellt hatte.
"Ich kann es nicht erwarten, dem Team zu helfen", wurde Pogba in einer Mitteilung des Klubs zitiert. "Ich freue mich darauf, mit Jose Mourinho zusammenzuarbeiten." United sei der richtige Verein, um das zu erreichen, was er sich vorgenommen habe. "
Pogba-Kommentar: Es fehlt der Maßstab
"Endlich haben wir ihn", hatte Jose Mourinho, der neue Teammanager von United, schon am Sonntag gesagt, und den Deal damit höchstpersönlich bestätigt: "Es ist toll, dass solch ein guter Spieler bei uns ist."
Markt ist verrückt geworden
Mourinho nannte es einen Grund, "stolz zu sein, wenn ein Klub in diese Dimensionen vorstoßen kann und einen Spieler dieser Dimension anzieht". Zwar betonte der Portugiese, dass "der Markt verrückt geworden ist", doch: "In drei Jahren realisierst du dann, dass das gar nicht mehr so verrückt ist." Nun ja.
Am Montagmittag landete Pogba in einem Privatjet aus Nizza auf dem Flughafen von Manchester. Auf dem Beifahrersitz eines Luxus-Sportwagens wurde er zum Trainingsgelände gefahren, dort stand der obligatorische Medizincheck auf dem Programm.
Pogba wird im Old Trafford den von Mourinho weggeekelten Weltmeister Bastian Schweinsteiger ersetzen, der United nach nur einem Jahr wieder verlassen soll. Mourinho geht mit der Verpflichtung des 23 Jahre alten EM-Finalisten seinen Weg konsequent weiter, an dessen Ende Manchester wieder die Nummer eins in Europa sein soll. "Pogba ist ein großer Spieler, der für einen großen Klub wie Manchester sehr wichtig werden wird", sagte er.
"Will wichtiger Teil des Projekts sein"
Nach den Ausnahmespielern Zlatan Ibrahimovic (Paris St.-Germain/ablösefrei) und Henrich Mchitarjan von Borussia Dortmund (42 Millionen Euro) ist Pogba die dritte Fußball-Größe, die künftig für die Red Devils spielen wird. Nach dem 2:1-Sieg im Community Shield, dem englischen Supercup, gegen Meister Leicester City, bestätigte Mourinho am Sonntagabend den Transfer.
Entscheidend für den Wechsel waren laut Mourinho nicht allein die finanziellen Aufwartungen der Engländer. "Geld würde er von jedem großen Verein bekommen. Das ist nicht der Punkt", sagte Mourinho: "Er kommt, weil er den Klub, die Stadt und viele Spieler kennt. Er will ein wichtiger Teil des Projekts sein."
Verfolgt Manchester United live auf DAZN
Die Entscheidung für Manchester könne für die Entwicklung Pogbas ein wichtiger Schritt sein. "Wenn man der beste Spieler der Welt werden will und zu Barcelona oder Madrid geht, kommt man in Schwierigkeiten", sagte Mourinho mit Blick auf deren Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo: "Ich denke nicht, dass die anderen beiden großen Jungs dich auf dieses Level kommen lassen."
Pogba, der bei der EM in seinem Heimatland mehr mit seinen wechselnden Frisuren als durch spielerische Klasse auffiel, soll 275.000 Pfund pro Woche (knapp 330.000 Euro) verdienen. Er spielte bereits von 2009 bis 2012 in Manchester, das er im Streit mit Teammanager-Legende Sir Alex Ferguson verließ.