Hertha akzeptiert Bundesliga-Abstieg

SID
Hertha-Spieler stehen während des Relegationsspiels gegen die Fortuna vor gezündeten Bengalos
© Getty

Hertha BSC hat den Gang in die Zweitklassigkeit akzeptiert und verzichtet auf weitere juristische Schritte im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga.

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Die Berliner reagierten damit am Dienstag auf den Rat ihrer Juristen, die keine realen Chancen mehr für ein Wiederholungsspiel nach den Geschehnissen im Relegations-Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf (2:2) gesehen haben.

"Aus diesem Grund nimmt Hertha BSC nach eingehender, reiflicher Überlegung davon Abstand, dass Ständige Schiedsgericht des DFB anzurufen", teilte der Verein mit.

"Nicht leicht gefallen"

Das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte den Einspruch der Berliner gegen die Wertung des Spiels am 25. Mai in zweiter Instanz abgewiesen. Damit kann nun auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Feinplanung für die kommende Saison gehen.

Hertha BSC hatte am vergangenen Wochenende die schriftliche Urteilsbegründung vom DFB-Bundesgericht erhalten und danach über das weitere Vorgehen beraten. Vereinsmitglieder hatten zuvor schon gegen einen weiteren Einspruch gestimmt. Die Entscheidung sei dem Verein "sicher nicht leicht gefallen", sagte Vereinspräsident Werner Gegenbauer und fügte an: "Allerdings mussten wir bei den nicht gegebenen Erfolgschancen abwägen, ob ein weiterführendes Verfahren Hertha BSC gedient hätte."

Prozess-Marathon und Rekordsperre

Nach der Berliner 1:2-Niederlage im Relegations-Hinspiel war das Rückspiel am 15. Mai von mehreren Zwischenfällen überschattet und zwei Mal unterbrochen worden - zunächst wegen Bengalischer Feuer und Knallkörper, die im Gästeblock gezündet wurden. Kurz vor Ende der Nachspielzeit stürmten dann Düsseldorfer Fans den Rasen. Schiedsrichter Wolfgang Stark schickte beide Mannschaften in die Kabine und wartete 20 Minuten, bis das Spielfeld geräumt war und die restlichen 90 Sekunden absolviert werden konnten.

Einen Tag später legte Hertha wegen angeblich irregulärer Bedingungen Protest gegen die Wertung des Spiels ein. Das DFB-Sportgericht schmetterte diesen Antrag am 21. Mai ab. Die Berliner zogen daraufhin vor das Bundesgericht, das sich jedoch dem Urteil des Sportgerichts anschloss.

Neben dem sportlichen Abstieg musste Hertha BSC teils empfindliche Strafen für Spieler akzeptieren, weil nach dem Schlusspfiff einige Akteure in den Katakomben der Düsseldorfer Arena die Unparteiischen verbal und körperlich attackiert hatten.

Kobiaschwili bis Jahresende gesperrt

Die härteste und bis dahin unerreichte Sanktion traf Lewan Kobiaschwili. Wegen einer Tätlichkeit gegen Stark wurde der Spieler vom DFB-Sportgericht bis zum 31. Dezember 2012 gesperrt. Wegen Schiedsrichterbeleidigung müssen zudem Torwart Thomas Kraft für vier, und Andre Mijatovic für drei Pflichtspiele aussetzen. Christian Lell, der sich inzwischen wie Mijatovic von Hertha getrennt hat, bekam eine Sperre von fünf Spielen aufgebrummt, weil er seinen Düsseldorfer Gegenspieler Assani Lukimya-Mulongoti angespuckt hatte.

Auch Bundesliga-Aufsteiger Düsseldorf muss sich für die Vorkommnisse verantworten. Der DFB-Kontrollausschus hat einen Zuschauerausschluss beim ersten Heimspiel der neuen Saison und eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro gefordert.

Die Fortuna legte dagegen Einspruch ein. Kapitän Andreas Lambertz wurde zu 5.000 Euro Geldstrafe verdonnert und für zwei Spiele gesperrt, weil er noch auf dem Rasen ein Bengalisches Feuer in der Hand gehalten hatte.

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