Tabellenführer Manchester City hat in der englischen Premier League das Stadtderby gegen Manchester United klar gewonnen und ist weiterhin auf Mission Titelverteidigung. Für Ralf Rangnick und die Red Devils hagelte es dagegen Kritik.
Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola bezwang die Red Devils, die auf Superstar Cristiano Ronaldo verzichten mussten, am Sonntagabend verdient mit 4:1 (2:1) und liegt sechs Punkte vor dem ersten Verfolger FC Chelsea. Teammanager Ralf Rangnick und ManUnited rutschten hingegen auf den fünften Platz ab.
"Es war ein sehr schwieriges Spiel gegen eine der besten Mannschaften der Welt. Das zeigt, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, um diese Lücke zu schließen", sagte United-Coach Rangnick. Es bestehe "ein großer Unterschied zwischen beiden Teams", ergänzte er. "Uns ist bewusst, dass wir Spiele gewinnen müssen. Dies war eines der schwierigsten. Aber wir schauen auf die nächsten Spiele und wir müssen die nächsten beiden Heimspiele gewinnen - sie sind wichtig für uns."
Frühere United-Stars kritisierten vor allem die Leistung der Red Devils in der zweiten Hälfte. "United hat aufgegeben - und das ist in einem Derby, eigentlich in jedem Spiel, unverzeihlich", meinte Ex-Kapitän Roy Keane bei Sky und redete sich in Rage. Er prangerte vor allem die Einstellungen der Profis an, für die es wichtiger sei, dass die Frisur gut aussieht und die Schuhe sitzt. "Wenn man nicht mit zurückarbeitet und Körpereinsatz zeigt, wenn man für Manchester United spielt, ist das beschämend."
Der früherer United-Verteidiger Gary Neville sah es ähnlich: "United hat in der ersten Hälfte viel Einsatz gezeigt, aber am Ende war es eine Katastrophe. In den letzten 25 Minuten war es eine Schande."
"Es war, als hätten Männer gegen Kinder gespielt in der zweiten Halbzeit", meinte der frühere City-Profi Micah Richards.
Presse geht auf Manchester United los
Auch die Presse übte heftige Kritik. "In der zweiten Halbzeit wirkte es so, als wenn die United-Spieler überhaupt keine Lust hätten", schrieb die Sun. Der Guardian schrieb derweil vom "Demolition Derby". Und der Mirror titelte: "Zerstörung! Manchester City blamiert trübseliges United."
"Peinlich! United wird von City in einem Derby-Desaster beschmutzt", schrieb der Daily Star
De Bruyne ebnet ManCity mit Doppelpack den Weg
Ein starker Kevin de Bruyne brachte City vor 53.165 Zuschauern im Ethiad Stadium mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße (5./28.). Riyad Mahrez sorgte in der 68. Spielminute per Dropkick von der Strafraumkante für die Vorentscheidung und setzte auch den Schlusspunkt (90.).
"ManUnited hat anders gespielt als sonst. Sie haben versucht, uns unter Druck zu setzen, das ist ihnen in der ersten Halbzeit gut gelungen", sagte De Bruyne bei Sky Sports. "Wir hatten ein paar mehr Schwierigkeiten, den Ball zu zirkulieren zu lassen, aber in der zweiten Halbzeit haben wir mehr Chancen kreiert. Wir haben wirklich gut gespielt und uns die drei Punkte verdient."
Dem ehemaligen Dortmunder Jadon Sancho gelang nach einem Konter mit einem sehenswerten Schlenzer der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer für die Gäste (22.). Nationalspieler Ilkay Gündogan wurde bei den starken Citizens in der 80. Minute eingewechselt.
Zuvor hatte sich der FC Arsenal durch einen 3:2 (2:1)-Erfolg bei Abstiegskandidat FC Watford auf einen Champions-League-Platz vorgeschoben.