Brasilien dominierte die erste Halbzeit gegen sehr biedere Engländer, verpasste aber in Führung zu gehen. Nach dem Führungstreffer durch Fred baute Brasilien ab, holte aber dank Paulinhos Volleytreffer noch ein Unentschieden.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei Brasilien steht Triple-Sieger Luiz Gustavo in der Startelf. Dante sitzt auf der Bank. Das Offensiv-Quartett bilden Neymar, Oscar, Hulk und Fred. Statt Marcelo verteidigt Felipe links.
England beginnt im 4-1-4-1 mit Carrick zwischen den beiden Viererketten und Rooney als einziger Spitze.
18.: Langer Diagonalball von Alves von rechts in den 16er. Am langen Pfosten verschätzt sich Johnson und springt unterm Ball durch. Neymar nimmt den Ball klasse an, Hart stürzt sich ihm entgegen und pariert den Schuss aus sechs Metern.
22.: Alves auf Fred, der lässt prallen auf Neymar. Haken gegen Carrick und der Schuss aus 20 Metern scharf am rechten Pfosten vorbei.
30.: Klasse öffnender Pass von Gustavo auf Neymar. Der zieht vier Engländer auf sich und sieht Oscar an der Strafraumlinie frei. Oscar schießt sofort, Hart taucht den Ball aus dem rechten Eck.
40.: Lebenszeichen der Engländer. Johnson steckt auf rechts durch auf Walcott. Der steht blank vor Cesar, sein Schuss aus acht Metern ist aber zu ungenau. Cesar bleibt stehen und pariert.
57., 1:0, Fred: Hernanes schlenzt den Ball aus 25 Metern an die Latte, den Abpraller nimmt Fred volley und haut den Ball aus acht Metern ins Netz.
65.: Milner zieht von rechts in die Mitte und schießt aus 22 Metern. Marcelo fälscht gefährlich ab, der Ball fliegt knapp rechts am Tor vorbei.
67., 1:1, Oxlade-Chamberlain: Aus dem Nichts der Ausgleich. Lampard schießt aus zentraler Position, der Ball fällt Oxlade-Chamberlain auf den Schlappen und der haut den Ball aus 17 Metern unhaltbar für Cesar ins linke Eck.
79., 1:2, Rooney: Unfassbar! Milner spielt auf links zu Rooney. Der wird nicht angegriffen, auch Luiz als letzter Mann weicht zurück. Und Rooney schlenzt den Ball aus 19 Metern mit rechts in den rechten Giebel.
82., 2:2, Paulinho: Butterweiche Flanke von Alves von rechts. Paulinho steht am Elferpunkt blank und haut den Ball volley im Fallen ins rechte untere Eck.
Fazit: Brasilien gab das Spiel aus der Hand und wurde für seine Passivität bestraft. Eine Niederlage konnte noch verhindert werden, weil England einmal pennte in der Abwehr.
Der Star des Spiels: Joe Hart. Englands Torhüter entschärfte reihenweise Torchancen der Selecao und hielt die Three Lions lange im Spiel. Stark auf der Linie, stark im Eins-gegen-Eins, machtlos bei den Gegentoren.
Der Flop des Spiels: Marcelo. Kam zu Beginn der zweiten Halbzeit für Felipe und machte eigentlich nur Fehler. Rückte zu weit auf und ließ Lücken auf seiner linken Seite. Zwei, drei Mal schob er den Engländern bei vielversprechenden Angriffen der Selecao den Ball in die Füße.
Der Schiedsrichter: Wilmar Roldan aus Kolumbien hatte mit der fairen Partie keine Probleme. Es gab nur wenige Fouls, beim enzigen harten Einsteigen von Fred gegen Carrick gab's korrekterweise die Gelbe Karte.
Die Trainer:
Luiz Felipe Scolari bot nach dem unwürdigen Gezerre um die Bayern-Spieler Gustavo und Dante immerhin einen der beiden in der Startelf auf. Brachte zur zweiten Halbzeit Marcelo und Hernanes, der das 1:0 einleitete.
Roy Hodgson setzte auf ein kompaktes Fünfer-Mittelfeld mit Carrick als Staubsauger vor der Abwehr. Musste nach 30 Minuten auf die Muskel-Verletzung von Baines reagieren und brachte Ashley Cole. Mit der Einwechslung von Oxlade-Chamberlain hatte Hodgson eine glückliche Hand. Der Arsenal-Spieler brachte frischen Wind ins träge Offensivspiel der Engländer.
Das fiel auf:
- Nur in den ersten fünf Minuten gingen die Engländer früh vorne drauf und zwangen Brasilien zu langen Bällen. Danach bauten die Gäste meist einen Riegel mit neun Spielern rund um den eigenen Strafraum auf.
- Brasilien dominierte das Mittelfeld mit dem starken Luiz Gustavo und schaltete nach dem Ballgewinn schnell um. Allerdings fehlte im letzten Drittel die Präzision beim Passspiel. Zudem wählten die Offensivspieler, insbesondere Fred, öfter den falschen Laufweg.
- Fast jeder Angriff der Selecao lief über Neymar. Brasiliens Zehner ließ sich fallen, um Bälle zu verteilen, versuchte es mit Dribblings auf eigene Faust und gab alleine in Hälfte eins sechs Torschüsse ab. Neymar hatte einige starke Szenen, im Abschluss fehlte aber die Genauigkeit. In Hälfte zwei deutlich weniger auffällig.
- England war spielerisch ziemlich limitiert. Die Mittelfeldspieler bewegten sich viel zu langsam nach vorne, sodass das gute alte Kick'n'Rush herhalten musste. Einziges Mittel: der lange Ball auf Walcott oder Rooney. Gefahr für Brasiliens Tor? Quasi null. Den ersten Torschuss gaben die Three Lions in der 40. Minute ab.
- Nach der Pause baute Brasilien ab, die Mannschaft wirkte körperlich nicht fit. Nach dem 1:0 gaben sie das Mittelfeld preis und verweigerten die Zweikämpfe.
- Ein klarer Plan war bei beiden Mannschaften nicht zu erkennen. Brasilien überzeugte zwar spielerisch, wirkte aber zu hektisch und teilweise verspielt. England verteidigte ordentlich, blieb aber offensiv viel schuldig.
Brasilien - England: Daten zum Spiel