Atletico schließt auf - Real verliert

Von SPOX
Entsetzen bei Danilo, Ramos und Ronaldo (v.l.) über die Pleite in Villarreal
© getty

Der Gewinner des 15. Spieltags Primera Division heißt Atletico Madrid. Die Rojiblancos gewannen gegen Bilbao mit 2:1. Dagegen kassierte Stadtrivale Real in Villarreal eine 0:1-Pleite. Barca hatte bereits am Samstag eine 2:0-Führung gegen Deportivo La Coruna verspielt.

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SD Eibar - FC Valencia 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Enrich (45.), 1:1 Junca (85./Eigentor)

Bes. Vorkommnis: Domenech hält Foulelfmeter von Berjon (67.)

Valencia, unter der Woche noch aus der Champions League ausgeschieden, attackierte die Hausherren gleich zu Beginn in deren Hälfte. Eibar hatte aber schnell Antworten parat und übernahm die Kontrolle über die Partie. Gerade die Abwehr um Weltmeister Skhodran Mustafi bekam dabei einiges zu tun. Eine starke Vorarbeit von Keko konnte Valencias Linksverteidiger Lucas Orban im letzten Moment noch klären (13.).

Nur kurz danach rettete Keeper Jaume Domenech einen Schuss von Eibar-Stürmer Enrich aus wenigen Metern mit einer Sensations-Parade (14.). Obwohl sich die Gäste aus Valencia, bei denen Gary Neville sein Liga-Debüt als Trainer gab, wieder sammelten, klingelte es Sekunden vor der Halbzeit dann doch: Ander Capa setzte sich über rechts durch und bediente im Strafraum wiederum Sergi Enrich, der zur Führung für Eibar einschob (45.).

Ein guter Volley-Versuch von Eibar-Mittelfeldmann Escalante läutete den zweiten Durchgang ein. Der FC Valencia blieb weiterhin vieles schuldig - und musste in der 63. Minute auch noch einen Elfmeterpfiff samt Roter Karte verkraften. In einem Kopfballduell zwischen Valencias Lucas Orban und Dani Garcia wurde der Eibar-Spieler getroffen und ging zu Boden. Der Schiedsrichter wertete dies scheinbar als Tätlichkeit, zeigte Rot für Orban und auf den Punkt.

Berjon scheiterte jedoch nicht nur am starken Domenech, sondern vergab auch den Nachschuss (67.). In Unterzahl probierte Valencia nun noch einmal alles und wurde in einer hitzigen Schlussphase tatsächlich belohnt: Eibars Abwehrspieler Junca bugsierte den Ball vor Paco Alcacer in die eigene Maschen (85.) Sein Abwehrkollege Ramis holte sich kurz vor Ende zudem noch einen Platzverweis ab (90.). Es blieb beim Punktgewinn für den FC Valencia und Gary Neville.

FC Barcelona - Deportivo La Coruna 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Messi (39.), 2:0 Rakitic (62.), 2:1 Lucas (77.), 2:2 Bergantinos (86.)

Rote Karten: Lucas Orban (63./FC Valencia), Ivan Ramis (90./ SD Eibar)

Lange Zeit sah im Camp Nou alles nach Routinesieg für die Katalanen aus. Lionel Messi erzielte nach einer relativ ereignisarmen Auftaktphase die Führung per Freistoß, Claudio Bravo vereitelte die beste Chance der Partie mit einem starken Reflex. Doch nicht einmal als Ivan Rakitic etwas zu viel Freiraum vor dem Strafraum nutzte und mit einem Gewaltschuß auf 2:0 stellte, gaben die Gäste aus dem Riazor auf.

Schon direkt nach dem Seitenwechsel war die Mannschaft von Victor Sanchez mehrfach gefährlich vor das Tor gekommen, mit dem doppelten Rückstand fehlte den Gastgebern allerdings auch in der letzten Viertelstunde die nötige Seriösität. Der eingewechselte Jeremy Mathieu wurde mehrfach auf dem falschen Fuß erwischt - Lucas Perez konnte seine brillante Form mit dem Anschlusstreffer bestätigen.

Luis Suarez und Munir hätten für entspanntere Gesichter auf den Rängen sorgen können, beide verpassten allerdings das 3:1. Als dann auch noch Andres Iniesta einen Tritt erhielt und behandelt werden musste, verfinsterte sich die Miene von Luis Enrique endgültig. Als ob er es geahnt hätte, schlug kurz vor dem Schlusspfiff Alex Bergantinos zu, der erneut über die linke Abwehrseite alleine vor Bravo auftauchte und den Ausgleich erzielte.

"Das ist einfach unerklärlich. Wir haben das Spiel mit einer 2:0-Führung komplett aus der Hand gegeben, gerade in dem Moment die Kontrolle verloren, als wir sie am meisten gebraucht hätten. Ein kleiner Kontrollverlust, der dich zwei Punkte kostet, das darf nicht mehr passieren", kritisierte Iniesta im Anschluss.

Atletico Madrid - Athletic Bilbao 2:1 (1:1)

Tore: 0:1 Laporte (28.), 1:1 Saul Niguez (45.), 2:1 Griezmann (67.)

Die Ausgangslage war klar: Nur mit einem Sieg könnte Atletico Madrid mit Barcelona an der Spitze gleichziehen, wobei der Hauptstadt-Klub allerdings das klar schlechtere Torverhältnis besitzt. Dementsprechend konzentriert ging das Team von Diego Simeone von Beginn an zu Werke, Bilbao erwies sich aber als starker Gegner. In der 18. Minute hatten die Heimfans den Torschrei schon auf den Lippen, als Luciano Vietto eine tolle Koke-Flanke ins lange Eck köpfte. Der Linienrichter hatte jedoch seine Fahne zu Recht gehoben.

Nach einem schönen Lupfer von Bilbao-Torjäger Aduriz war Jan Oblak im Tor der Madrider zunächst zwar noch zur Stelle (26.), musste aber zum Schock der Hausherren wenig später den Ball doch aus dem Netz holen. Einen Eckball verlängerte Atletico-Stürmer Griezmann unfreiwillig an den langen Pfosten, wo Aymeric Laporte, der Abwehrchef der Gäste, zur Stelle war (28.). Die Antwort des Tabellenzweiten folgte erst kurz vor dem Halbzeitpfiff: Ebenfalls nach einer Ecke, die Koke scharf hereinbrachte, nickte Saul Niguez unhaltbar per Kopf ein (45.).

Am Spielgeschehen änderte dies auch im zweiten Durchgang nichts. Das Duell Atletico gegen Athletic war weiter ausgeglichen. Beide Trainer wechselten früh, dann kam allerdings der große Auftritt des zuvor blassen Antoine Griezmann. Der Franzose fasste sich kurz vor dem Strafraum ein Herz und zirkelte den Ball aus der Drehung perfekt ins Tor (67.). Die Heimelf konnte sich nun auf ihre Abwehrstärken besinnen, schließlich hatte man in den letzten vier Liga-Spielen zuvor keinen Gegentreffer kassiert, und ließ Bilbao keine Torchance mehr zu.

FC Villarreal - Real Madrid 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Soldado (9.)

Die Hausherren nahmen von Beginn an das Herz in beide Hände und wurden dafür früh belohnt. Aggresiv und mutig spielte Villarreal nach vorne und bereits nach drei Minuten klatschte der Ball nach einem strammen Schuss von Jonathan dos Santos an den Pfosten. Sechs Minuten später zielte Roberto Soldado noch einen Tick genauer und traf zur verdienten Führung.

Die Gäste, bei denen Toni Kroos 90 Minuten auf der Bank saß, schienen von dem forschen Auftreten Villarreals überrascht und fanden bis zum Pausenpfiff offensiv so gut wie nicht statt. Nach dem 8:0 gegen Malmö in der Champions League kam der gefürchtete BBC-Sturm nicht zu einer einzigen gefährlichen Chance in den ersten 45 Minuten.

Das änderte sich nach der Pause. Real agierte nun deutlich zielstrebriger und hatte schon innerhalb der ersten fünf Minuten durch Karim Benzema mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß. In der Folge ließ Real dem Gegner kaum Luft zum Atmen, konnte aus seiner drückenden Überlegenheit aber keinen Profit schlagen. Mit Glück und Geschick verteidigte Villarreal die knappe Führung und brachte sie über die Zeit.

Real verpasste es damit, den Ausrutscher von Barca zu nutzen und liegt nun fünf Punkte hinter dem Tabellenführer.

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