von SPOX-Redakteur Frank Oschwald
Der liebe Fußballgott hat die sowieso bereits mit Salz überladene Clasico-Suppe in den letzten Wochen noch mal ordentlich nachgewürzt. Denn abseits des üblichen Clasico-Irrsinns spinnen sich zahlreiche weitere Handlungsstränge. Nehmen wir doch nur einmal das letzte Wochenende zur Hand. Dort brachte es Barcelona in der ersten Halbzeit fertig, gegen San Sebastian keinen einzigen Schuss aufs Tor abzugeben. Wie selbst Luis Enrique zugab, war diese Partie der Tiefpunkt seiner bisherigen Zeit als Barca-Coach. Ich schließe mich deshalb meinem Vorredner Markus an: Für mich waren die beiden Unentschieden gegen Malaga und San Sebastian keine einfachen Ausrutscher. Barca steckt knöcheltief in einer der schlimmsten Sinnkrisen der letzten Jahre. Und das eine Woche vor dem Clasico.
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Man sollte meinen, dass das die Situation von Real ungemein besser macht. Keine Pleite in der Liga, Atletico im Vicente Calderon mit 3:0 weggebügelt und in der Champions League den Gruppensieg selbst in der Hand. Auch Coach Zinedine Zidane hat sowohl aus dem Volk als auch von Vereinsseite die komplette Rückendeckung. Doch, und jetzt kommt der erhobene Zeigefinger: Die Verletzungen in den letzten Wochen stecken auch die Königlichen nicht ganz so einfach weg. Die Ausfälle von Kroos und Bale wiegen ungemein schwer und rütteln am festen Gebilde der Königlichen.
Ich habe das Gefühl, dass kaum ein Clasico in den letzten Jahren so offen war. Das zeigen alleine schon die Meinungen von Markus und Jonas auf den ersten beiden Seiten. Zwei Experten, zwei Meinungen. Den Königlichen bietet sich jedoch eine einmalige Chance. Ein Real-Sieg in diesem Spiel würde ganz Katalonien in den Grundfesten erschüttern. Denn dann würde auch Barca langsam anfangen, an sich und dem Spielstil zu zweifeln. Wie das Spiel ausgeht? Keine Ahnung. Sicher ist nur, dass Sergio Ramos vom Platz fliegt.