In Fußball-Europa herrschte bis Donnerstag, den 12. Juli, eine trügerische Ruhe. Die EM-Wunden wurden noch geleckt, die Saisonstarts waren nicht mehr als ein weit entfernter Streifen am Horizont.
Nun weiß man: Es war die Ruhe vor dem Sturm. Paris St. Germain hat für den ersten Knall der Transfer-Periode gesorgt. Laut übereinstimmenden italienischen und französischen Medienberichten sind sich der AC Milan und PSG über einen Transfer von Thiago Silva und Zlatan Ibrahimovic an die Seine einig.
Milan soll 65 Millionen Euro für den brasilianischen Abwehrspieler und den schwedischen Stürmer erhalten. Neben der hohen Ablöse dürfte vor allem das Gesamtpaket die klammen Rossoneri überzeugt haben.
Einsparungen von 150 Millionen?
Präsident Silvio Berlusconi wurde in italienischen Medien wie folgt zitiert: "Ja, ich habe Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva verkauft. Das bringt uns 150 Millionen Euro über die nächsten beiden Jahre ein."
Mit einberechnet sind hierbei die gewaltigen Gehälter der beiden Stars. Gerade Ibrahimovic liegt Milan mit kolportierten zehn Millionen Euro Netto-Jahreseinkommen auf der Tasche.
Mit dem gesparten Geld könnten die Italiener zudem viele noch unbesetzte Planstellen schließen. Bislang ist EM-Teilnehmer Riccardo Montolivo der einzig namhafte Neuzugang. Sowohl für das Mittelfeld als auch für die Abwehr werden noch erschwingliche Verstärkungen gesucht.
Der Abgang Ibrahimovics könnte zudem das Thema Edin Dzeko erneut ins Rollen bringen. Der Bosnier war zuletzt im Gespräch. Allerdings dürften Milan die kolportierten 40 Millionen abschrecken, die Manchester City fordert.
Sattes Gehalt für Ibrahimovic
Auf Silva und Ibrahmovic, dessen Berater Mino Raiola samt Rechtsanwalt Vittorio Rigo am Donnerstag in Paris ausdauernd verhandelte, wartet dagegen ein vor allem finanziell gesehen interessantes Abenteuer.
Für den Schweden steht ein Gehalt von satten 14 Millionen Euro im Raum. Damit wäre Ibrahimovic nach Samuel Eto'o der bestbezahlte Stürmer der Welt.
Auch bei Silva dürfte im Endeffekt das liebe Geld den Ausschlag gegeben haben. In den letzten Wochen verhinderte noch Berlusconi höchstpersönlich dessen Transfer.
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