Die verschleierten Geldtransfers an insgesamt sechs dieser Offshore-Gesellschaften soll es zu Zeiten von Ex-Klubbesitzer Roman Abramovich gegeben haben. Nach der Übernahme durch ein von Todd Boehly und Clearlake Capital geführtes Konsortium habe der Verein selbst die Vorgänge gemeldet.
Eine Anklage gegen Chelsea gibt es aktuell noch nicht, allerdings prüft die englische Liga die Vorgänge genau. Laut Times liegt die Summe der Zahlungen im Millionenbereich, und sie seien im Rahmen von Spielertransfers verwendet worden. In den Geschäftsberichten und in den Bilanzen, die an die Premier League, FA und UEFA weitergeleitet wurden, seien sie nicht deklariert worden.
Chelsea wurde in diesem Jahr bereits von der UEFA zu einer Strafe von zehn Millionen Euro verdonnert, weil der Londoner Verein von 2012 bis 2019 "unvollständige Finanzinformationen eingereicht" habe. Eine Stellungnahme des Vereins zu den aktuellen Entwicklungen gibt es nicht.
Roman Abramovich hatte den Klub 2003 gekauft und mit enormem finanziellem Aufwand in die europäische Spitze geführt. Unter anderem gewann Chelsea unter ihm als Klubchef zweimal die Champions League und fünf englische Meisterschaften. Nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine musste der Oligarch den Verein im Mai 2022 verkaufen.
Sollte es zu einer Anklage kommen, droht Chelsea eine happige Strafe. Neben einer erneuten Geldstrafe könnte der Tabellenzwölfte der Vorsaison mit einem Punktabzug belegt werden.
Sportlich legt die Mannschaft des neuen Teammanagers Mauricio Pochettino am 13. August mit der neuen Saison los. Dann geht es für Chelsea gleich mal gegen den FC Liverpool.