Nach einer für viele überraschend starken EM 2016 und dem Aus im Viertelfinale gegen Deutschland erwischte Italien eine schwere Gruppe in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Nicht Liechtenstein, Mazedonien, Israel oder Albanien bereiteten den Tifosi Kopfzerbrechen, sondern Spanien. Bereits vor Beginn der Spiele war klar, dass es in der Gruppe G auf einen Zweikampf der beiden Top-Nationen hinausläuft.
Bereits am zweiten Spieltag kam es zum Duell zwischen Italien und Spanien. Die Squadra Azzura gewann das erste Spiel in Israel mit 3:1 und verschaffte sich so eine gute Ausgangsposition. Im Topspiel in Turin brachte Vitolo die Gäste in Führung und bis kurz vor dem Ende sah es nach einem Auswärtssieg für die Spanier aus. Doch nur wenige Minuten vor dem Ende bekam Italien einen Elfmeter zugesprochen, den Daniele De Rossi sicher verwandelte. Das Spiel endete 1:1 - Vorentscheidung vertagt.
Die erfolgreichsten Torjäger von Italien bei der WM-Qualifikation
Spieler | Verein | Einsätze | Tore |
Ciro Immobile | Lazio Rom | 12 | 6 |
Andrea Belotti | FC Turin | 9 | 4 |
Antonio Candreva | Inter Mailand | 10 | 3 |
Daniele De Rossi | AS Rom | 7 | 2 |
Italiens WM-Quali 2018: Die entscheidende Niederlage in Spanien
Im nächsten Spiel in Mazedonien kam das Team von Trainer Gian Piero Ventura wieder ins Schwitzen. Nach zwischenzeitlichem 2:1-Rückstand gewann Italien schlussendlich doch mit 3:2. In den folgenden drei Spielen gab sich Italien dagegen keine Blöße. Zwei souveräne Siege gegen Liechtenstein und ein 2:0 gegen Albanien sorgten für einen Gleichschritt mit den Spaniern nach sechs Spieltagen.
Die Entscheidung sollte am siebten Spieltag fallen, denn mit jeweils 19 Punkten lagen beide Teams gleichauf. Doch im Santiago Bernabeu geriet Italien unter die Räder. Real Madrids Isco traf doppelt und Alvaro Morata sorgte mit dem 3:0 für den deutlichen Erfolg der Spanier. Italien musste fortan auf einen Patzer von der Furia Roja in den verbleibenden drei Spielen hoffen.
Doch Italien spielte am neunten Spieltag nur 1:1-Unentschieden gegen Mazedonien und musste so den Gang in die Playoffs nehmen. Als mögliche Gegner kamen Nordirland, Griechenland, Irland und Schweden in Frage und mit den Skandinaviern erwischte Italien den vermeintlich schwierigsten Gegner.
WM-Qualifikation: Italiens Gruppe G In der Übersicht
Platz | Land | Spiele | Tore | Punkte |
1 | Spanien | 10 | 36:3 | 28 |
2 | Italien | 10 | 21:8 | 23 |
3 | Albanien | 10 | 10:13 | 13 |
4 | Israel | 10 | 10:15 | 12 |
5 | Mazedonien | 10 | 15:15 | 11 |
6 | Liechtenstein | 10 | 1:39 | 0 |
WM-Playoffs: Das Ausscheiden gegen Schweden
Das Hinspiel in Schweden war in der ersten Hälfte geprägt von Chancen auf beiden Seiten. Erst in Halbzeit zwei erspielten sich die Favoriten aus Italien ein Übergewicht an Tormöglichkeiten. Den Treffer erzielten dennoch die Gastgeber in Person vom kurz zuvor eingewechselten Johan Johansson. Das Tor aus der 61. Minute war auch gleichzeitig der einzige Treffer des Abends.
Beim Rückspiel im San Siro waren die Italiener von Beginn an die dominierende Mannschaft. Doch immer scheiterten die Gastgeber an Torhüter Robin Olsen, dem Aluminium oder dem eigenen Unvermögen. In den Schlussminuten ging sogar Schlussmann Gianluigi Buffon mit nach vorne, doch es sollte nicht mehr gelingen.
Das 0:0 sorgte dafür, dass Italien erstmals seit der WM 1958 die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft verpasste. Im Anschluss an die "nationale Katastrophe" musste Trainer Ventura seinen Stuhl räumen. Sein Nachfolger wurde Roberto Mancini.
Buffon, de Rossi und Co.: Diese Stars fehlen bei der WM
Gerade für Torwartlegende Gianluigi Buffon ist das Fehlen bei der WM tragisch. Der 39-Jährige hätte seine Karriere gerne mit einer erfolgreichen Weltmeisterschaft beendet. Dementsprechend konnte der Torwart von Juventus Turin die Tränen nach dem Ausscheiden gegen Schweden nicht mehr zurückhalten.
Allerdings folgte ein paar Wochen nach dem Spiel eine Aussage, die wohl allen Italienern gefiel: "Selbst wenn ich 60 wäre, könnte ich eine Nominierung nicht ablehnen", sagte Buffon: "Ich habe einfach diesen Nationalgedanken in mir."
Auch die Roma-Legende Daniele de Rossi ist ein Typ, der einer Weltmeisterschaft gut getan hätte. In Erinnerung bleibt eine Szene beim Rückspiel gegen Schweden als er seine Einwechslung verweigerte und den Trainer darauf hinwies, dass mit Lorenzo Insigne ein passender Offensivspieler noch auf der Bank sitzt. Doch Ventura entschied sich für de Rossi. Weitere bekannte Gesichter, die fehlen werden sind die Ex-Bundesliga-Spieler Andrea Barzagli oder Ciro Immobile.