Wie steht es um den Job von Rafa Benitez?
Ganz schlecht. Benitez war schon vor dem Clasico nicht auf dem sichersten aller Stühle gesessen, die 0:4-Demütigung durch die Katalanen hat nochmals ordentlich an den Stuhlbeinen gesägt. Die Marca berichtete am Sonntag, dass die Führungsebene der Madrilenen sich gerne von ihrer Neuverpflichtung trennen würde, einzig das Datum der Entlassung sei noch nicht geklärt. Weitere Gerüchte setzten zudem Fox Sports und die Gazzetta dello Sport in die Welt, die berichteten, Ronaldo hätte Präsident Florentino Perez vor ein Ultimatum gestellt: "Ich oder er."
Wer von der spanischen und internationalen Presse dermaßen an den Abgrund geschrieben wird, hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten seinen Job nicht mehr lange ausführen dürfen. Benitez steht mit einem Bein im Aus. Glaubt man den Medien, ist jede Minute, die Benitez als Trainer der Königlichen investiert eine Minute, die den Verantwortlichen nicht gefällt. Zudem auffällig: Es fehlt jede öffentliche Rückendeckung aus Reihen der Spieler oder der Führung.
Kaum ein anderer Zeitpunkt wäre einfacher, als ihn nun nach dem 0:4 freizustellen. Gewinnt Benitez, wie zu erwarten, die nächsten Partien (Donezk, Eibar, Cadiz, Getafe, Malmö) sammelt er einerseits Argumente für sich, auf der anderen Seite wird aber jeder bei dem kleinsten Patzer danach auf die mangelnde Konkurrenzfähigkeit dieser Gegner hinweisen. Einen Trainer, der dermaßen wackelt, bis zum Saisonende durchzuschleppen, ist eigentlich keine Option für einen Verein wie Real Madrid. Dafür sind die Erwartungshaltungen von Fans, Vorstand und auch den Spielern deutlich zu groß.
Andererseits ist Perez nicht dafür bekannt, Trainer während der Saison auszutauschen. Dazu kommt die schwierige Situation auf dem Trainermarkt, einzig eine riskante Lösung mit Zinedine Zidane als Nachfolger scheint möglich. Die Madrilenen ließen den Sonntag vorbeiziehen, Zidane selbst nahm sich aus der Bahn - es sieht vorerst nach einer weiter bestehenden Zweckgemeinschaft aus.
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