So dominant wie der FC Liverpool in dieser Saison war ein Klub in der Premier League schon lange nicht mehr. Jens Lehmann glaubt sogar, dass die Reds seinen Rekord mit Arsenal brechen werden.
Der 2:0-Erfolg im Nachholspiel bei West Ham United am Mittwoch bedeutete den 31. Sieg im 32. Ligaspiel und die 41. Partie ohne Niederlage für die Reds. Die bisherige Bestmarke liegt bei 49 Spielen, aufgestellte von den "Invincibles", dem FC Arsenal mit Torhüter Jens Lehmann vor rund 16 Jahren.
Nun rechnet der ehemalige Nationalkeeper damit, dass die Mannschaft von Jürgen Klopp die Gunners vom ersten Platz der Bestenliste verdrängen wird. "Liverpool ist auf einem guten Weg, unsere Erfolgsserie mit Arsenal zu toppen", sagte Lehmann am Rande der Sportbusiness-Messe SPOBIS zu SPOX und Goal.
Lehmann: Meisterschaft für Liverpool wäre hochverdient
Die erste Meisterschaft für Liverpool seit 1990 ist angesichts von 19 Punkten Vorsprung nach 24 Spieltagen auf Titelverteidiger Manchester City so gut wie sicher. "Ich denke auch nicht, dass ihnen der Titel noch zu nehmen ist", meinte Lehmann. "Und das wäre ja hochverdient nach 30 Jahren angesichts ihrer sensationellen Serie. Außerdem profitiert Liverpool in diesem Jahr davon, dass Mannschaften wie Manchester City, Manchester United oder die Spurs ein bisschen schwächeln."
Ähnlich äußerte sich Klopps ehemaliger Chef Hans-Joachim Watzke auf der gleichen Veranstaltung. "Es ist außergewöhnlich. Und das ist eher noch zu niedrig gegriffen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund: "Was er mit Liverpool abreißt, das habe ich noch nie erlebt. Das ist atemberaubend."
Einzig Klopp selber will trotz jetzt 15 Siegen in Folge noch nichts von der Meisterschaft und schon gar nichts von irgendwelchen Bestmarken wissen. Etwa dem Ligarekord von ManCity aus dem Vorjahr (100 Punkte) - aktuell steht der Champions-League-Sieger bei 14 noch ausstehenden Spielen schon bei 70 von maximal möglichen 72 Zählern.
Jürgen Klopp interessieren Rekorde nicht
"Ich schaue überhaupt nicht darauf. Ein Rekord hat doch nur so lange Bestand, bis ein anderer ihn bricht", sagte Klopp, der auf seine Bundesliga-Zeit verwies: "Als ich mit Borussia Dortmund Meister wurde, holten wir mit 81 Punkten den Rekord. Ein Jahr später wurde Bayern mit 91 Punkten Meister."
Stattdessen gilt vor dem Duell der Liverpooler mit dem von Ralph Hasenhüttl betreuten FC Southampton am Samstag für Klopp offenbar: Augen zu und durch. "Man muss in eine Saison eintauchen. Man darf kaum atmen - und nach 38 Spielen taucht man auf und guckt, was dabei herausgekommen ist", erklärte der 52-Jährige seine Marschroute.