Windhorst droht nun eine Gefängnisstrafe, weil er im April nicht zu einem Gerichtstermin erschienen sein soll. Widerspruch wurde bereits eingelegt.
Das Gericht wirf dem 47-Jährigen vor, auch abgesehen von seinem Versäumnis vor rund zwei Monaten nicht ausreichend am Prozess teilzunehmen. Demnach komme er seiner "Mitwirkungspflicht" nicht nach.
Gegen Windhorsts Tochterfirma "Projekt IZ (PIZ) Hannover" läuft derzeit ein Insolvenzverfahren. Von der Großimmobilie hatte seine Firma "Tennor" 2019 85 Prozent des Areals erworben. Das Ziel war es, den Komplex zu sanieren und mit Gewinn zu verkaufen. Im Sommer 2023 wurden jedoch die Zahlungen eingestellt, die übrigen Eigentümer stellten in der Folge einen Insolvenzantrag.
Unter anderem wird verlangt, dass Windhorst Auskünfte über die Struktur seiner Gesellschaft, Nachweise über Zahlungen und den Verbleib der Wertpapiere gibt. Zudem soll er die Schlüssel der Wohnungen aushändigen, die noch in seiner Obhut sein sollen.
Lars Windhorst verlor mit Hertha-Invest über 300 Millionen Euro
Windhorst hat nicht zum ersten Mal Ärger mit der Justiz. 2010 war er vom Landesgericht Berlin zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe in Höhe von 108.000 Euro verurteilt worden. Dabei ging es ebenfalls um Insolvenz.
Darüber hinaus steht er in Schleswig-Holstein in keinem guten Licht. Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU übte bei einem Besuch der wirtschaftlich angeschlagenen Nobiskrug-Werft, die auch zu Windhorsts Imperium gehört, am Montag scharfe Kritik.
"In Schleswig-Holstein interessiert die Leute, dass man, wenn man etwas zusagt, es dann auch macht. Es ist die Zeit, in der Herr Windhorst handeln muss", sagte er. Demnach habe Windhorst in der jüngeren Vergangenheit einige Versprechen nicht eingehalten. Am Mittwoch soll er auf einer Pressekonferenz Stellung beziehen.
Windhorst hat außerdem eine Fußball-Vergangenheit. 2022 hatte er 66,6 Prozent er Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA und diese an "777 Partners" für 65 Millionen Euro veräußert. Ein klares Minusgeschäft, hatte er doch damals 374 Millionen Euro auf den Tisch gelegt.