Mike Büskens verlor keine Zeit. Der Trainer von Schalke 04 versammelte seine enttäuschten Profis im Kreis und schwor sie unmittelbar nach der 1:4 (0:2)-Niederlage im Topspiel gegen Werder Bremen auf den heißen Endspurt im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga ein. Die Fans reagierten mit donnerndem Applaus und übertönten damit die 6000 mitgereisten Bremer Anhänger, die ausgelassen "Spitzenreiter, Spitzenreiter" skandierten.
Die Bremer lösten die Königsblauen durch den überzeugenden Sieg im Duell der Absteiger als Tabellenführer ab und haben nun die beste Ausgangsposition. "Das war der nächste Schritt", sagte Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz bei Sky: "Unsere Jungs haben eine Top-Leistung abgeliefert."
Für Schalke war es nach fünf Dreiern in fünf Spielen unter Interimstrainer Büskens die erste Niederlage. "Bremen hat verdient gewonnen. Die Art und Weise der Tore passten zu unserem Tag", sagte Sportdirektor Rouven Schröder und fügte an: "Strich drunter, es ist nichts passiert."
Ilia Gruev (9.), Niclas Füllkrug mit seinem 16. Saisontor (26.) sowie Marvin Ducksch mit seinen Treffern 18 und 19 der Spielzeit (51./53.) sicherten dem SV Werder, der zuletzt dreimal in Folge nur 1:1 gespielt hatte, den Auswärtssieg. Das 25. Saisontor von Simon Terodde (88.) kam für die Gastgeber viel zu spät.
2. Bundesliga: HSV feiert späten Sieg in Regensburg - Pauli patzt
Der Hamburger SV kam bei Jahn Regensburg zu einem mühsamen 4:2 (1:0). Miro Muheim (23.) traf zur HSV-Führung, doch Carlo Boukhalfa (46.) gelang der verdiente Ausgleich. Anssi Suhonen (66.) traf dann zum 2:1 für die Rothosen, Andreas Albers (89., Foulelfmeter) sorgte zunächst für den erneuten Ausgleich, ehe Josha Vagnoman (90.) den HSV wieder in Front brachte. David Kinsombi machte dann für die Hamburger per Foulelfmeter alles klar (90.+6).
Im dritten 15.30-Uhr-Spiel am Samstag trennten sich Holstein Kiel und der 1. FC Heidenheim 1:1 (0:0). Simon Lorenz (56.) war für die Störche erfolgreich. Tim Kleindienst (71.) profitierte beim Ausgleich von einem kapitalen Fehler von Kiels Torwart Ioannis Gelios, der den Ball durch die Arme kullern ließ.
Später am Abend meldete sich dann der SV Darmstadt zurück im Aufstiegsrennen. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht gewann nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge beim FC St. Pauli glücklich mit 2:1 (2:0) und verdrängte die Hamburger von Relegationsrang drei. Luca Pfeiffer (9.) und Fabian Holland (35.) trafen für die Lilien. St. Pauli, für das Lukas Daschner (81.) verkürzte, wartet nun seit vier Begegnungen auf einen Sieg und hat einen Punkt Rückstand auf Darmstadt.
2. Bundesliga: Ducksch trifft doppelt auf Schalke
Werder musste die Defensive umbauen, weil in Ömer Toprak, Christian Groß und Milos Veljkovic gleich drei Stammkräfte ausfielen. Doch die neuformierte Abwehr meldete den besten Angriff der 2. Liga fast komplett ab.
In der erstmals seit 781 Tagen mit 62.271 Zuschauern wieder ausverkauften Veltins Arena brachte ein kapitaler Fehler von Schalke-Torhüter Martin Fraisl Bremen in Führung. Der Österreicher wehrte einen Schuss von Mitchell Weiser mit den Fäusten direkt auf Gruevs Kopf ab.
Die Königsblauen suchten nach einer Antwort, taten sich aber schwer, durch die kompakte Werder-Defensive hindurch zu kombinieren. Nach einem Pass von Ko Itakura setzte Torjäger Terodde den Ball über die Latte (21.). Beim zweiten Bremer Tor sah die komplette Schalker Abwehr schlecht aus. Nach der Flanke von Weiser stand Füllkrug völlig frei.
Werder verteidigte clever und nutzte die Lücken in der Schalker Defensive immer wieder für Konter, Ducksch traf den Pfosten (28.). Den Gastgebern fiel dagegen wenig ein, um die Bremer Ordnung zu stören. Der Frust entlud sich immer mehr in Fouls und Gelben Karten. Die Gäste waren dem 3:0 näher als Schalke dem Anschlusstreffer: Ducksch verfehlte mit einem Schlenzer knapp das Tor (43.).
Gleich nach Wiederbeginn traf Ducksch zunächst mit einem Freistoß erneut den Pfosten (48.). Dann machte er es nach Vorlage von Füllkrug besser, als erneut die Schalker Abwehr patzte.
2. Liga: Die aktuelle Tabelle
# | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. |
1 | SV Werder Bremen | 31 | 16 | 9 | 6 | 58:40 | 18 | 57 |
2 | FC Schalke 04 | 31 | 17 | 5 | 9 | 65:40 | 25 | 56 |
3 | SV Darmstadt 98 | 31 | 16 | 6 | 9 | 61:44 | 17 | 54 |
4 | FC St. Pauli | 31 | 15 | 8 | 8 | 56:42 | 14 | 53 |
5 | Hamburger SV | 31 | 13 | 12 | 6 | 58:32 | 26 | 51 |
6 | 1. FC Nürnberg | 30 | 14 | 8 | 8 | 45:39 | 6 | 50 |
7 | 1. FC Heidenheim 1846 | 31 | 13 | 7 | 11 | 38:42 | -4 | 46 |
8 | SC Paderborn 07 | 30 | 11 | 11 | 8 | 51:41 | 10 | 44 |
9 | Karlsruher SC | 31 | 9 | 13 | 9 | 52:49 | 3 | 40 |
10 | Jahn Regensburg | 31 | 10 | 9 | 12 | 49:46 | 3 | 39 |
11 | Holstein Kiel | 31 | 10 | 9 | 12 | 39:49 | -10 | 39 |
12 | Fortuna Düsseldorf | 31 | 9 | 11 | 11 | 40:38 | 2 | 38 |
13 | Hansa Rostock | 30 | 10 | 8 | 12 | 37:47 | -10 | 38 |
14 | Hannover 96 | 30 | 9 | 9 | 12 | 29:42 | -13 | 36 |
15 | SV Sandhausen | 30 | 8 | 11 | 11 | 34:47 | -13 | 35 |
16 | Dynamo Dresden | 31 | 7 | 9 | 15 | 30:42 | -12 | 30 |
17 | Erzgebirge Aue | 30 | 5 | 7 | 18 | 29:61 | -32 | 22 |
18 | FC Ingolstadt 04 | 31 | 4 | 8 | 19 | 28:58 | -30 | 20 |