"Ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht zur WM fahren werde. Ich habe mich so sehr auf die Zeit mit dem Team in Brasilien gefreut", schrieb van der Vaart am Mittwoch bei Facebook: "Ich wünsche der Mannschaft eine wunderbare und erfolgreiche Weltmeisterschaft."
Dabei sollte für van der Vaart im Kreise der Nationalmannschaft nach dem gerade so geglückten Klassenerhalt mit den Hamburgern doch alles besser werden. Nach der Ankunft im Trainingslager in Lagos schwärmte van der Vaart: "Es fühlt sich wie eine Befreiung an nach so einer Saison mit dem HSV." Endlich sei der Druck weg. "Wenn du zur Nationalmannschaft kommst, ist das Niveau höher und es sind Spieler da, die Titel gewonnen haben", sagte van der Vaart: "Deshalb ist die Stimmung positiv. Ich fühle mich hier richtig wohl."
Das WM-Aus kommt für den gefallenen "kleinen Engel" einem Schock gleich. Wie es für van der Vaart in Hamburg weitergeht, ist unklar. Zwar läuft sein Vertrag an der Elbe noch bis 2015, doch der Vize-Weltmeister von 2010 ist mit einem Gehalt von rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr der Top-Verdiener der Hanseaten.
Verlässt van der Vaart den HSV?
Und wegen finanzieller Schwierigkeiten ist der HSV gezwungen, seinen Gehaltsetat auf 38 Millionen zusammenzustreichen. Bei einem entsprechenden Angebot würden die Hamburger ihren einstigen Liebling wohl nur zu gerne abgeben - zumal van er Vaart in der abgelaufenen Saison nicht mehr überzeugen konnte. Doch für einen neuen Verein kann sich der Linksfuß auf der ganz großen Bühne WM nun nicht mehr für einen neuen Klub empfehlen.
Van der Vaarts Zeit in der "Elftal" läuft ebenfalls ab. Seit 2004 war er bei allen großen Turnieren dabei, machte insgesamt 109 Länderspiele und stand 2010 im WM-Finale gegen Spanien (0:1 n.V.). Die schmerzhafte Niederlage von Johannesburg wird damit wohl das letzte WM-Spiel van der Vaarts gewesen sein. 2018 wird er 35 Jahre alt.
Rafael van der Vaart im Steckbrief