Den Liveticker zur Begegnung findet Ihr hier.
- Ungarns 1:0 erzielte der langjährige Bundesliga-Profi Adam Szalai mit einem genialen Hacken-Tor nach einer Ecke in der 17. Minute.
- In Abwesenheit des an Corona erkrankten Manuel Neuer stand bei Deutschland Marc-André ter Stegen im Tor. Die Kapitänsbinde übernahm Thomas Müller.
- Flick kritisierte sich anschließend selbst für eine taktische Maßnahme. Hier geht es zur ausführlichen Meldung.
- Am Montag steigt Deutschlands abschließendes Nations-League-Spiel in London gegen England, das nach einer 0:1-Niederlage gegen Italien schon als Absteiger feststeht. Ungarn führt die Gruppe mit zehn Punkten an.
Deutschland - Ungarn: Die Analyse
Abgesehen vom erzwungenen Torwart-Wechsel änderte Flick seine Startelf im Vergleich zum 5:2-Sieg gegen Italien im Juni auf einer Position: Serge Gnabry begann statt Lukas Klostermann, Jonas Hofmann rutschte eine Position nach hinten. Zumindest nominell, tatsächlich agierte er aber genau wie Linksverteidiger David Raum bei eigenem Ballbesitz sehr offensiv. Die beiden Flügelstürmer Gnabry und Leroy Sané orientierten sich gleichzeitig zentraler.
Zum Erfolg führte diese Ausrichtung jedoch nicht: Ungarn stand sehr stabil und ließ Deutschland keine Räume. Es fehlten Ideen, es fehlte Tempo in den Aktionen. Die DFB-Elf probierte sich wiederholt mit weiten Bällen hinter die Abwehrkette, wohin jedoch keine potenziellen Abnehmer starteten. Timo Werner, der laut Flick vorrangig wegen dessen "Tiefenläufen" begann, war überhaupt nicht im Spiel. In der ersten Halbzeit hatte er nur sieben Ballkontakte.
So dauerte es bis zur 39. Minute, ehe Thomas Müller mit einem zu zentral angetragenen Kopfball Deutschlands ersten halbwegs gefährlichen Torabschluss lieferte. Zu diesem Zeitpunkt führte Ungarn schon verdient mit 1:0, vor allem bei Standardsituationen sowie schnellen Gegenstößen versprühten die Gäste Gefahr. Die deutschen Fans verabschiedeten die eigene Nationalmannschaft mit Pfiffen in die Kabine.
Zur Halbzeit brachte Flick Kehrer für Gnabry und formierte seine Abwehr fortan in einer Mischform aus Dreier- und Viererkette. Die Umstellungen fruchteten, Deutschland wurde sofort zielstrebiger und erarbeitete sich einige gute Chancen. Eine richtige Drangphase blieb aber aus, daran änderten auch die Einwechslungen von Jamal Musiala, Kai Havertz und Lukas Nmecha nichts.
Deutschland - Ungarn: Die Aufstellungen
Deutschland: ter Stegen (30 Jahre/29 Länderspiele) - Hofmann/Borussia Mönchengladbach (30/15), Süle/Borussia Dortmund (27/41), Rüdiger/Real Madrid (29/54), Raum/RB Leipzig (24/10) - Kimmich/Bayern München (27/69), Gündogan/Manchester City (31/61) ab 69. Musiala/Bayern München (19/16) - Gnabry/Bayern München (27/35) ab 46. Kehrer/West Ham United (26/21), 13 Müller/Bayern München (33/117) ab 86. Lukas Nmecha/VfL Wolfsburg (23/7), Sane/Bayern München (26/46) - Werner/RB Leipzig (26/54) ab 69. Havertz/FC Chelsea (23/29).
Ungarn: Gulacsi/RB Leipzig (32 Jahre/50 Länderspiele) - Lang/Omonia Nikosia (29/52), Orban/RB Leipzig (29/34), Attila Szalai/Fenerbahce Istanbul (24/28) - Fiola/FC Fehervar (32/49), Nagy/SC Pisa (27/64) ab 78. Styles/FC Millwall (22/7), Schäfer/Union Berlin (23/21), Kerkez/AZ Alkmaar (18/1) - Gazdag/Philadelphia Union (26/16) ab 67. Kleinheisler/NK Osijek (28/43), Szoboszlai/RB Leipzig (21/25) ab 86. Nego/FC Fehervar (31/25) - Adam Szalai/FC Basel (34/85) ab 67. Adam/Ulsan Hyundai (27/7).
Deutschland - Ungarn: Die Daten des Spiels
Tor: 0:1 Szalai (17.)
Der Star des Spiels: Adam Szalai (Ungarn)
Mit seinem genialen Hacken-Tor brachte Szalai Ungarn in Führung. Ansonsten rieb sich der Stürmer an vorderster Front in zahlreichen Zweikämpfen auf. Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit hatte er fast doppelt so viel direkte Duelle geführt wie der Spieler mit den zweitmeisten.
Der Flop des Spiels: Serge Gnabry (Deutschland)
Genau wie die anderen deutschen Offensivspieler blieb auch Gnabry in der ersten Halbzeit äußerst blass, als einziger musste er aber zur Pause in der Kabine bleiben. Gnabry kam kein einziges Mal zum Abschluss und verzeichnete die schlechteste Passquote aller deutschen Startelf-Spieler.
Der Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Vincic hatte das Spiel gut unter Kontrolle. Zurecht verwehrte er Müllers vermeintlichem Tor wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Hofmann die Anerkennung (53.).