Präsident Wolfgang Dietrich vom Zweitligisten VfB Stuttgart hat am Tag nach der chaotischen Mitgliederversammlung seinen Rücktritt erklärt. "Es war mir eine Ehre, diesem Verein dienen zu dürfen", schrieb der 70-Jährige auf seiner Facebook-Seite.
"Die Gremien des VfB Stuttgart respektieren und bedauern die Entscheidung von Wolfgang Dietrich und danken ihm für seinen Einsatz und die geleistete Arbeit für den VfB", hieß es auf der Website des fünfmaligen Deutschen Meisters.
Und weiter: "Der Vereinsbeirat wird kurzfristig entsprechend seiner satzungsgemäßen Aufgaben zusammentreten, um eine kommissarische Besetzung des Präsidiums bis zur nächsten Mitgliederversammlung herbeizuführen."
Wegen eines Zusammenbruchs des für Abstimmungen eingerichteten W-LAN-Netzes im Stuttgarter Stadion hatte die Mitgliederversammlung am Sonntag kurz vor der beantragten Abwahl Dietrichs abgebrochen werden müssen. Zahlreiche Fans reagierten wütend.
Wolfgang Dietrich nennt Chaosversammlung "fürchterlich"
"Ich lasse mir meine Würde und Ehre nicht von denjenigen nehmen, die ihre Macht lautstark und mit verbaler Gewalt demonstrieren. Ebenso wenig wie von denen, die sich schon seit Langem an den gut gefüllten Töpfen unseres Vereins bedienen wollen", schrieb der seit 2016 amtierende, zuletzt zunehmend umstrittene Dietrich.
Er hatte sich zuletzt heftigen Anfeindungen vor allem aus der Ultra-Szene ausgesetzt gesehen. Mit seinem Rücktritt wird zudem der Sitz des Aufsichtsratsvorsitzenden frei.
Den Ausgang der Mitgliederversammlung am Sonntagabend "hätte ich niemals für möglich gehalten", schrieb Dietrich 15 Stunden später. "Was wir als Verein unseren anwesenden Mitgliedern hier zugemutet haben, ist fürchterlich. Die lückenlose Aufklärung der Umstände, die zu diesem technischen Ausfall geführt haben, und die Sicherstellung, dass sich so etwas niemals wiederholen kann, müssen oberste Priorität haben."