Beim TSV 1860 München geht es traditionsgemäß turbulent und kurios zu, in der Saison 2016/17 aber so turbulent und kurios wie vielleicht noch nie zuvor: Drei Trainer, drei Manager, umgesetzte Gäste-Funktionäre, beledigte Gäste-Trainer, Vorwürfe der Korruption und Plünderung, Umzugs-Pläne, Medienboykotts, exotische Neuzugänge, Gerichtsprozesse, Champions-League-Träume und zum krönenden Abschluss die Relegation (Rückspiel gegen Jahn Regensburg, 18 Uhr im LIVETICKER). Und über allem und jedem: Hasan Ismaik. Die Chronologie einer verrückten Saison.
8. Juni 2016
Die Löwen genießen nach dem knapp geschafften Klassenerhalt ihren Urlaub, als Hasan Ismaik auf Facebook verkündet, wer seinen Verein in der neuen Saison trainieren darf. "Nach vielen Gesprächen und Analysen sind wir gemeinsam mit der Vereinsseite zu dem Entschluss gekommen, dass Kosta Runjaic der ideale Trainer für unseren Verein ist." Was zeichnet Runjaic aus? "Er verkörpert Strategie, Jugend, Herzblut und Charakterstärke."
10. Juni 2016
Bei seiner Vorstellung beweist Runjaic darüber hinaus Entertainer-Qualitäten. "Ich habe eine blaue Pfeife dabei", sagt er und pfeift auch gleich in seine blaue Pfeife.
4. August 2016
Drei Tage vor dem ersten Saisonspiel herrscht bei Ismaik Vorfreude und Zuversicht: "Alle Mitarbeiter des TSV 1860, insbesondere Thomas Eichin und Kosta Runjaic haben in den letzten Wochen überragende Arbeit geleistet."
12. August 2016
Trotz aller überragender Arbeit verliert 1860 zum Saisonauftakt in Fürth. Ismaik ist weiterhin zuversichtlich: "Unser gemeinsames Projekt ist nicht auf den ersten Spieltag ausgelegt, sondern auf die nächsten Jahre. Ein Umbruch funktioniert nicht auf Knopfdruck. Wir sind von unserem Weg absolut überzeugt."
1. September 2016
Es endet eine aus Löwen-Sicht ereignisreiche Transferphase: Für insgesamt 6,6 Millionen Euro verpflichtet 1860 neun neue Spieler, darunter die Hoffnungsträger Stefan Aigner und Ivica Olic. Aufgelöst wird unterdessen der Vertrag von Ilie Sanchez. In der Bild erinnert sich Sanchez an seine Anfänge bei den Löwen: "Als ich meinen Vertrag 2014 unterschrieben habe, hieß es, Stefan Effenberg sei mein Trainer." Am Trainingsplatz empfing ihn dann aber stattdessen Ricardo Moniz. Sanchez: "Ich habe meinen Augen nicht getraut."
16. September 2016
Ismaiks Zuversicht (siehe 12. August) ist berechtigt. Aus den folgenden drei Spielen holen die Löwen sieben Punkte, klettern auf Rang sechs und erreichen somit ihre beste Platzierung der gesamten Saison. "Diese Entwicklung ist genau das, was ich immer wollte: Fortschritt statt Rückschritt. (...) Der eingeschlagene Weg stimmt mich positiv", schreibt Ismaik. Sportchef Thomas Eichin freut sich im SPOX-Interview derweil auf schwierigere Zeiten: "Wenn die Kanonen donnern oder die finanzielle Lage prekär ist, dann blühe ich auf. Ich bin ein besserer Krisen- als Erfolgsmanager."
24. September 2016
Ismaik ist weiterhin hellauf begeistert von seiner Mannschaft: "Die neuen Löwen präsentieren sich unter Kosta Runjaic in einer Art und Weise, wie wir sie uns immer gewünscht haben: Wild, kämpferisch und entschlossen."
26. September 2016
Grenzen, wo das hinführen kann, sieht Ismaik keine. "Wir sind auf dem richtigen Weg, aus 1860 einen der besten Vereine Europas zu machen", sagt er dem kicker: "Unser aller Traum ist es (...), eines Tages in der Champions League zu spielen." Außerdem hofft Ismaik auf eine Abschaffung der 50+1-Regelung und verspricht für diesen Fall, "dem Verein 100 Millionen Euro für neue Spieler zur Verfügung zu stellen, vielleicht auch 200". Trainer Runjaic steht laut Ismaik derweil eine glorreiche Zukunft bevor: "Ich hoffe, dass er künftig einer der größten Trainer wird."
6. Oktober 2016
1860 verpflichtet den vereinslosen Verteidiger Sebastian Boenisch.
12. Oktober 2016
Hoffnungsträger Olic (siehe 1. September) wird nach sieben torlosen Spielen wegen eines Verstoßes gegen das Wettverbot zu einer Zwei-Spiele-Sperre und einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. "Ich habe mich mit Freunden an Kombi-Wetten beteiligt, indem ich ihnen meine Kreditkarte zur Verfügung gestellt habe", erklärt Olic.
22. November 2016
Nach einem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern liegt 1860 auf Platz 14. Ismaiks Meinung zu Runjaic (siehe 8. Juni, 12. August, 16. September, 24. September) hat sich gedreht, bei 1860 kann Runjaic nicht mehr "einer der größten Trainer" werden (siehe 26. September). 144 Tage nach seinem Amtsantritt wird Runjaic entlassen. Interimistisch übernimmt Reserve-Trainer Daniel Bierofka. Sportchef Eichin soll in die Entscheidungsfindung nicht eingeweiht gewesen sein, gleichzeitig wird er als Geschäftsführer abberufen und durch einen gewissen Anthony Power ersetzt, der sich direkt vorstellt: "Ich bin 50 Jahre alt, in den vergangenen 25 Jahren habe ich in vielen Firmen gearbeitet, überall auf der Welt. Ich habe in den USA gearbeitet, in Frankreich, in Großbritannien, im Nahen Osten, in Asien. Ich war in den unterschiedlichsten Sparten aktiv: in der Industrie, im Bildungswesen, im Gesundheitswesen, im operativen Geschäft. Mit Hasan Ismaik arbeite ich seit einem Jahr zusammen, seither habe ich von außen die Situation bei 1860 gemonitored."
24. November 2016
Während Power weiterhin "monitored", ist Ismaik mit der Gesamtsituation unzufrieden. Auf Facebook äußert er sich ausführlich über die Medienvertreter: "Ich werde diesen charakterlosen Menschen nie mehr ein Interview geben. (...) Es ist ein dreckiges Spiel zwischen Medien und Hintermännern, das ich längst durchschaut habe. Mit ihrer Lügenkampagne bringen die Medien mich jeden Tag noch näher an 1860 als weg davon. (...) Der TSV 1860 ist zum Spielball von dunklen Interessen geworden." Und er äußert sich auch über die Vorgänge im eigenen Verein: "Es gibt Leute im Verein, die Korruption und Plünderung unterstützen - ich werde mit allen Mitteln dagegen vorgehen. Jeder Tag bringt mich näher an die Wahrheit."
25. November 2016
Einen Tag später ist klar, dass künftig nicht nur auf Interviews mit Ismaik sondern mit allen 1860-Angestellten verzichtet werden muss, wie es in einer Mitteilung heißt: "Sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft stehen bis auf Weiteres nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung." Ismaik erklärt auf Facebook: "Die Presse will Euch ganz bewusst in die Irre führen."
26. November 2016
Um auch ja nicht in Versuchung zu geraten, jemanden anzusprechen, verkündet der Verein auch ein Hausverbot für Journalisten: "Medienvertretern wird der Zugang zum Trainingsgelände nicht gestattet."
29. November 2016
1860 verliert unter Interimstrainer Bierofka in Braunschweig und hebt das Hausverbot drei Tage nach der Verkündung wieder auf.
1. Dezember 2016
Ismaik ist der "Wahrheit" hinsichtlich der "Korruption und Plünderung" in seinem Verein (siehe 24. November) mittlerweile sieben Tage nähergekommen - und präsentiert erste Recherche-Ergebnisse: "Uns ist aufgefallen, dass wir in der Vergangenheit viel zu viele Freikarten für die Heimspiele unseres TSV 1860 verschenkt haben. (...) Durch diese jahrelange Freikartenpolitik ist uns ein großes finanzielles Loch entstanden." Da es sich bei seinen Löwen um "einen der wenigen Premiumvereine in Deutschland" handelt, bekommen künftig nur noch "wenige Auserwählte" Freikarten. Diese können aber einfach beantragt werden. "Wenn ihr denkt, ihr habt Anspruch auf eine dieser Freikarten, dann schreibt mir an ticket.1860@gmail.com", erklärt Ismaik.
2. Dezember 2016
Ex-Trainer Werner Lorant wird zu einem der wenigen auserwählten Freikarten-Empfänger gekürt. Power reist dafür nach Waging am See, um ihm eine Dauerkarte auf Lebenszeit sowie ein Trikot mit der Nummer 60 und dem Namen "Lebenslang" zu überreichen. Lorant freut sich darüber sichtlich.
4. Dezember 2016
Ismaik beschäftigt der Verkauf der vereinseigenen Allianz-Arena-Anteile an den FC Bayern. Auf Facebook fragt er: "Ist der Verkauf der Anteile mit rechten Dingen zugegangen?" Und beantwortet die Frage sicherheitshalber gleich selbst: "Ich denke: Nein!" Wenn es der Wunsch der Mitglieder und Fans sei, werde er den Fall neu aufrollen lassen und "die besten Anwälte einschalten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen".
SPOX-Meinung zur Lage bei 1860 München: 50 minus Hasan!
6. Dezember
Obwohl Manager Eichin unter den herrschenden Krisen-Umständen eigentlich aufblühen wollte (siehe 16. September), entlässt ihn 1860.
7. Dezember 2016
Der Münchner Merkur berichtet, Power habe einen Brunch in der Geschäftsstelle, den eine Empfangssekretärin anlässlich ihres Ausstandes organisiert hätte, rüde beendet. Die Feier sei laut Power "unauthorized" gewesen und demnach "Diebstahl von bezahlter Arbeitszeit". Seine Mannschaft spornt Power derweil an, indem er sie im Chor "We are Lions" rufen lässt.
19. Dezember 2016
Interimstrainer Bierofka holt insgesamt vier Punkte aus vier Spielen und rangiert mit den Löwen zur Winterpause auf Platz 14. Zur Rückrunde übernimmt der Portugiese Vitor Pereira, der zuvor unter anderem den FC Porto und Fenerbahce Istanbul trainiert hat. Seine offizielle Vorstellung nimmt bizarre Züge an: Erst werden Pereiras Worte (u.a.: "1860 ist ein toller Verein.") bei der offiziellen Pressekonferenz von einigen Personen - offenbar Weggefährten Pereiras - mit leidenschaftlichem Applaus bedacht. Dann wird Pereira ins Hacker-Pschorr-Bräuhaus gefahren, wo sich bereits rund 400 Fans an Freibier und Essen auf Kosten Ismaiks erlaben. Pereira klettert auf eine Empore und ruft: "And we go to the top!" Blaue Pfeife hat er jedoch keine dabei.
10. Januar 2017
Während sich die Mannschaft im portugiesischen Troia auf die Rückrunde vorbereitet (beim teaminternen Kart-Rennen siegt Berichten zufolge Trainer Pereira vor Rodnei), lässt Ismaik auf Facebook freudig verlauten: "Für mich hat 2017 eine neue Zeitrechnung begonnen." Scout Peer Jaekel wird entlassen.
22. Januar 2017
Trotz etlicher Gerüchte hat 1860 noch keinen Winter-Neuzugang vorgestellt. Ismaik beruhigt die Löwen-Fans: "In dieser Woche werden die versprochenen Neuzugänge kommen." Pereira hätte bereits "Spieler selektiert, die für die große Herausforderung 1860 bereit stehen".
31. Januar 2017
Ismaik macht seine Ankündigungen wahr und verpflichtet insgesamt fünf von Pereira selektierte Spieler. Es kommen der Däne Christian Gytkjaer vom norwegischen Erstligisten Rosenborg, der Brasilianer Amilton und der Ghanaer Lumor vom portugiesischen Zweitligisten Portimonense, der Senegalese Abdoulaye Ba vom portugiesischen Erstligisten Porto sowie der Kameruner Frank Boya vom kamerunischen Erstligisten Apejes. Blaue Pfeife hat keiner dabei, Gytkyaer dafür ein durchaus kurioses Hobby: Der Däne entkleidet sich leidenschaftlich gerne in der Öffentlichkeit. Den Zeitungen Bild, tz und Müncher Merkur werden die Dauerakkreditierungen für die Spiele in der Allianz Arena entzogen. Es gebe "keine Basis für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit", erklärt Power.
22. Februar 2017
Nach dem Sieg gegen Nürnberg lädt Ismaik alle Spieler samt Partnerinnen zum Essen in ein Luxushotel ein, Karim Matmour und seine Ehefrau sind jedoch nicht erwünscht.
24. Februar 2017
1860 verbannt Karim Matmour zur Reserve-Mannschaft.
25. Februar 2017
Pereira gewinnt drei seiner ersten vier Spiele, ehe es bei Union Berlin eine 0:2-Pleite setzt. Mitentscheidend für die Niederlage wären laut Ismaik die "katastrophalen Platzbedinungen" gewesen. Seine Spieler wären "auf so einen Acker nicht vorbereitet" gewesen und sind deshalb "im wahrsten Sinne des Wortes ausgerutscht". Ismaik ersucht via Facebook: "Ich wäre dem DFB bzw. der DFL sehr dankbar, wenn alle Vereine aus Fairnessgründen angehalten werden, für eine ordentliche Spielfläche zu sorgen."
4. März 2017
Trotz ordentlicher Spielfläche verliert 1860 in der Allianz Arena gegen St. Pauli. Unangebrachterweise feierten die Gäste-Verantwortlichen die Torerfolge ihrer Mannschaft. "Als unsere Gremiumsmitglieder, die in unmittelbarer Nähe zu Herrn Ismaik saßen, nach dem Ausgleich jubelten, wurden sie von einem Ordner zur Mäßigung aufgerufen. Nach weiterem Jubel nach dem 2:1 wurden sie aufgefordert, die Plätze zu verlassen und sich umzusetzen", empört sich St. Paulis Sportchef Andreas Rettig.
10. März 2017
Auf Facebook entkräftet Ismaik die Vorwürfe. Die St.-Pauli-Verantwortlichen seien umgesetzt worden, weil "uns immer wieder die Sicht versperrt wurde". Außerdem beteuert er: "1860 steht für seine herzliche Gastfreundschaft." Der zur Reserve verbannte Matmour zieht eine Vertragsklausel und bindet sich vorzeitig bis 2019 an 1860.
12. März 2017
1860 wird in Hannover herzlichst empfangen (Ismaik: "Bedanken will ich mich für die herausragende Gastfreundschaft von Hannovers Präsident Martin Kind.") und überlässt der Heimmannschaft die drei Punkte.
13. März 2017
Matmour klagt vor dem Arbeitsgericht gegen seine Versetzung in die Reserve (siehe 24. Februar). Es läge dabei ein Verstoß gegen das Maßregelungsverbot vor. Vor Gericht präsentiert Matmour eine SMS von Power, in der er ihm einige Tage vor der Strafversetzung drohte, Matmour müsse zur Reserve, sollte er sich nicht nach China transferieren lassen.
16. März 2017
Die entlassenen Trainer Runjaic, Geschäftsführer Eichin und Scout Jaekel (siehe 22. November und 10. Januar) streiten vor dem Arbeitsgericht mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber über Abfindungszahlungen. Einen konkreten Vorwurf äußert 1860 lediglich gegen Scout Jaekel. Dabei soll es sich um "die Fehleinstellung eines Fußballers" handeln, wie Jaekels Anwalt erklärt. Und zwar kurioserweise um Sebstian Boenisch (siehe 6. Oktober), der zu diesem Zeitpunkt der Saison unumstrittener Stammspieler ist. Es wird keine Einigung erzielt, die Prozesse werden fortgesetzt.
27. März 2017
Ismaik teilt über Facebook mit, dass die Pläne eines eigenen Stadions am Münchner Stadtrand in Riem wegen "existierender Nutzungskonflikte" nicht verwirklicht werden können. Als Alternative nennt er das Olympiastadion.
1. April 2017
Ismaik kündigt nach zwei Siegen in Folge die Vorstellung des neuen Geschäftsführers Ian Ayre (vormals FC Liverpool) an und präsentiert gleichzeitig neue Stadion-Wünsche: "Mit Ayre wollen wir (...) alles Menschenmögliche unternehmen, damit der TSV 1860 eines Tages wieder im allseits geliebten Grünwalder Stadion spielen darf."
3. April 2017
Ayre stellt sich mit launigen Sprüchen der Presse vor. Der Engländer beteuert, er habe nicht gewusst, dass es in München neben den Löwen noch einen anderen Fußballklub gebe und erklärt: "Jürgen Klopp gab mir ein paar Tipps, was das Biertrinken betrifft." Blaue Pfeife hat auch er keine dabei.
21. April 2017
"Schon seit Stunden kribbelt es in mir", erklärt Ismaik vor dem Spiel bei Kaiserslautern auf Facebook. Ganz kribbelig köpft dann Gytkyaer den Ball ins eigene Tor und die Löwen somit zur Niederlage.
24. April 2017
Geschäftsführer Ayre sagt, ein möglicher Abstieg wäre ein "Desaster epischen Ausmaßes". Löwen-Sponsor MAN "beschenkt" seine Mitarbeiter derweil mit 13.000 Freikarten für das anstehende Heimspiel gegen Braunschweig.
30. April 2017
Vor fast 40.000 Zuschauern verliert 1860 gegen Braunschweig und rutscht erstmals seit Oktober auf den Relegationsplatz ab. Anschließend sind die Fremdsprachen-Kenntnisse der beiden Trainer das bestimmende Thema. "Wenn ich meine Spanisch-Kenntnisse richtig werte, hat mich Herr Pereira als '...sohn' bezeichnet. Das ist beschämend für den Verein 1860 München", sagt Lieberknecht über den portugiesischsprachigen Portugiesen Pereira. Dieser antwortet: "Ich glaube, Lieberknecht versteht kein Portugiesisch. Deswegen ist es eine Lüge zu sagen, dass ich ihn beleidigt hätte."
10. Mai 2017
Nach einem Sieg bei Dynamo Dresden klettert 1860 auf Rang 14 und will beim letzten Heimspiel der Saison gegen Bochum den Klassenerhalt perfekt machen. Ismaik kündigt auf Facebook an: "Ich komme selbstverständlich auch aus Abu Dhabi. Merkt Euch eines: Wir sind nur gemeinsam stark!"
13. Mai 2017
"Leider habe ich für das Wochenende kurzfristig einen wichtigen und unaufschiebbaren Termin in Los Angeles bekommen, so dass ich bei unserem wichtigen Spiel gegen Bochum leider nicht im Stadion sein kann", schreibt Ismaik auf Facebook.
14. Mai 2017
Um 06.30 Uhr Ortszeit Los Angeles wird das Spiel der Löwen gegen Bochum angepfiffen. Knapp zwei Stunden später hat 1860 verloren und ist auf den Relegationsplatz zurückgekehrt.
16. Mai 2017
Der verletzte Victor Andrade posiert mit seinem Trikot und Barcelona-Star Neymar.
20. Mai 2017
Der Prozess gegen Ex-Scout Jaekel geht in die nächste Runde (siehe 16. März). Löwen-Anwalt Tassilo König erscheint alleine vor dem Arbeitsgericht und antwortet auf die Frage, ob Power denn noch 1860-Geschäftsführer sei: "Nein, das ist jetzt der Herr Ian, es fällt mir gerade nicht ein, wie er mit Vornamen heißt." Ian heißt mit Vornamen Ian, mit Nachnamen dagegen Ayre. Endgültige Einigung wird keine erzielt.
21. Mai 2017
1860 führt in Heidenheim bis zur 86. Minute und wäre damit gerettet, kassiert dann aber noch zwei Gegentore und muss in die Relegation. Auf die Frage, ob er dabei auf der Bank sitzen werde, sagt Pereira: "Das ist ein Witz, oder?" Er wolle nur seriöse Fragen beantworten. Präsident Peter Cassalette erklärt, der Verein stehe zu "achtzehnhundertsechzig Prozent" hinter Pereira.
26. Mai 2017
Die Prozentangabe "achtzehnhundertsechzig" war nicht übertrieben, Pereira sitzt in Regensburg tatsächlich auf der Bank. Trotz frühen Rückstands, Platzverweis und Elfmeter gegen sich, holt 1860 beim Relegations-Hinspiel ein 1:1. Optimistisch äußert sich Pereira zum Rückspiel: "Ich glaube, wir werden diese Prüfung bestehen."
29. Mai 2017
Auch Ismaik meldet sich noch einmal via Facebook zu Wort. Die Fans beruhigt er: "Es ist völlig an den Haaren herbeigezogen, dass ich im Abstiegsfall den TSV 1860 möglicherweise verlassen werde. (...) Ich stehe zu meinem Wort, weil ich mich in die Löwen verliebt habe. (...) Ich werde 1860 nicht im Stich lassen." Die Vergangenheit sieht er negativ: "Was ich mir vorwerfen muss, ist, dass ich sogenannten Fachleuten vertraut habe (siehe 8. Juni, 12. August, 16. September, 24. September, 26. September, 22. November, 19. Dezember und 1. April), ohne zu hinterfragen, was mit meinem Geld eigentlich passiert. Hier war ich blauäugig. (...) Alles, was ich in den vergangenen Jahren unternommen habe, um den Verein voranzutreiben, ist auf allen Ebenen gescheitert." Die Gegenwart sieht er realistisch: "Wir haben seit Sommer 2016 viele Millionen in die Mannschaft gesteckt und neben Stuttgart sowie Hannover den teuersten Kader. Und was kam dabei heraus? Die Relegation!"
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