Am Morgen wurde Schubert über den Schritt informiert, anschließend die Mannschaft in Kenntnis gesetzt. "Wir waren nach einer lang anhaltenden sportlichen Talfahrt zum Handeln gezwungen", sagte Präsident Stefan Orth auf einer Pressekonferenz, "gegen Aalen ist die Mannschaft verunsichert und planlos aufgetreten, das konnten und wollten wir uns nicht länger ansehen."
Statt im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, belegen die Hamburger in der Tabelle mit einem Sieg aus sieben Spielen nur Platz 13 mit nur zwei Punkten Vorsprung auf einem Abstiegsrang. "Die Entwicklung haben wir seit Jahresbeginn gesehen", sagte der Vizepräsident für Sport, Jens Duve, "in der Rückrunde gab es Stillstand und jetzt eine Talfahrt."
Zunächst werden die Co-Trainer Thomas Meggle und Timo Schultz sowie Torwarttrainer Mathias Hain das Training leiten und die Mannschaft auf die Spiele gegen Jahn Regensburg und Union Berlin vorbereiten. Sie dürfen das Team wegen fehlender Lizenzen aber nur übergangsweise für 14 Tage betreuen. "Wir werden uns zeitnah auf dem Weg machen, einen neuen Trainer zu suchen", sagte Orth.
"Keine positive Entwicklung"
Schubert stand bereits Mitte Mai kurz vor dem Rauswurf, konnte dann aber in Gesprächen das Präsidium von sich überzeugen. Stattdessen wurde der Vertrag mit dem damaligen Sportchef Helmut Schulte aufgelöst. "Natürlich hinterfragen wir uns auch kritisch", sagte Orth: "Die im Analysegespräch im Mai mit Schubert von ihm vorgeschlagenen Werkzeuge zur Weiterentwicklung der Mannschaft haben aber nicht gegriffen. Es ist keine positive Entwicklung zu erkennen. Die Situation ist ernst."
Schubert kam vom im Sommer 2011 als Nachfolger von Holger Stanislawski vom SC Paderborn zum Bundesliga-Absteiger St. Pauli und erhielt dort einen Vertrag bis Juni 2013. "Durch die Personalentscheidungen, die im Sommer getroffen wurden, bin ich bei einigen nicht mehr so beliebt", hatte Schubert erklärt. Er hatte die Rufe aus der Kurve natürlich gehört.
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