FLOP
RB Leipzig auf Wolke vier: Knapp 19 Millionen Euro hatte RB Leipzig vor der Saison in neues Personal investiert. Die Experten waren sich eins: Das reicht locker für den Aufstieg in die Bundesliga. Nach fünf Begegnungen sieht die Bilanz aber überschaubar aus. Acht Punkte, 6:4 Tore, dazu eine bittere Heimniederlage gegen den FC St. Pauli. Die Sachsen logieren auf Rang fünf, keine Katastrophe, aber eben nur Wolke vier statt siebter Himmel.
Der Klub sucht nach Gründen für die Resultate. "Wir haben plötzlich angefangen, lange Bälle ins Niemandsland zu schlagen, anstatt weiterhin den Spielaufbau zu suchen, den wir in der ersten halben Stunde gewählt haben", ärgerte sich Trainer Ralf Rangnick nach der Partie gegen Pauli. Es gebe keinen Grund, plötzlich auf viele lange Bälle zurückzugreifen, "nur, weil wir in der ersten halben Stunde kein Tor geschossen haben."
Auf gut Deutsch: Die Spieler haben nicht gespurt und ihre individuelle Klasse nicht gänzlich ausgespielt. Ein Umstand, den die gegnerischen Teams und deren Fans begrüßen. Nach dem Feuerzeugwurf im DFB-Pokal gegen den VfL Osnabrück zeigten sich St. Pauli und Union Berlin ebenfalls wenig freundlich gegenüber dem von Red Bull gesponserten Klub. In diesen Begegnungen konnte das blutjunge RBL letztlich auch nicht gewinnen.
Der SCP braucht Eier: Während der SC Freiburg dank Nils Petersen vom Wiederaufstieg träumen darf, zeigt der Daumen beim rundum erneuerten SC Paderborn nach unten. 14 neue Akteure kamen zu den Ostwestfalen, 16 Spieler gingen. Besonders der Weggang von Abwehrchef und Kapitän Uwe Hünemeier zu Brighton & Hove ist defensiv (elf Gegentore) deutlich zu spüren. Die 0:6-Klatsche gegen Sandhausen steht Pate für die Unordnung, die Neutrainer Markus Gellhaus bisher nicht in den Griff bekommt.
Da nützt es wenig, dass mit Nick Proschwitz ein verlorener Sohn wieder nach Paderborn gefunden hat. Am Ende bleiben drei Punkte und Platz 15. Beim SCP schlägt die Situation deftig auf die Stimmung. "Ich kann das mit der Findungsphase nicht mehr hören. Wir müssen jetzt Eier zeigen und punkten", wetterte Kapitän Marvin Bakalorz nach der Derby-Schlappe gegen Arminia Bielefeld.
Der Klub steht unter Zugzwang und holte kurz vor Transferschluss Routinier Oliver Kirch von Borussia Dortmund. Er könnte die nötige Stabilität und Sicherheit zurück aufs Feld bringen. "Oliver bringt hohe fußballerische Qualität und viel Erfahrung mit nach Paderborn. Damit heben wir das Niveau in unserem Kader noch einmal an", hofft der sportliche Leiter Michael Born mit Blick auf die kommenden schweren Aufgaben gegen RB Leipzig und dem KSC nach der Länderspielpause.
Fortuna ohne Fortune: Einen noch schlechteren Saisonstart als Paderborn erwischte Fortuna Düsseldorf. Die nüchterne Bilanz: 3:7 Tore und ein einziger Punkt. Dabei sind die Ansprüche seit der letzten Saison nicht gesunken, sondern tendenziell gestiegen. Die Fortuna verpflichtete mit Frank Kramer einen neuen Mann an der Seitenlinie, der mit Sidekick Peter Hermann eine Mannschaft formieren soll, die Richtung Aufstieg schielt. Dazu schreit die topmoderne Esprit-Arena nach Bundesliga-Kick.
Das Glück war den Rheinländer aber bislang nicht Hold. Nach einem Remis zum Auftakt setzte es vier knappe Niederlagen, bei denen F95 stellenweise gute Ansätze präsentierte. Die Chancenauswertung in der stark besetzten Offensivreihe Didier Ya Konan, Joel Pohjanpalo und Mathis Bolly fällt bis dato verheerend aus. Nur 7,1 Prozent der Großchancen fanden den Weg in die Maschen, schlechter schneiden nur Bielefeld, Paderborn und 1860 München ab.
Bei Frank Kramer bröckelt langsam das Nervenkostüm. "Ich beschäftige mich nicht mit einer möglichen Krise. Das interessiert mich überhaupt nicht. Ich weigere mich, negativ zu denken. Ob die Stimmung kippt und es Unruhe gibt, hängt auch von unserer Leistung ab", sagte der F95-Coach gegenüber Bild.