"Wichtig wie Vaters Kriegseinsatz in Vietnam"

Von Felix Keil
Der Ryder Cup wird 2016 zum 41. Mal ausgetragen
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Bilanz

Das Team Europa konnte acht der letzten zehn Ryder Cups für sich entscheiden. Nur 1999 und 2008 waren die Amerikaner siegreich. Würden die Europäer ihren vierten Sieg in Folge holen, wäre das ein neuer Rekord.

Der Grund für die Dominanz liegt möglicherweise darin, dass der Cup trotz seines sehr hohen Prestiges bei den US-Boys nicht so hoch im Kurs steht wie bei den Europäern. Nach der Pleite vor zwei Jahren in Gleneagles und der heftigen Kritik von Phil Mickelson an Captain Tom Watson installierten die US-Boys eine Task Force, um ihre Probleme in den Griff zu kriegen.

Jetzt sind die Spieler zum ersten Mal wirklich in die Entscheidungen eingebunden, lobte Mickelson in dieser Woche und verpasste 2004 Captain Hal Sutton einen bösen Seitenhieb, weil der ihn damals kurzfristig mit Woods zusammenspielen ließ, was bekanntlich mächtig in die Hose ging.

Love III sprach sogar vom besten Team aller Zeiten, das die Amerikaner dieses Mal dabei hätten. Clarke antwortete nur: "Wir haben den Masters-Champion. Wir haben den Open-Champion. Wir haben den Olympiasieger. Wir haben den FedEx-Champion."

Dennoch nehmen die Europäer die Underdog-Rolle gerne an, das hat zuletzt ja auch nicht so schlecht funktioniert.

Deutsche beim Ryder Cup

Die Geschichte von deutschen Golfern beim Ryder Cup ist schnell erzählt: Es gibt nur zwei Profis, die an dem Prestigeturnier teilgenommen haben. Neben Martin Kaymer und seinem "Wunder von Medinah" verbindet man aus deutscher Sicht auch den "Krieg an der Küste" mit Bernhard Langer mit dem Event. Allerdings erinnert man sich nur ungern daran. 1991 hatte Langer in Kiawah Island am letzten Loch die Chance, das Team Europa zum Sieg zu putten. Der Anhausener vergab aber aus zwei Metern. Es folgten dramatische Szenen von jubelnden Amerikanern und einem untröstlichen Deutschen.

Diesem Negativereignis stehen aber eine Menge Erfolge gegenüber. Langer ist einer der erfolgreichsten Spieler in der Geschichte des Ryder Cups. Sechs Mal holte er den Pott und 2004 trug er sich als Kapitän mit dem 18 ½: 9 ½ -Rekordsieg über das US-Team in die Geschichtsbücher ein. Darüber hinaus ist er mit 42 Spielen und 24 Punkten zweitbester Spieler der Geschichte und hält mit 11 ½ von 18 Punkten den Rekord im Foursome-Score.

Darauf, dass der Ryder Cup in Deutschland ausgetragen wird, müssen die Golf-Fans übrigens noch warten. Das brandenburgische Bad Saarow ging bei der Bewerbung für 2022 leer aus. Rom sicherte sich stattdessen den Zuschlag.

Arnold Palmer und der Ryder Cup

Kurz vor dem Start des 41. Ryder Cups verstarb die amerikanische Golf-Legende Arnold Palmer im Alter von 87 Jahren. Das amerikanische Team ist nach Aussagen von Kapitän Love "niedergeschlagen". Kein Wunder, dass das Leben von Palmer am Ryder-Cup-Wochenende gefeiert wird. Bei der Eröffnungsfeier wurde ein Video gezeigt, das sein Leben nacherzählte. Außerdem gab es eine Gedenkminute. Zudem haben beide Mannschaftskapitäne ihre Reden abgeändert, um Palmer, der ebenfalls zwei Mal Captain war, zu ehren.

Die Ryder-Cup-Bilanz des King ist makellos. Bei sechs Teilnahmen gab es sechs Siege für die USA. Sein Rekord von 22 Siegen in 32 Spielen ist bis heute ungebrochen. Palmer beschrieb seine Begeisterung für dieses Prestigeturnier so: "Ich habe den Ryder Cup geliebt, weil es nicht nur um Geld ging. Es ging um etwas viel Großartigeres und Persönlicheres." Mit einem Sieg über das Team Europa würden die Amerikaner ihr Idol so ehren wie er es gewohnt war.

Die Geschichte erinnert an die von Severiano Ballesteros, Europas Mannschaftskapitän von 1997. Dieser war 2011 verstorben und die Europäer gedachten ihm beim Ryder Cup 2012 in Medinah mit Bildern in der Kabine. Kapitän Olazabal sagte: "All die Bilder von Seve in der Kabine haben unseren Teamgeist belebt. Ich denke, die Jungs haben auch für ihn gewonnen."

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