Vor dem Deutschland-Spiel gegen Costa Rica bei der Fußball-WM in Katar haben sich Bundestrainer Hansi Flick und Lukas Klostermann den Fragen der Pressevertreter gestellt. Es ging unter anderem um die Gesundheit von Leroy Sané, Kai Havertz und Lukas Klostermann. Zudem um den historischen ersten Einsatz einer weiblichen Schiedsrichterin bei einer WM-Endrunde. Hier könnt Ihr die Pressekonferenz im Liveticker nachlesen.
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"Druck verspüre ich nicht", gab Hansi Flick offen zu. Man habe sich selbst in diese Situation gebracht und wolle nun versuchen, "das Spiel früh klar zu machen und auf dem anderen Platz Druck auszuüben", analyiserte Flick. Der Bundestrainer erwartet Costa Rica in einer sehr defensiven Ausrichtung - dagegen gelte es, Lösungen zu finden.
Leroy Sané ist wieder voll einsatzfähig. Das gilt auch für Kai Havertz, der nicht aus Leistungsgründen gegen Spanien gefehlt habe. "Kai Havertz hatte eine Erkältung. Deshalb haben wir ihn rausgenommen, weil uns das zu gefährlich war", erklärte Flick. Jetzt sind aber wieder alle einsatzbereit - auch Lukas Klostermann. Der Rechtsverteidiger fühlt sich gut und hofft, dass er "mit etwas mehr Spielzeit der Mannschaft helfen darf."
In Sachen Aufstellung ließ sich der Nationaltrainer jedoch nicht in die Karten schauen. "Netter Versuch", antwortete der Bundestrainer auf die Frage, ob er den Spanien-Helden Niclas Füllkrug in die Startelf nehmen werde. Und Leroy Sane? "Auch ein netter Versuch", meinte Flick schmunzelnd. Alle Spieler sind einsatzbereit - weitere Informationen gab es von ihm nicht.
Dass mit Stéphanie Frappart zum ersten Mal in der WM-Geschichte eine Frau ein WM-Endrundenspiel leiten wird, sehen Flick und Klostermann positiv. "Ich habe einhundert Prozent Vertrauen in sie. Sie hat es wegen ihrer Leistungen verdient", lobte Flick die Debütantin. Für Klostermann sei es "das Normalste der Welt", dass eine Frau pfeift. Er wünschte Frappart "alles Gute" für ihr Debüt.
DFB-Team: Pressekonferenz mit Hansi Flick und Lukas Klostermann im Liveticker zum Nachlesen
Lukas Klostermann verlässt den Presseraum, die PK ist damit beendet.
Klostermann über die Schiedsrichterin: "Ich glaube, dass das keinerlei Einfluss auf das Spiel haben wird. Sie hat ja auch schon Champions League gepfiffen und da sehr gute Leistungen gezeigt. Sie hat es sich verdient, das Spiel zu pfeifen. Ich wünsche ihr dafür alles Gute. In der Mannschaft war es kein großes Thema. Für mich ist es das normalste der Welt. Ich habe da noch nie vor einem Spiel drauf geachtet, ob eine Frau oder ein Mann pfeift. Ich hoffe, dass das Normalität ist und bleibt."
Klostermann zur Herangehensweise gegen Costa Rica: "Ich glaube, dass wir auf eine Mannschaft treffen werden, die alles versuchen wird. Sie spielt sehr physisch und leidenschaftlich. Sie werden uns das Leben sehr schwer machen. Wir müssen mutig, flexibel und schnell spielen. Sie immer wieder vor verschiedene Aufgaben stellen. Dann bin ich auch zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen können."
Klostermann über Costa Rica: "Grundsätzlich habe ich aus den Spielen bisher einiges von Costa Rica gesehen. Außer Keylor Navas kenne ich aber keinen Spieler konkret. Wir bereiten uns gut und intensiv auf das Spiel vor, damit wir wissen, was auf uns zukommt. Wir haben schon gesehen, dass wir auf eine sehr physische und leidenschaftliche Mannschaft treffen werden. Für sie geht es noch um alles, das wissen wir. Deshalb können wir uns auf ein gutes Spiel freuen.
Klostermann über seine Gefühlslage: "Ich glaube, dass der späte Ausgleich gegen die Spanier sehr wichtig für uns war. Es hat ein Stück weit positive Energie freigesetzt. Vor dem letzten Gruppenspiel - hoffentlich nicht dem letzten Spiel - wissen wir, was die Ausgangslage ist. Wir wollen das Spiel gewinnen. Ich spüre in der Mannschaft eine Vorfreude und bin zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen können."
Klostermann über die späte Anstoßzeit um 22 Uhr Ortszeit: "Ich persönlich finde, dass die eine Stunde zur Champions League nicht mehr so viel ausmacht. Natürlich ist es vom Ablauf des Tages ein Unterschied zwischen nachmittags und abends. Aber grundsätzlich haben wir da ähnliche Abläufe. Individuell unterscheiden sie sich dann aber. Der eine macht ein Schläfchen, der andere geht zum Physio. Ich selbst habe keine klassische Routine. Bei mir ist es unterschiedlich. Ich habe keine klassische Routine."
Klostermann über seine Fitness und das Zusammenspiel mit Leroy Sané: "Ich glaube, dass Leroy in diesem Spiel und in vielen zuvor gezeigt hat, dass er ein Spieler ist, der das Spiel alleine entscheiden und für magische Momente sorgen kann. Ich bin froh, dass wir ihn in der Mannschaft haben. Ich selbst fühle mich gut und hoffe, dass ich der Mannschaft mit etwas mehr Spielzeit helfen darf. Aber insgesamt hoffe ich, dass wir das Spiel gewinnen, das steht ganz oben auf der Liste."
Hansi Flick verlässt das Podium. Lukas Klostermann kommt herein.
Flick über die Gruppensituation und die Mannschaftsansprache: "Es geht darum, dass wir es selbst so gestaltet haben, dass wir in der Situation sind. Jetzt müssen wir das, was wir gut können, einfach machen. Wir müssen morgen eine Top-Leistung zeigen. Das steht in der Verantwortung der Mannschaft und von uns. Wir müssen da jetzt alles geben."
Flick über Leroy Sané: "Als ich das Camp verlassen habe, waren alle fit. Ich denke, dass alle spielen können. Leroy war sehr positiv am Spieltag - wir haben mit dem Arzt und dem Physiotherapeuten gesprochen und sind dann zu der Entscheidung gekommen, wie wir es gemacht haben. Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Er ist eine Option für dieses Spiel - wie viele andere auch."
Flick über die Schiedsrichteransetzung von Stéphanie Frappart als erste weibliche Schiedsrichterin: "Ich habe einhundert Prozent Vertrauen in sie. Sie hat es verdient wegen ihrer Leistungen. Ich hoffe, dass sie sich so freut wie wir. Und dass wir als Mannschaft genauso wie sie mit ihrem Team eine gute Leistung abrufen."
Flick über die Drucksituation der Gruppe: "Wir haben das Weiterkommen natürlich nicht mehr ganz in der eigenen Hand. Wir haben das erste Spiel nicht so gestaltet, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber Druck? Natürlich ist es schön, eine Weltmeisterschaft zu spielen. Wir wollen ins Achtelfinale einziehen, dafür sind wir da. Wir gehen das Spiel seriös an mit einer hohen Intensität. Wenn es gereicht hat, werde ich mir mehr Gedanken machen. Aber Druck verspüre ich nicht, auch nach Japan habe ich das nicht. Wir sind auf einem guten Weg. Ich habe das Gefühl, dass wir im Training immer besser werden. Das Zusammenspiel und das Kombinieren bekommen wir besser in den Griff. Es ist wichtig, dass wir im Ballbesitz bessere Lösungen haben als zuvor. Wir sind auf einem guten Weg - und wie weit der geht, entscheidet sich morgen."
Flick über zu kalte Luft in Stadien: "Das war kein Thema bei uns. Ich habe auch etwas Probleme mit der Stimme, aber das hat eher mit Klimaanlagen in Auto, Bus und Hotel zu tun. Dafür sind wir selbst verantwortlich."
Flick über ein potenzielles Ausscheiden und was in Deutschland vorgeht: "Stellen Sie mir die Frage morgen Abend nochmal. Ich bin jemand, der positiv nach vorne schaut. Diese Gedanken mache ich mir nicht."
Flick über das Dreiermittelfeld und einen Startelf-Einsatz von Niclas Füllkrug: "Die Dreierkonstellation im Mittelfeld hat gut funktioniert. Ilkay war in der Position des Zehners, sollte sich um Busquets kümmern und die Passwege zu machen. Er hat das gut gemacht, auch wenn das nicht seine Position ist. Wir haben lange überlegt, mit Leroy zu spielen. Kai Havertz ist ausgefallen - er hat nicht wegen schlechter Leistungen nicht gespielt, sondern hatte eine Erkältung. Deshalb haben wir ihn rausgenommen, weil das zu gefährlich war. Wir brauchten Spieler, die zu 100 Prozent fit sind. Deshalb haben wir uns entschieden, dass wir bei Leroy sagen, dass er reinkommt. Ich denke, das war die richtige Entscheidung. Aber wenn wir drei im Mittelfeld haben, kann Leon auch etwas offensiver spielen. Es war das erste Mal bei mir, dass sie so gespielt haben, aber ich denke, dass das machbar ist. Schöner Versuch bei Füllkrug, aber das werden wir morgen sehen."
Flick über die Identität von Nationalmannschaften: "Ich glaube schon, dass es Identitäten gibt. Vielleicht haben sie sich in Nuancen zu den letzten Jahren verändert. Wir wollen eine hohe Intensität haben, aktiv sein und Ballbesitz haben. Wir wollen den Gegner zu Fehlern zwingen, das heißt auch mal ein hohes Pressing auslösen. Aber wir wollen uns auch im Ball Torchancen erarbeiten. Wir wollen für attraktiven und modernen Offensivfußball stehen."
Flick über die Chance auf acht Tore gegen Costa Rica: "Ich glaube, es wäre sehr vermessen und respektlos Costa Rica gegenüber, wenn wir davon ausgehen, acht Tore zu schießen. Wir sind froh, wenn wir gewinnen, das ist unser Ziel. Natürlich mit dem Hinblick auf das Ergebnis im anderen Spiel. Aber wir wollen versuchen, das Spiel früh für uns zu entscheiden. Aber das wird schwer. Nach dem 0:7 gegen Spanien war die Defensivleistung gegen Japan gut, das hat unseren Respekt. Wir müssen schauen, dass wir gute Lösungen dagegen haben."
Flick über die Herangehensweise an die schwierige Gruppenkonstellation: "Wir gehen ins Spiel und wollen versuchen, das Spiel früh klar zu machen und auf dem anderen Platz Druck auszuüben. Wir wissen aber, dass es gegen eine sehr defensive Mannschaft schwer wird. Aber es geht darum, trotzdem das zu tun, was wir wollen, und diese Selbstverständlichkeit aus dem Spiel gegen Spanien auf den Platz zu bringen."
Flick über seine Jobzukunft: "Ich kann es von meiner Seite bestätigen, [dass ich noch nach der WM Bundestrainer bin]. Ich habe Vertrag bis 2024 und freue mich auf die Heim-EM, aber das ist noch lange hin."
Flick über die Führungsrolle von Joshua Kimmich: "Joshua Kimmich kann Spiele lenken, schnell machen oder beruhigen. Er ist im Training immer jemand, der höchst motiviert ist, daher würde ich ihn als Leader sehen. Für uns als Mannschaft ist es wichtig, dass wir Spieler haben, die in die Führungsrolle gehen. Da haben wir den ein oder anderen, der Kimmich dabei unterstützt. Aber er ist einer der Spieler, der am wichtigsten ist."
Flick über Gegner Costa Rica: "Ich denke, wenn man auf die Tabelle schaut, hat Costa Rica noch die Chance, ins Achtelfinale zu stoßen. Siegen sie und Spanien, können sie die nächste Runde erreichen. Daher gehe ich stark von einer defensiven Mannschaft aus, wie sie es gegen Japan gemacht haben. Für uns ist es wichtig, dass wir dagegen gute Lösungen finden."
Flick über Mario Götze: "Mario war auch gegen Spanien eine Option - schon im Vorfeld. Man macht sich immer Gedanken, wie ein Spiel verlaufen kann und wen man noch als Einwechseloption hat. Mario hat eine enorme Qualität, er ist sehr ballsicher, weiß, in welchen Räumen er sich aufhalten muss, und ist sehr gut beim letzten Pass. Er ist zu Recht hier bei dieser WM dabei und hat es im Training auch gezeigt. Er war schon gegen Spanien eine Option, manchmal verlaufen Spiele aber anders als erwartet. Die Art und Weise, wie wir dann gewechselt haben, war aber genau richtig, weil wir Speed gebraucht haben. Aber wir sind immer noch sehr überzeugt von ihm."
Flick über Jamal Musiala: "Wir sehen Jamal alle gleich. Er ist ein absolut talentierter Spieler, der etwas Besonderes hat. Er kann Gegner ausspielen und für uns Situationen kreieren. Er hatte etwas Pech im Abschluss, aber wir hoffen, dass auch der irgendwann mal landet, wo er soll. Wir sind froh, ihn im Team zu haben. Er ist eine absolute Bereicherung für uns."
Flick über Lukas Klostermanns Einsatzchancen: "Lukas ist immer eine gute Option. Er hat sehr hart daran gearbeitet, dass er hier bei der WM dabei sein kann. Beim Spiel gegen Spanien hat er es sehr gut gemacht. Er ist eine gute Option."
Hansi Flick kommt aufs Podium und spricht zu Presse.
DFB-Team: Pressekonferenz mit Hansi Flick und Lukas Klostermann im Liveticker - vor Beginn
Vor Beginn: Zudem gab es nach zwei Gruppenspielen Diskussionen um Nationaltorhüter Manuel Neuer. Während sich die befragten ehemaligen Torhüter alle für Neuer aussprachen, dürfte eine Einschätzung Flicks gefragt sein. Alle News und Gerüchte zum DFB-Team findet ihr hier.
Vor Beginn: Eine weitere Personalfrage wird sich im Sturm auftun. Thomas Müller blieb im Sturm blass, Joker Niclas Füllkrug traf zum wichtigen Ausgleich gegen Spanien. Darf Füllkrug von Beginn an loslegen, bleibt es bei Thomas Müller oder gibt es weitere Optionen wie Kai Havertz und Youssoufa Moukoko? Füllkrug und Müller verwiesen bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag nur auf Hansi Flick.
Vor Beginn: Sehr spannend wird sein, ob Hansi Flick sich neben seinem Rechtsverteidiger zu einer Startelf-Garantie Klostermanns verleiten lässt. Nach einem schwachen Auftritt von Niklas Süle gegen Japan und einem durchwachsenen Spiel von Thilo Kehrer gegen Spanien brachte der Leipziger nach seiner Einwechslung für Kehrer etwas Sicherheit ins Spiel der Nationalelf.
Vor Beginn: Diesmal ist der Trainer also nicht noch einmal alleine. Mit Klostermann wird auch ein Spieler die etwa 100 Kilometer lange Reise von der Trainingsstätte der deutschen Nationalmannschaft zum Medien-Center in Doha antreten.
Vor Beginn: Ab 13:30 Uhr werden sich Bundestrainer Hansi Flick und Rechtsverteidiger Lukas Klostermann den Fragen der Medienvertreter stellen.
Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zur Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft.
gettyDFB-Team - Pressekonferenz mit Hansi Flick und Lukas Klostermann im Livestream
Neben unserem Liveticker könnt Ihr die Pressekonferenz auch im Livestream mitverfolgen. Das ZDF überträgt das Pressegespräch mit Flick und Klostermann hier im Livestream.
Deutschland vs. Spanien, Gruppenspiel bei der WM 2022 - Spielplan in der Gruppe E
Datum | Begegnung | Ergebnis/Anpfiff |
23. November | Deutschland vs. Japan | 1:2 |
23. November | Spanien vs. Costa Rica | 7:0 |
27. November | Japan vs. Costa Rica | 0:1 |
27. November | Spanien vs. Deutschland | 1:1 |
01. Dezember | Costa Rica vs. Deutschland | 20.00 Uhr |
01. Dezember | Japan vs. Spanien | 20.00 Uhr |