Sieben Youngster und ein "Oldie"

Von Philipp Böhl
Aymen Abdennour (r.) gehört mit seinen 25 Jahren fast schon zum alten Eisen
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Aymen Abdennour | 25 Jahre | Innenverteidiger | AS Monaco

Aymen Abdennour passt eigentlich nicht in eine Liste voller junger Talente und kommender Stars, schließlich ist er "schon" 25 Jahre alt. Dennoch ist er einer der interessantesten Spieler der Ligue 1. Vor vier Jahren hatte Werder Bremen den Tunesier für eine Rückrunde ausgeliehen, doch der Verteidiger scheiterte in der Bundesliga. Das lag auch daran, dass er damals noch als Linksverteidiger aufgeboten wurde.

Mittlerweile hat er sich in der Ligue 1 etabliert und spielte für den FC Toulouse drei bärenstarke Saisons am Stück - als Innenverteidiger. Dort machte er seinen Job so gut, dass er jetzt vom AS Monaco - nach einer sechsmonatigen Leihe - für 13 Millionen Euro verpflichtet wurde. Eine stolze Summe für einen Spieler, der in der Bundesliga bereits aussortiert wurde, die angesichts seiner konstanten Leistungen aber angemessen ist.

Bei Abdennour bleibt jedoch die Frage, ob er es schafft, sich auf dem hohen Niveau, auf dem der AS Monaco spielt, zu beweisen. Auch die Champions League ist dabei eine neue Erfahrung für den 25-Jährigen.

Allerdings kann man bei ihm optimistisch sein: So konstant gut, wie der Tunesier die letzten Jahre spielte, ist er auf jeden Fall eine Verstärkung für den AS Monaco und hat einen Stammplatz in der dünnbesetzten Abwehr der Monegassen wohl sicher.

Yassine Benzia | 19 Jahre | Stürmer | Olympique Lyon

Erneut muss Olympique Lyon einen schwerwiegenden Abgang verkraften. Der Aderlass der letzten Jahre setzt sich bei der Lyonnais fort. Dabei versucht der Klub erneut, Abgänge teamintern zu lösen.

Besonders Befetimbi Gomis, der in den letzten fünf Saisons immer zweistellig traf, wird dem ehemaligen Meister fehlen. Das könnte Yassine Benzia auf den Plan rufen.

Der Franzose gehörte letzte Saison bereits zum Kader und absolvierte 11 Spiele, in denen er an vier Treffern beteiligt war. Jetzt soll er Gomis ersetzen - ein großes Erbe. Jedoch ist er in der Rangfolge der Stürmer noch hinter dem gesetzten Alexandre Lacazette, kann mit ihm aber ein sehr dynamisches Sturmduo bilden.

Benzia kam in der Vergangenheit häufig über den Flügel und zeigte dabei besonders bei der U-17-WM 2011 starke Leistungen, mit denen er erstmals auf sich aufmerksam machte.

Insgesamt ist Benzia, wie Lacazette, ein sehr variabler Stürmer. Gerade im Fall einer Doppelspitze, die bei Lyon in der Vergangenheit häufig zum Einsatz kam, kann dieser Mosaikstein Gold wert sein.

Anthony Martial | 18 Jahre |Stürmer | AS Monaco

Lacina Traore ist beim AS Monaco mehr oder weniger auf der Abschussliste und Radamel Falcao womöglich noch nicht ganz in Form. Es könnte also der Durchbruch für Anthony Martial werden. Vor einem Jahr wechselte der französische U-21-Nationalspieler vom Ligakonkurrenten Olympique Lyon zum AS Monaco. Kosten: Fünf Millionen Euro.

Seit seinem Wechsel ins Fürstentum kam Martial zu 14 Einsätzen und erzielte dabei zwei Treffer - zu wenig für die hohen Ansprüche des AS Monaco. Sein Talent ist jedoch unumstritten. Auch der VfL Wolfsburg und Schalke 04 waren zwischenzeitlich am gerade einmal 18-Jährigen interessiert.

Martial zeigt seine Stärken besonders in und um den gegnerischen 16er: Dort ist er in der Lage, mit wenigen Ballkontakten Chancen zu kreieren und dynamisch in Lücken zu stoßen. Ob er dieses Potential abrufen kann und somit den Vorschusslorbeeren gerecht wird, die die Fünf-Millionen-Ablöse mit sich bringt, wird sich in der kommenden Saison zeigen.

Michy Batshuayi | 20 Jahre | Stürmer | Olympique Marseille

Noch einer dieser jungen belgischen Stürmer. Und auch Michy Batshuayi hat eine beeindruckende Vita vorzuweisen: Mit gerade einmal 20 Jahren hat er schon drei Jahre Profi-Erfahrung bei Standard Lüttich in den Knochen, gab dort 2011 sein Debüt.

Dort war er in der vergangenen Saison mit 18 Treffern Torschützenkönig. Der 1,82 Meter große Mittelstürmer hat dabei ähnliche Anlagen wie sein Landsmann Romelu Lukaku: Batshuayi ist zwar kleiner als Lukaku, für seine Größe jedoch ebenfalls enorm schnell, gleichzeitig aber auch spiel- und dribbelstark.

Für den 20-Jährigen blätterte Marseille angeblich sechs Millionen Euro hin - bei seinem Talent könnte sich das zu einem Schnäppchen entwickeln. Schließlich hat Batshuayi alle Anlagen, um in der Ligue 1 bestehen zu können. Zudem macht Batshuayi den nächsten Schritt in seiner Karriere und sollte von der Ligue 1 kaum überfordert sein - auch wenn das Niveau dort höher als in der belgischen Jupiler Pro League ist.

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