WM

"Wir wollen jetzt mehr"

SID
Arjen Robben und die Niederländer sicherten sich durch den Sieg über Chile den Gruppensieg
© getty

Arjen Robben bekam auf der Ehrenrunde sogar von chilenischen Fans Applaus und fiel danach Trainer Louis van Gaal erleichtert in die Arme. "Ich bin so stolz auf die Mannschaft. Wir haben vorbildlich gekämpft", sagte der Bayern-Star nach dem 2:0 (0:0) im Gruppen-Endspiel gegen Chile und blickte äußerst zuversichtlich in Richtung K.o.-Runde.

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"Wir haben unsere Pflicht erfüllt, jetzt wollen wir mehr", so Robben weiter. In dieser Form ist Oranje im Achtelfinale gegen Mexiko am Sonntag in Fortaleza Favorit.

Brasilien gehen Robben und Co. zunächst aus dem Weg, stattdessen muss Chile am Samstag in Belo Horizonte gegen den Gastgeber um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Robben war's angeblich egal, er schaute nur auf sich und sein Team: "Wie wir gespielt haben - sehr gut!"

Joker Leroy Fer hatte nur 91 Sekunden nach seiner Einwechslung für die Oranje-Führung (77.) gesorgt und das bislang schnellste Jokertor bei dieser Endrunde erzielt. In der Nachspielzeit (90.+2) machte Memphis Depay, ebenfalls ein Einwechselspieler, das 2:0 und den dritten Sieg im dritten Spiel perfekt.

"Drei Spiel, neun Punkte, Erster"

"Wenn man der Organisation vertraut, dann kommen die Chancen von alleine. Es waren zwei fantastische Joker-Tore", sagte Robben: "Wir spielen nicht mit elf, sondern mit 23 Spielern." Fer war derweil einfach nur glücklich über sein "wunderbares, unfassbares" Tor: "Drei Spiele, neun Punkte, Erster - das gibt viel Selbstbewusstsein."

Chiles Trainer Jorge Sampaoli konnte dagegen seine Enttäuschung nicht verbergen: "Wir sind auf ein Team getroffen, das hinten sehr geschlossen stand. Wir haben alles versucht, es hat leider nicht gereicht."

Sein Kollege van Gaal schwärmte derweil von einer "fantastischen Vorrunde, wie man sie besser kaum spielen könnte". Was er bemängelte, war die nicht perfekte Chancenverwertung. "Wenn das noch gut geht, können wir wirklich Weltmeister werden. Wir schenken dem Gegner nichts", sagte der ehemalige Bayern-Coach.

"Mehr als nur dieses Spiel"

Dass die letzten Spiele der Brasilien-Gruppe A erst nach denen der Holland-Gruppe B angesetzt waren, hatte van Gaal zuvor auf die Palme gebracht. Nach dem Spiel witterten die Chilenen ein Strippenziehen. "Wir haben hart gekämpft gegen ein Team, das sich kaum am Spiel beteiligt hat. Und dann war da noch der Schiedsrichter - hier ging es um mehr als nur dieses Spiel", sagte Torwart Claudio Bravo.

Chile hatte vor 62.996 Zuschauern in Sao Paulo zunächst die Oberhand behalten. Wie gewohnt bereit, sich in jeden Zweikampf zu werfen, attackierten die Südamerikaner munter drauf los, fanden aber zunächst die Lücke nicht. Erst in der Schlussphase wurde die chilenische Abwehr geknackt.

Huntelaar nur auf Bank

Trotz der Gelbsperre von Kapitän und Torjäger Robin van Persie hatte der Schalker Mittelstürmer Klaas-Jan Huntelaar wieder nur auf der Bank gesessen. Van Gaal zog dem früheren Bundesliga-Torschützenkönig Jeremain Lens vor.

Robben übernahm die Kapitänsbinde des von van Persie. Durch dessen Ausfall lief die Niederlande erstmals seit 1996 und insgesamt 221 Länderspielen ohne einen Spieler mit dem Namensteil "van" auf. Und auch Trainer van Gaal hatte mal wieder eine Überraschung auf Lager: Den gelernten Angreifer Dirk Kuyt bot er als linken Verteidiger auf.

Chile schonte den von Knieproblemen geplagten und mit einer Gelben Karte vorbelasteten Arturo Vidal - was sich insofern bemerkbar machte, als dass dem Team ein paar Prozentpunkte an Power fehlten. Für das Achtelfinale waren die Südamerikaner wie die Elftal bereits vor dem Gruppen-Finale qualifiziert.

Niederlande - Chile: Die Statistik zum Spiel

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