253 Tage nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Männer-Nationalelf scheiden auch die DFB-Frauen vorzeitig bei einer WM aus. Das ist ein Fiasko für den ohnehin schwer angeschlagenen Verband. Eine Aufbruchstimmung vor der Heim-EM im kommenden Jahr können sich die Verantwortlichen abschminken. Ein Kommentar.
Keine Frage: Der schwierige und alles andere als befriedigende Zustand, in dem sich der deutsche Fußball seit längerer Zeit befindet, hat sich durch das erstmalige Vorrunden-Aus der Frauen-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft nicht um zigfache Dimensionen verschlechtert.
Dass 253 Tage nach dem vorzeitigen Gruppen-K.o. der deutschen Männer-Nationalelf bei der WM 2022 in Katar nun jedoch auch die DFB-Frauen ungeahnt schnell die Biege machen, ist jedoch ein Fiasko für den ohnehin schwer angeschlagenen Verband. Eine Aufbruchstimmung vor der Heim-EM der Männer im kommenden Jahr können sich die Verantwortlichen endgültig abschminken.
Das Image des DFB hat damit weitere Kratzer abbekommen und sie könnten in diesen vergangenen Monaten kaum tiefer sein. Die Lokomotive des Verbands ist freilich das Nationalteam der Männer und dieses hat zuletzt derart viele Negativ-Schlagzeilen angehäuft, dass die sich über Jahre vollzogene Entfremdung vieler Fans und Beobachter nicht geringer geworden ist.
Bundestrainer Hansi Flick lieferte mit seiner Truppe, die er nach den Enttäuschungen 2018, als die Männer erstmals in einer WM-Vorrunde ausschieden, sowie dem EM-Aus im Achtelfinale 2021 übernahm, auch noch keinen überzeugenden Auftritt ab. Das frühe Aus bei der WM 2022 in Katar und Flicks zunehmende, unsouverän wirkende Gereiztheit helfen auch nicht. In der jüngeren Vergangenheit zeigte die Leistungskurve sogar weiter nach unten.