Waffe im Stadion bei Atlético gegen Real Madrid? Brisanter Verdacht zum Chaos-Derby - Diego Simeone mit Ansage an Thibaut Courtois

Von Tim Ursinus
Diego Simeione und Thibaut Courtois.
© Getty Images

Im Madrid-Derby kam es zu einer Spielunterbrechung. Trug ein Fan auch eine Waffe bei sich? Diesen Verdacht gibt es zumindest.

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Fans von Atlético Madrid haben im Derby gegen Real Madrid eine Spielunterbrechung provoziert. Bei einer Identitätsfeststellung eines Anhängers wurde eventuell sogar eine Waffe gefunden. Das deutete Polizei-Inspektor José Luis Tucho hinterher an.

Zwar habe die identifizierte Person "grundsätzlich nur Wurfgeschosse" mit sich getragen, sagte der Polizei-Inspektor im Gespräch mit El Chiringuito. Aber: "Er hatte auch ein anderes Objekt bei sich, das wird von der Polizeikommission untersucht."

Auf Nachfrage, ob es sich dabei um eine Waffe handeln könnte, antwortete er schmallippig: "Kann sein."

Welcher Gegenstand sichergestellt wurde und wie dieser trotz der Sicherheitskontrollen ins Stadion gelangte, blieb zunächst offen. Laut eines zum späteren Zeitpunkt veröffentlichten Berichts von El Chiringuito soll es sich jedoch um ein scharfes Messer gehandelt haben.

Thibaut Courtois provozierte Fans von Atlético Madrid

Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit hatten mehrere Atlético-Anhänger, davon einige maskiert, Gegenstände auf das Tor von Real-Keeper Thibaut Courtois geworfen.

Der Belgier, welcher von 2011 bis 2014 das Tor von den Rojiblancos leihweise hütete, hatte besagte Fans in der Folge der 1:0-Führung für seine Mannschaft zuvor mit einer Handbewegung und einem lachenden "Vamos" angestachelt. Die darauffolgende Spielunterbrechung hielt rund 20 Minuten an. In der Nachspielzeit fiel noch das 1:1 durch Ángel Correa.

Polizei-Inspektor Tucho gab außerdem bekannt, dass mehrere Personen identifiziert und rausgeworfen wurden. "Es gab einige Wurfgeschosse. Es war ein sehr schwieriger Tag, es ist alles zusammengekommen", sagte er.

Atlético selbst verurteilte das Geschehen zutiefst und teilte mit, dass der Klub "die für sehr schwere Fälle vorgesehene interne Regelung auf die Personen anwenden, die an diesem Vorfall beteiligt waren".

Atlético-Trainer Diego Simeone war nach dem Spiel derweil mächtig sauer. "Der Klub muss eine Entscheidung über die Leute treffen, die für diese Vorfälle verantwortlich waren. Wir brauchen diese Leute nicht auf unserer Tribüne, sondern Leute, die uns antreiben, uns zur Seite stehen, die uns unterstützen, an den Klub und die Mannschaft denken", sagte er und forderte Strafen - auch für Courtois: "Derjenige, der Feuerzeuge wirft, kommt nicht mehr und derjenige, der provoziert, wird bestraft. Wenn sie dich nicht bestrafen, erlaubst du dir alles."

Diego Simeone mit Ansage an Thibaut Courtois

Schon 2019 hatte Courtois den Unmut der Fans auf sich gezogen, als er erstmals in den Diensten der Königlichen beim Stadtrivalen aus Madrid auf dem Platz gestanden hatte. Damals flogen jedoch nur Ratten aus Stoff auf das Spielfeld.

Dementsprechend wenig Verständnis hatte Simeone für die Provokationen des Torhüters. "Das passiert im Fußball, ist passiert und wird wieder passieren. Aber Obacht vor uns! Wir sind nicht die Opfer, denn wenn wir jemanden angreifen, kann es natürlich eine Reaktion darauf geben. Es ist nicht gut, dass sie das tun, aber es ist auch nicht gut, was wir machen, wenn wir provozieren - sei es ein Simeone, Courtois, Vinícius, Messi oder Griezmann. Wie sie auch heißen", sagte er und betonte: "So etwas kommt deinem Team nicht zugute. Sie sagen natürlich, dass es nicht ihre Schuld sei. Aber man sieht klar, dass Courtois gelacht hat."

Bevor es für beide Teams mit dem Liga-Alltag weitergeht, steht unter der Woche der 2. Spieltag in der Champions League an. Real Madrid gastiert bei OSC Lille, Atlético trifft auf Benfica Lissabon.

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