"Keine drei Pässe an den Mann gebracht!" Miroslav Klose motzt trotz Sieg des 1. FC Nürnberg gegen Schalke 04 - 1. FC Köln rettet einen Punkt

SID
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Der Hamburger SV hat durch ein spätes Gegentor gegen Hertha BSC den Sprung an die Tabellenspitze verpasst und im Topspiel am Samstagabend trotz langer Führung nur ein 1:1 erreicht. Miroslav Klose feierte mit dem 1. FC Nürnberg einen Sieg gegen den FC Schalke. Der 1. FC Köln vermied mit Mühe die zweite Niederlage.

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Hertha BSC hat einen erneuten Null-Punkte-Start mit einem Kraftakt verhindert. Das Team des neuen Trainers Cristian Fiel rettete im Topspiel beim Hamburger SV nach langem Rückstand ein 1:1 (0:1). Damit verpasste der HSV den vorläufigen Sprung auf Rang eins.

Jonjoe Kenny (86.) sicherte der Hertha den ersten Punkt der Saison. Vor einem Jahr waren die Berliner sogar mit drei Niederlagen in die neue Spielzeit gestartet. Die von Steffen Baumgart trainierten Gastgeber waren durch Ransford Königsdörffer (11.) früh in Führung gegangen, der 22-Jährige hatte schon beim 2:1 zum Auftakt beim 1. FC Köln doppelt getroffen.

Vor 57.000 Fans im ausverkauften Stadion versteckte sich die Hertha zunächst keineswegs, das Gegentor erstickte die Bemühungen aber im Keim: Bakery Jatta flankte, Königsdörffer entkam Linus Gechter und köpfte aus vier Metern ein. In der Folge übernahmen die Hamburger mehr und mehr die Kontrolle, Ludovit Reis hatte das 2:0 auf dem Fuß (26.).

Nach dem Seitenwechsel begann die Hertha erneut gut, belohnte sich aber nicht. Gechter hätte seinen Fehler um ein Haar wieder gutgemacht, traf aber nur den linken Pfosten (58.). Dann ging es Schlag auf Schlag: Immanuel Pherai setzte einen Freistoß an den Pfosten (85.), keine Minute später glich Kenny aus.

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Klose trotz Dreier gegen Schalke unzufrieden

Erstes Erfolgserlebnis für Miroslav Klose: Der Trainer feierte mit dem 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga ein 3:1 (0:1) gegen Schalke 04. Zum Saisonauftakt hatte der Club trotz einer Zwei-Tore-Führung in Karlsruhe noch verloren.

Nach dem Rückstand durch Ibrahima Cisse (45.+1) drehten Lukas Schleimer (47.) und Caspar Jander (56.) in einer zwischenzeitlichen Überzahl die Begegnung. Rafael Lubach (77.) sorgte für die Entscheidung.

Der Schalker Ron Schallenberg sah gegen Ende der ersten Halbzeit eine unberechtigte Gelb-Rote Karte (45.+4). Das Spiel beendeten beide Mannschaften nach Gelb-Rot gegen Jander (67.) aber in Gleichzahl. Nach dem Auftaktsieg gegen Braunschweig mussten die Schalker den ersten Rückschlag hinnehmen.

"In der ersten Halbzeit haben wir viele Dinge gesehen, die uns überhaupt nicht gefallen haben. Da waren wir nicht mutig genug und haben keine drei Pässe an den Mann gebracht. In der Halbzeit bin ich lauter geworden, das hat zum Glück gefruchtet", sagte Klose bei Sky.

Die Gäste übernahmen die Spielkontrolle und suchten nach Lücken in der Nürnberger Abwehr. Die erste gute Chance vergab Kenan Karaman (21.), dann scheiterte Janik Bachmann freistehend mit einem Kopfball an Torhüter Jan Reichert (27.).

Von den Gastgebern kam offensiv wenig. Das wurde in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bestraft. Nach einer Freistoßflanke reagierte U17-Weltmeister Finn Jeltsch überhaupt nicht und Cisse traf aus kurzer Distanz zur Führung. Der Jubel hielt nicht lange an, Schallenberg sah nach einem Zweikampf mit Caspar Jander die Ampelkarte - eine Fehlentscheidung.

In Überzahl verwertete der Club seine erste Möglichkeit des Spiels zum Ausgleich. Schleimer köpfte unbedrängt aus kurzer Distanz ein. Neun Minuten später drehte Jander mit seinem Treffer die Begegnung. Bei Gleichzahl drängte Schalke auf den Ausgleich, doch Lubach traf.

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1. FC Köln rettet einen Punkt beim SV Elversberg

Absteiger 1. FC Köln hat derweil einen krachenden Fehlstart gerade noch vermieden. Eine Woche nach der Auftaktniederlage gegen Hamburg rettete der Favorit bei der SV Elversberg spät ein 2:2 (1:0) und holte unter dem neuen Trainer Gerhard Struber den ersten Punkt. Nach starker erster Hälfte samt Führung durch Denis Huseinbasic (21.) brachen die Rheinländer in Durchgang zwei ein, Timo Hübers (84.) sorgte für das Remis.

"Wir dominieren die erste Halbzeit komplett und führen nur 1:0", sagte Kapitän Hübers: "Dann pennen wir 15 Minuten nach der Halbzeit. So müssen wir einen Riesenkampf abliefern, um überhaupt einen Punkt zu holen. Die Reaktion in den letzten Minuten hat gepasst."

Mit einem Punkt nach zwei Spielen läuft Köln früh in der Saison der Musik etwas hinterher. Elversbergs Trainer Horst Steffen bewies am Samstag ein goldenes Händchen, brachte die Torschützen Fisnik Asllani (46.) und Frederik Schmahl (62.) jeweils zur Pause. Die Saarländer legten mit nun zwei Punkten einen ordentlichen Saisonstart hin.

Die Rheinländer starteten vor 9502 Zuschauern schwungvoll. Damion Downs (5.) und Linton Maina (15.) ließen gute Gelegenheiten aus, ehe Huseinbasic nach Ablage von Tim Lemperle den Ball von der Strafraumkante flach im Eck versenkte. In Folge bekamen tiefstehende Elversberger zumindest defensiv mehr Zugriff, doch bei den wenigen Umschaltmomenten im Spiel nach vorne gelang nahezu nichts. Stattdessen ließen Timo Hübers und Lemperle noch eine Doppelchance aus (40.).

Mit zwei Wechseln weckte Steffen zur Pause sein Team auf, Asllani schlug nach Steckpass von Robin Fellhauer nach 37 Sekunden zu. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Downs schoss allein vor dem Tor Kristof an (58.), ehe der ebenfalls eingewechselte Schmahl einen Querpass von Asllani über die Linie drückte. Bei Köln musste Joker Mark Uth nach fünf Minuten Einsatzzeit wieder verletzt raus, ehe Hübers nach einer Ecke traf.

Fortuna Düsseldorf, 1. FC Kaiserslautern, 2. Bundesliga
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Remis zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Karlsruher SC

Fortuna Düsseldorf und der Karlsruher SC haben ihre Chance auf einen Sechs-Punkte-Saisonstart ausgelassen. Nach Siegen in der Vorwoche trennten sich die beiden früheren Bundesligisten am Samstag in einem sommerlichen Spiel ohne größere Aufregung 0:0 und sind vorerst oben mit dabei.

"Bereit für neue Momente", stand riesengroß in der Choreographie der Fortuna-Fans - das passte zum ersten Heimspiel nach dem Relegationsdrama im Mai gegen den VfL Bochum. Der KSC zeigte allerdings, warum er die punktbeste Zweitliga-Mannschaft des Jahres ist: Er bestimmte das Spiel und hatte durch Kapitän Marvin Wanitzek, der einen Freistoß an die Querlatte setzte (20.), die erste Großchance.

Die Fortuna hatte vor 36.103 Zuschauern ohne ihren verkauften Topscorer Christos Tzolis große Mühe im Spiel nach vorne. Es fehlten Tempo und Ideen, den kompakten KSC mal aus seiner Ordnung zu drängen. Ein 20-Meter-Schuss von Felix Klaus (39.) blieb die beste Düsseldorfer Chance der ersten Halbzeit.

Wirklich gefährlich wurde es erst durch den früheren KSC-Stürmer Tim Rossmann und Matthias Zimmermann (beide 52.). Die Fortuna wurde aktiver, Zimmermann kam nach einer Ecke frei zum Kopfball (62.). Karlsruhe wartete hingegen auf die Gelegenheit, das Spiel für sich zu entscheiden.

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