Gefahr für Khedira und Barcas Nachwuchs-Eto'o

Von Daniel Reimann
Carlos Henrique Casemiro ist bei Real Madrid der Gewinner der Saisonvorbereitung
© getty
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Saul Niguez (18, Rayo Vallecano)

Position: Zentrales Mittelfeld

Vertrag bis: 2017 (bis 2014 ausgeliehen von Atletico Madrid)

Mit 15 Jahren trainierte er an der Seite von Diego Forlan und Sergio Agüero. Mit 17 Jahren und 108 Tagen debütierte er für Atletico und wurde der jüngste in Europa eingesetzte Spieler im Dress der Colchoneros. Mit 18 Jahren durfte er für Spaniens U 21 ran. Saul Niguez erlebte bisher einen rasanten Aufstieg. Damit dieser nicht ins Stocken gerät, ließ er sich für eine Saison an Rayo Vallecano ausleihen, um Spielpraxis zu sammeln. "Es war die beste Option, um mich in der Primera Division zu etablieren", so der Youngster über den Wechsel.

Diese Chance dürfte er bei Rayo nach dem Abschied von Javi Fuego erhalten. Der 29-Jährige machte vergangene Saison 35 Spiele auf der Sechs, wechselte aber im Sommer nach Valencia - eine Steilvorlage für Niguez! Allerdings kann er auch im linken Mittelfeld eingesetzt werden, wo sein außergewöhnliches Tempo und seine bemerkenswerte Technik wohl besser zum Ausdruck kämen.

Alvaro Vadillo (18, Real Betis)

Position: Linksaußen / Rechtsaußen

Vertrag bis: 2016

Am 15. Oktober 2011 wurde Alvaro Vadillos Alptraum plötzlich Wirklichkeit. Knapp zwei Monate nach seinem Debüt als zweitjüngster Spieler in der Primera Division verletzte sich der 17-Jährige schwer. In einem Zweikampf mit Sergio Ramos verdrehte er sich das Knie so übel, dass es schon beim Zusehen schmerzte. Die Folge: Ein halbes Jahr Zwangspause. 22 Monate später steht das Juwel vor dem Durchbruch. Das Knie hält, das Interesse ist groß, die Perspektive scheint vielversprechend. Trotz Anfragen prominenter Klubs wird Vadillo bei Real Betis bleiben: "Wir hören uns keine Angebote für Vadillo an. Wir wollen ihn halten", stellte Sportdirektor Vlada Stosic unlängst klar.

Eine Absage an Arsenal und insbesondere Tottenham, wo er als Bale-Nachfolger gehandelt wurde. Weshalb zahlreiche Top-Klubs um ihn buhlen, lässt sich auf dem Platz erkennen: Vadillo explodiert, sobald er sich mit dem Ball am Fuß in Tempodribblings stürzt. Seine Unbekümmertheit, die er dabei an den Tag legt, wirkt zwar bisweilen unprofessionell, aber stets erfrischend. Weniger erfreulich: Auf Vadillo scheint die Erdanziehungskraft stärker als auf jeden anderen Menschen zu wirken. Dennoch will man Betis-Präsident Miguel Guillen kaum widersprechen, wenn der voraussagt: "Vadillo hat eine großartige Zukunft vor sich."

Suso (19, UD Almeria)

Position: Rechtsaußen / Offensives Mittelfeld

Vertrag bis: 2017 (bis 2014 ausgeliehen vom FC Liverpool)

Jesus Joaquin Fernandez Saez de la Torre - klingt nach einem Mitglied der spanischen Königsfamilie, ist aber "nur" ein weiteres Mitglied spanischer Jugendnationalteams. Suso, wie der 19-Jährige genannt wird, ist eines von zahlreichen Jungtalenten aus dem Land des Weltmeisters. In puncto Ballbehandlung erinnert er an so manchen Kollegen aus der A-Mannschaft, seine Spielübersicht ist beachtlich. Susos größte Waffe ist jedoch sein einzigartiges Passspiel. Diagonalbälle kommen auch über 30, 40, 50 Meter präzise beim Mitspieler an, beim tödlichen Pass beweist er ausgezeichnetes Timing.

Kein Wunder also, dass sich die Liverpool-Leihgabe auf der Spielmacher-Position am wohlsten fühlt. Bei Almeria will Suso Spielpraxis sammeln. Dafür ignorierte er sogar Angebote aus der Bundesliga: "Viele Klubs waren interessiert, auch in Deutschland. Aber es ist mein Traum, hier zu sein", so der 19-Jährige. Allerdings steht für Suso fest: Nach dem Intermezzo in Spanien geht es zurück auf die Insel, wo er sich langfristig in der Premier League durchsetzen will.

Rafinha (20, Celta Vigo)

Position: Offensives Mittelfeld

Vertrag bis: 2016 (bis 2014 ausgeliehen vom FC Barcelona)

Weder Rafael noch Thiago Alcantara konnten sich beim FC Barcelona durchsetzen. Während der größere Bruder im Sommer endgültig den Verein wechselte, ließ sich Rafinha zum Ligakonkurrenten Celta Vigo ausleihen. Auf ein Liga-Debüt im Dress der Katalanen wartete der 20-Jährige zuvor vergeblich.

Bei Celta hofft der begnadete Dribbler nun auf Einsatzminuten. Wozu er in der Lage ist, wenn er mal spielt, hat er in der zweiten Mannschaft von Barcelona oft genug unter Beweis gestellt. Alleine in der vergangenen Saison war Rafinha an 18 Toren direkt beteiligt. Im Vergleich zum großen Bruder hinkt der Brasilianer jedoch in seiner Entwicklung noch ein wenig hinterher. Zwar weiß er mit seinen Tempodribblings und der Ballbehandlung zu beeindrucken und auch in der Defensive hat Rafinha Qualitäten, doch für La-Masia-Verhältnisse ist besonders sein Passspiel noch ausbaufähig.

Ruben Garcia (20, UD Levante)

Position: Linksaußen / Offensives Mittelfeld

Vertrag bis: 2016

Gestatten: Ruben Garcia, der optimale Konterstürmer. Der 20-Jährige passt hervorragend in das System von Levante: Aus einer dicht gestaffelten Defensive agieren und bei Ballgewinn blitzschnell umschalten. Mit seinem atemberaubenden Antritt und enormem Zug zum Tor weiß sich Garcia zu profilieren. Besonders wertvoll: Seine Vielseitigkeit. Garcia ist beidfüßig und kann auf allen Offensivpositionen einsetzt werden.

Schon in der vergangenen Saison kam der Spanier auf 31 Einsätze, wenngleich er "nur" elf Mal durchspielte. Doch er hinterließ Eindruck - auch über den Levante-Dunstkreis hinaus. Laut englischen Medien hat Garcia auch Arsene Wenger auf den Plan gerufen, der den Linksaußen gerne verpflichten würde. Und eine prominente Referenz wurde dem Jungtalent auch schon aufgedrückt: Garcia, the next Juan Mata.

Die Primera Division im Überblick