Evan Ferguson nach Gerüchten um FC Bayern auf dem Weg zum 140-Millionen-Mann: "Er kann der Beste in Europa werden"

Von Falko Blöding
Evan Ferguson
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Dem FC Liverpool sagte er ab, der FC Bayern war angeblich auch scharf: Evan Ferguson von Brighton & Hove Albion schwingt sich zum neuen Star der Premier League auf.

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In der Premier League sorgt nach wenigen Spieltagen ein junges Kraftpaket für Schlagzeilen. Der Stürmer schießt Treffer am Fließband, wird mit Lob überschüttet und soll seinem Klub angeblich in Zukunft eine unfassbare Ablöse einbringen.

Wer jetzt an den ehemaligen BVB-Star Erling Haaland (Manchester City) denkt, der liegt falsch. Der Mann, dem auf der Insel im Moment die Schlagzeilen gehören, heißt Evan Ferguson. Der 18-Jährige von Brighton & Hove Albion schoss kurz vor der Länderspielpause Newcastle United mit einem Dreierpack kurz und klein und ist nun Haalands erster Verfolger in der Torjägerliste.

Ferguson gilt nicht erst seit dem Beginn der jungen Spielzeit als angehender Top-Stürmer, bereits in der Vorsaison sorgte er dafür, dass der Hype-Train den Bahnhof verließ. Sein Trainer Roberto De Zerbi tut wenig, um die Euphorie zu bremsen.

Neulich meinte der Italiener etwa: "Seine Qualitäten reichen aus, um ein ganz großer Spieler zu werden. Er kann einer der besten, wenn nicht der beste Torschütze Europas werden. Er wurde 2004 geboren, er ist 18. Ich weiß nicht, wie viele junge Spieler es gibt, die bereits so viele Tore schießen wie er."

Evan Ferguson: Ein Spielertyp wie Marco van Basten

Fergusons Weg zu einem, der einmal "der beste Torschütze Europas" werden kann, begann in dem kleinen Dorf Bettystown an der irischen Ostküste. Dort wurde Ferguson geboren und bekam das Talent praktisch in die Wiege gelegt. Sein Vater Barry war ebenfalls Fußballprofi und spielte unter anderem in den frühen 2000er Jahren für Coventry City in der Premier League.

Evans Talent war von klein an offensichtlich. Er spielte im St. Kevin's Boys Club im knapp 100 Kilometer entfernten Dublin und ragte dort ziemlich heraus. So sagte Alan Mathews, ein ehemaliger Spieler und Trainer der irischen Liga, der auch ein Freund der Familie Ferguson ist, dem Irish Mirror über den zwölf Jahre alten Ferguson: "Er war groß, schnell, beidfüßig; sein Passspiel war für ein Kind unglaublich. Vom Stil her erinnerte er mich an [Marco] Van Basten, weil der nicht nur eine Tormaschine war, sondern auch taktisch reif. Er hatte alles."

Das Talent des Stürmers sprach sich herum. Auch wegen eines Auftritts während eines Vorbereitungsspiels gegen den FC Chelsea 2019. Damals kam er als 14-Jähriger (!) von der Bank seines damaligen Klubs Bohemians und spielte laut Aussage des ehemaligen Trainers Trevor Croly "außergewöhnlich". Chelsea wollte ihn nach jenem Spiel verpflichten, handelte sich aber einen Korb ein.

Marco van Basten, Jürgen Kohler
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Evan Ferguson entschied sich gegen einen Transfer zum FC Liverpool

Mit 16 war klar, dass die Zeit für einen dauerhaften Wechsel nach England gekommen war. Zahlreiche Klubs buhlten um das Juwel, zwei Vereine waren am Ende in der Verlosung: Ex-Rekordmeister Liverpool und Brighton.

"Ich war ein paar Mal in Liverpool", sagte Ferguson gegenüber The Athletic über seine Entscheidungsfindung. "Es ist ein guter Verein, aber man sieht so viele Jungs in Liverpool, die einfach verschwinden und keine Chance haben, in die erste Mannschaft zu kommen. Ich habe mir überlegt: 'Will ich wirklich nur zwei Jahre U18 spielen und dann zur U23 gehen und von dort aus weitermachen?'"

Stattdessen entschied er sich für Brighton und heuerte dort Anfang 2021 an. Damit traf Ferguson offensichtlich nicht die ganz falsche Wahl: Zunächst kam er in 34 Spielen der Premier League 2 zum Einsatz und markierte dort 16 Tore. Im August 2021 lief er im Carabao Cup erstmals für die Profis der Seagulls auf, ein Jahr später erzielte er seinen ersten Treffer und debütierte im November 2022 bereits für Irlands A-Nationalmannschaft.

Der kometenhafte Aufstieg ging von hier aus ungebremst weiter: Nach der WM-Pause wurde er zu Brightons jüngstem Torschützen in der Premier League und erkämpfte sich immer mehr Einsatzminuten.

Manchester City: Ersetzt Evan Ferguson Erling Haaland?

Dass Ferguson den Sprung vom Junioren-Fußballer in die Premier League so schnell gemeistert hat, verwundert auf den ersten Blick nicht. Der 1,88 Meter große Stürmer ist physisch eine Wucht. In der Jugend hatte er oft körperliche Vorteile gegenüber Gleichaltrigen. In Englands körperbetontem Oberhaus kann er gegen einige der besten Verteidiger der Welt mindestens dagegenhalten. Gleichzeitig ist er schnell und sich auch nicht zu fein, im Pressing Meter zu machen. Was das, und seine Kompromisslosigkeit im Abschluss angeht, erinnert er in der Tat an Citys Superstar Erling Haaland.

Nach elf Pflichtspieltoren und vier Assists in der vergangenen Saison nun also der blendende Start mit im Schnitt einem Tor pro Spiel in die neue Spielzeit. Fergusons Leistungen sorgen natürlich für Interesse und Gerüchte. Dabei ging es im Frühjahr auch um den FC Bayern, dessen Scouts den Teenager im Dress der irischen Nationalelf unter die Lupe genommen haben sollen. Auch Napoli, Barcelona, Chelsea, Newcastle und Liverpool sollen die Entwicklung des Angreifers genau verfolgen.

Das neueste heiße Gerücht besagt, dass ManCity Ferguson verpflichten wolle, sollte Haaland in absehbarer Zeit eine neue Herausforderung suchen.

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Evan Ferguson könnte Brightons neuer Rekordtransfer werden

Wie lange Brighton Ferguson noch halten kann, ist ungewiss. Was aber sicher scheint: Der Stürmer wird den Klub aus dem Süden Englands nur für eine unverschämt hohe Ablösesumme verlassen. Ferguson unterschrieb im vergangenen Oktober einen bis 2026 gültigen Vertrag und sein Verein ist seit Jahren dafür bekannt, seine Spieler zu Hammerpreisen zu verkaufen. Lukrativster Abgang war jener von Moisés Caicedo zu Chelsea vor einigen Wochen: Der junge Mittelfeldspieler wechselte für umgerechnet 116 Millionen Euro in die Hauptstadt.

Laut mehrerer Medienberichte geht man in Brighton davon aus, dass Ferguson nochmal teuerer wird als Caicedo. Als Tottenham auf der Suche nach einem Ersatz für den zum FC Bayern abgewanderten Harry Kane die Fühler nach Ferguson ausstreckte, sollen die Klubchefs ihm laut Sky Sports intern ein Preisschild von 140 Millionen Euro umgehängt haben - teurer war noch nie ein Spieler in der Premier League.

Premier League: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Manchester City411:2912
2.Tottenham Hotspur411:4710
3.Liverpool49:3610
4.West Ham United49:4510
5.Arsenal48:4410
6.Brighton & Hove Albion412:669
7.Crystal Palace45:417
8.Brentford48:536
9.Nottingham Forest46:606
10.Aston Villa48:9-16
11.Manchester United45:7-26
12.Chelsea45:504
13.Fulham44:10-64
14.Newcastle United47:703
15.Wolverhampton Wanderers44:8-43
16.AFC Bournemouth44:8-42
17.Sheffield United44:7-31
18.Everton42:8-61
19.Luton Town32:9-70
20.Burnley33:11-80

 

 

 

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