Die reguläre Spielzeit im ausverkauften Mestalla-Stadion zu Valencia endete torlos.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei Barca steht Pokal-Torhüter Pinto im Kasten. Mascherano ersetzt den verletzten Puyol in der Innenverteidigung. Bei Real rückt Ramos in die Innenverteidigung, Arbeloa dafür nach rechts. Pepe wieder im Mittelfeld. Özil rückt für Benzema in die Startelf.
12.: Schöne Kombination: Özil setzt sich an der linken Strafraumkante durch, dreht sich, chippt den Ball nach rechts auf den mitgelaufenen Ronaldo, doch dessen Schuss aufs lange Eck kratzt Pique gerade noch von der Linie.
36.: Özil spielt auf der rechten Seite Ronaldo frei, der ist durch, kommt rechts im Strafraum aus 14 Metern zum Abschluss, aber Pinto kann den Schuss aufs lange Ecke gerade noch abwehren.
43.: Riesenchance für Real! Özil flankt von rechts auf den Elfmeter-Punkt, da kommt Pepe angeflogen und drischt den Ball mit dem Kopf gegen den linken Innenpfosten. Doch der Ball springt nicht ins Tor. Pinto wäre ohne Chance gewesen.
68.: Das war fast die Barca-Führung: Pedro hatte den Ball rechts im Strafraum am herausstürzenden Casillas vorbeigeschoben. Aber Pedro stand nach dem Messi-Pass im Abseits - auch die Entscheidung war richtig.
75.: Barcelona hat die nächste Chance durch Pedro. Der schlenzt den Ball aus acht Metern von der linken Seite hoch auf das lange Eck, doch Casillas wischt den Ball mit einem spektakulären Übergreifen noch aus dem Winkel.
97.: Alonso spielt auf die rechte Seite zu Ronaldo, der lässt alles stehen und liegen und schießt aus 18 Metern, doch der flache Ball geht haarscharf am rechten Pfosten vorbei.
102, 0:1, Ronaldo: Super Doppelpass zwischen Marcelo und Di Maria auf der rechten Seite. Di Maria geht an die Grundlinie und flankt auf den langen Pfosten. Dort steigt Ronaldo gegen Adriano in die Luft und köpft den Ball aus sechs Metern unhaltbar ins lange Eck.
120., Gelb-Rot, Di Maria: Der Argentinier legt Messi und sieht konsequenterweise die Gelb-Rote-Karte.
Fazit: Barcelona hätte in der zweiten Hälfte das Spiel für sich entscheiden müssen, aber Real wird für eine erneute taktische Meisterleistung Mourinhos belohnt.
Der Star des Spiels: Pepe. Der Portugiese handelte auch diesmal wieder oft an der Grenze der Legalität, aber Mourinhos Idee, Pepe im Mittelfeld spielen zu lassen, ging erneut auf. Pepe war überall, zerstörte überall und nervte überall. Barcas System kam so erneut über weite Strecken zum Erliegen - auch wegen Pepe. Der Kahlkopf hatte Glück, nach 36 Minuten nicht mit Gelb-Rot vom Platz geflogen zu sein.
Der Flop des Spiels: David Villa. Vogelwilder Auftritt an alter Wirkungsstätte. Der Angreifer verrannte sich immer wieder im Gemenge weißtrangender Spieler. Villa verlor fast jeden Zweikampf gegen Ramos oder Arbeloa und winkte früh entnervt ab. Nach Reals Führung nahm ihn Guardiola runter und brachte Afellay.
Der Schiedsrichter: Vorweg: Es war sicherlich nicht der einfachste Clasico für einen Schiedsrichter, weil er vor allem in der ersten Hälfte an Intensität kaum zu überbieten war. Alberto Undiano Mallenco ließ zunächst viel durchgehen und eine gewisse Härte zu. Danach pfiff er aber phasenweise zu kleinlich und ließ eine klare Linie bei der Bewertung vermissen. Pepes Gelbe Karte war umstritten, dennoch hätte er den Portugiesen nach 36 Minute vom Platz stellen müssen. Den Tritt von Arbeloa gegen Villa konnte er nicht sehen. Pedros vermeintliches Tor (68.) war abseits.
Analyse: Jose Mourinho gefiel seine Idee aus dem ersten Clasico, drei Sechser im Zentrum aufzubieten und so für Sicherheit zu sorgen. Die Anfangsphase der Madrilenen war aber weniger durch Sicherung, sondern mehr durch Angriff geprägt.
Real überraschte mit einem lebhaften Start und hatte im ersten Spielabschnitt die eine oder andere Schusschance, wenn auch die letzte Konsequenz fehlte.
Der Clasico-Modus wechselte frühzeitig von "abwarten" zu "intensiv" und mit jeder Minute wurde es ruppiger: Schiedsrichter Undiano Mallenco ließ viel durchgehen und machte den Weg für eine harte Gangart frei.
Bei den Königlichen entwickelte sich Pepe zum zentralen Mann. Der erneut im Mittelfeld aufgestellte Portugiese zerstörte an allen Ecken und Enden. Außerdem köpfte er kurz vor der Pause fast das 1:0 nach toller Özil-Flanke.
Die Intensität nahm nach dem Seitenwechsel zunächst ab. Barcelona verschaffte sich etwas mehr Ruhe und Raum, fand aber zunächst keine freien Wege zu Messi, Pedro und Villa. Barca verstand es dennoch, sich besser zu befreien und Real setzte auch nicht mehr so konsequent nach.
Mourinho versuchte mit der Hereinnahme Adebayors entgegenzuwirken, doch die Herausnahme des äußerst fleißigen Özil gab Barca endgültig die Oberhand im Mittelfeld.
Die Katalanen kreierten Chancen über Messi und Pedro - nur der überhastete Villa fiel deutlich ab. In der Schlussphase wäre Barcas Führungstreffer durchaus verdient gewesen.
Es ging aber in die Verlängerung und da bot sich zunächst das gleiche Bild: Barca ließ Ball und Gegner laufen und drückte Real in die eigene Hälfte. Aber ein genialer Moment auf der anderen Seite sorgte für Reals Führung und damit für den 18. Pokalsieg Real Madrids.
Barcelona - Real Madrid: Fakten des Spiels