Die Flops der WM-Gruppenphase
Luis Suarez: Luis Suarez kann es nicht lassen. Zwar bewahrte er Uruguay mit zwei Treffern gegen England vor dem vorzeitigen Ausscheiden, nur um dann wieder seine hässliche Seite zu zeigen. Gegen Italien biss er Innenverteidiger Giorgio Chiellini in die Schulter, es war bereits das dritte Mal, dass der Ausnahmestürmer in seiner Karriere einen Gegenspieler biss.
Entsprechend drakonisch war die Strafe der FIFA. Die WM ist für Suarez gelaufen, er wurde für neun Länderspiele sowie insgesamt vier Monate gesperrt. Damit fehlt er dem FC Liverpool erneut zum Saisonstart, es bleibt abzuwarten, wie die Reds darauf reagieren. Dass es der 27-Jährige in diesem Leben noch lernt, darf zumindest bezweifelt werden.
Schwache Schiedsrichter: Leider fallen die Schiedsrichter einmal mehr bei einer WM mit zahlreichen Fehlern auf. Gleich im Auftaktspiel erhielt Brasilien vom japanischen Referee Youichi Nishimura einen absurden Strafstoß, der die Gastgeber mit dem 2:1 auf die Siegerstraße brachte. Im zweiten Spiel wurden Mexiko zwei reguläre Tore aberkannt, das gleiche Schicksal ereilte die Schweiz gegen Ecuador. Während Mexiko und die Schweiz dennoch gewannen, verlief es für Bosnien-Herzegowina bitterer.
Edin Dzeko wurde gegen Nigeria ein regulärer Treffer zum vermeintlichen 1:0 nicht gegeben, Bosnien verlor mit 0:1 und schied aus. Der Platzverweis von Italiens Claudio Marchisio gegen Uruguay war zudem mindestens eine extrem harte Entscheidung. Zu den Fehlern der Unparteiischen kommt die harte Zweikampfführung, vor allem der Südamerikaner inklusive der Brasilianer. Viele klar taktische Fouls werden nicht mit Gelb geahndet.
Enttäuschende Europäer: Traditionell tun sich europäische Mannschaften bei Weltmeisterschaften in Südamerika schwer, mit einem derartigen (Mit-)Favoritensterben aus europäischer Sicht war aber dennoch nicht zu rechnen. Spanien und England schieden sang- und klanglos aus, Italien patzte vor allem gegen Costa Rica.
Während Spanien noch mit unglücklichen Spielverläufen zu kämpfen hatte, wirkten Italien und England phasenweise komplett ideenlos und schieden, wenn auch mit etwas Pech im Fall Italien, zu Recht aus. Auch Kroatien und Portugal blieben hinter den eigenen Erwartungen zurück.
Desolates Kamerun: In der Gastgeber-Gruppe A hatte Kamerun von Beginn an ohnehin nur Außenseiterchancen, dennoch enttäuschten die Afrikaner maßlos. Abgesehen von der ersten Halbzeit gegen Brasilien bot Kamerun unkonzentrierte, taktisch kopflose und offensiv zumeist harmlose Auftritte, auch Superstar Samuel Eto'o wirkte komplett lustlos.
Doch nicht genug damit, dass es spielerisch nicht passte. Alexandre Song, eigentlich einer der Köpfe des Teams, brannten gegen Kroatien die Sicherungen durch, nach seinem Ellbogenschlag gegen Mario Mandzukic flog er vom Platz. Im gleichen Spiel geriet Benoit Assou-Ekotto mit Mitspieler Benjamin Moukandjo aneinander und gab ihm eine Kopfnuss.
Der Rasen in Manaus: Schon vor Turnierstart war klar, dass der Platz im Stadion von Manaus nicht in WM-Form sein würde. Mehrere Löcher klafften im Rasen, so dass einige Arbeiter die braunen Flecken schlicht mit grüner Farbe übersprühten. Folgerichtig schimpfte die englische Klatschpresse vor dem Duell mit Italien: "Pfusch im Dschungel".