ATLETICO MADRID
TESTSPIELE
Das Highlight von Atleticos Vorbereitung war natürlich der 7:3-Triumph gegen den Erzrivalen Real im Rahmen des ICC - inklusive Viererpack von Diego Costa.
Und auch ansonsten konnten sich die Testspielergebnisse des amtierenden spanischen Vizemeisters sehen lassen. Eine Niederlage gab es in sechs Begegnungen nicht, dafür ein Unentschieden und fünf Siege.
Der letzte davon war das 2:1 gegen Juventus zum Abschluss der Vorbereitung vor einigen Tagen, ein weiteres Ausrufezeichen.
NEUZUGÄNGE
Bei Atletico steht durchaus ein Umbruch an, nachdem gleich sechs Stützen das Team in diesem Sommer verlassen haben. Acht Neue sind dafür gekommen - und dass Joao Felix davon die meiste Aufmerksamkeit zuteil wird, bestätigte der junge Portugiese in den Testspielen.
Vier Tore gelangen Felix, der für 126 Millionen Euro von Benfica kam, schon für seinen neuen Klub. Er deutete an, dass er auf Anhieb in der Lage sein kann, Griezmann zu ersetzen, traf auch beim 7:3 gegen Real. Persönliches Highlight für Felix war sicherlich der Doppelpack beim 2:1 gegen Juve vor einigen Tagen, vor allem der zweite Treffer war dabei extrem sehenswert.
Indes fügten sich auch die beiden neuen Außenverteidiger Kieran Trippier und Renan Lodi, die in die Fußstapfen von Juanfran respektive Filipe Luis und Lucas Hernandez treten sollen, nahtlos ins Team von Trainer Diego Simeone ein.
Marcos Llorente, neu von Real gekommen, zeigte sein Potenzial unter anderem mit einem Tor beim 3:0 gegen die MLS Allstars, muss sich im Vierermittelfeld für die drei Plätze neben Felix aber der harten Konkurrenz von Koke, Saul Niguez, Thomas Partey und Thomas Lemar erwehren. In der Vorbereitung konnte sich Llorente aber schon deutlich häufiger präsentieren als der vom FC Porto gekommene Hector Herrera, der nach dem Gold-Cup-Sieg mit Mexiko erst recht spät zur Mannschaft stieß.
Die beiden neuen Innenverteidiger, Mario Hermoso und Felipe, könnten derweil zum Ligastart gegen Getafe am Sonntag (22 Uhr LIVE auf DAZN) jeweils auf der Bank sitzen. Stefan Savic und Jose Maria Gimenez scheinen im Abwehrzentrum gesetzt zu sein.
BESONDERHEITEN
Es fällt auf, wie ruhig und unaufgeregt Atletico den gezwungenermaßen erforderlichen Umbruch vorantreibt. Mit Griezmann, Hernandez, Filipe Luis, Juanfran, Diego Godin und Rodri sind sechs wichtige Akteure weg, Ersatz wurde klug und mit Verstand an Land gezogen.
Dabei setzt Simeone weiterhin auf das bewährte 4-4-2-System, das er künftig aber vielleicht etwas offensiver interpretieren könnte. Vor allem die in den Testspielen gezeigten Leistungen von Joao Felix geben Anlass zur Hoffnung darauf.
FAZIT
Geht man nur nach den Eindrücken aus der Vorbereitung, scheint Atletico eher als Real dazu in der Lage zu sein, Barca den Titel abzuluchsen. Allerdings bleibt dabei abzuwarten, ob der große und vor allem gewichtige personelle Aderlass die Colchoneros in Pflichtspielen nicht doch noch etwas mehr beeinträchtigt.