Zugleich ließ Laporta auch die Strategie seines Vereins sowie der beiden verbliebenen Super-League-Antreiber Real Madrid und Juventus Turin in der juristischen Auseinandersetzung mit der UEFA durchblicken: "Wir werden uns nicht dafür entschuldigen, in der Welt des Fußballs Herr über unsere eigenes Schicksal sein zu wollen. Die UEFA ist faktisch ein Monopol."
Gut zwei Wochen nach Aussetzung des eingeleiteten Disziplinarverfahrens der UEFA gegen die drei Schwergewichte des europäischen Klubfußballs offensichtlich aus Mangel an juristischer Handhabe stellen Laportas Aussagen zumindest eine neuerliche Provokation dar. Abgesehen von Barca, Real und Juventus hatten die neun weiteren Gründungsmitglieder der Super League dem Projekt nach massiven Protesten ihrer Anhänger abgeschworen und sich mit leichten Geldstrafen einverstanden erklärt.
Laportas Monopolvorwurf deutet vermutlich die geplante Vorgehensweise der drei aufmüpfigen Vereine an. Denn ein Gericht in Spaniens Hauptstadt Madrid hatte der UEFA bereits Ende April Maßnahmen gegen das Super-League-Projekt und die dazugehörigen Vereine untersagt und das Verfahren außerdem an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen der Klärung wettbewerbsrechtlicher Fragen weitergeleitet. In Luxemburg soll höchstrichterlich vor allem überprüft werden, ob die UEFA durch ihren Widerstand gegen das Champions-League-Konkurrenzprodukt Super League gegen Vorschriften des EU-Kartellrechts verstößt.