Martin Heuberger tritt Brands schweres Erbe an

SID
Der alte Bundestrainer und sein Nachfolger: Heiner Brand (r.) und Martin Heuberger
© Getty

Martin Heuberger tritt erwartungsgemäß die Nachfolge von Heiner Brand als Handball-Bundestrainer an. Das gab der Deutsche Handball-Bund (DHB) am Dienstag in Dortmund bekannt.

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Martin Heuberger tritt das schwere Erbe von Heiner Brand als Handball-Bundestrainer an und soll die schwächelnde Nationalmannschaft zurück zu alten Erfolgen führen.

"Die Spieler müssen Tag und Nacht arbeiten und persönliche Ziele für den Erfolg des Teams hinten anstellen. Wir können es schaffen, an die Spitze zurückzukehren", sagte der 47-Jährige selbstbewusst bei seiner offiziellen Vorstellung in Dortmund.

Dreijahresvertrag für Heuberger

Heuberger erhält beim DHB einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Erstes Ziel: Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. "Das ist ein harter Weg mit vielen Stolpersteinen", sagte Brands bisheriger Co-Trainer.

Heuberger erhielt den Vorzug gegenüber Staffan Olsson (Nationalmannschaft Schweden), Dagur Sigurdsson (Füchse Berlin) und Velimir Petkovic (Frisch Auf Göppingen). "Diese vier haben alle eine gute Präsentation abgeliefert", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier und begründete die Entscheidung pro Heuberger: "Er hat als Co-Trainer einen herausragenden Job gemacht. Zudem kennt er sich mit den Spielern, die aus dem unteren Bereich nachrücken, am besten aus."

WM- und EM-Sieger mit den Junioren

Der Schutterwälder hatte die Junioren unter anderem 2009 zum WM- und 2006 zum EM-Titel geführt. Bei der bevorstehenden Junioren-WM in Griechenland (17. bis 31. Juli) wird er noch als Chef auf der Bank sitzen.

Dann gehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge und konzentriere sich voll auf die neue Aufgabe, bei der er sehr viel bewegen könne, so Heuberger. Die DHB-Auswahl wird er erstmals beim Supercup vom 3. bis 6. November betreuen.

Noch kein Co-Trainer

Heubergers Co-Trainer steht noch nicht fest. Als möglicher Kandidat gilt Ex-Weltmeister Christian Schwarzer. Geht es nach dem neuen Bundestrainer, soll sein Assistent auch Trainer des Junioren-Teams werden.

Möglichen Diskussionen über zu viel Einfluss von Brand auf Heuberger schob DHB-Präsident Ulrich Strombach gleich einen Riegel vor: "Der Bundestrainer hat die sportliche Verantwortung, Brand hat andere Aufgaben." Bredemeier ergänzte, dass Brand "sicher kein Aufpasser sein wird".

Brand seit Anfang Juli Manager

"Mister Handball" Brand hatte nach über 14 Jahren zum 30. Juni seinen Posten amtsmüde und frustriert über die ständigen Diskussionen mit der Bundesliga verlassen und arbeitet seit dem 1. Juli als Manager beim DHB. Dabei soll er konzeptionell und basisbezogen im Leistungsbereich tätig sein.

Zuletzt hatte sich Brand für Heuberger als seinen Nachfolger ausgesprochen. Er habe großen Handball-Sachverstand, wie er das Spiel sehe, wie er die Personen auf dem Spielfeld analysiere.

Diskussionen um Vertragslänge

Diskussionen gab es noch über die Länge des Vertrages für Heuberger. Das Landsratsamt, für das er früher im Umweltschutz tätig war, wollte ihn nur für weitere drei Jahre freigeben. Dem DHB schwebte zunächst aber ein Vierjahresvertrag für seinen neuen starken Mann vor.

Doch dies sei kein Problem mehr gewesen, sagte Strombach: "Das ist ohnehin nur ein Zeitraum. Auch Heiner Brand hatte zuächst einen Dreijahresvertrag. Man weiß ja, was daraus geworden ist."

DHB-Auswahl bei EM 2012 unter Zugzwang

Zunächst muss Heuberger mit seinem Team bei der EM im Januar 2012 in Serbien einen der beiden noch offenen Plätze für ein Qualifikationsturnier für die Sommerspiele in London buchen. Nach dem enttäuschenden elften Platz bei der WM im vergangenen Januar in Schweden steht die DHB-Auswahl unter Zugzwang.

"Es gibt Stellschrauen, wo man etwas verändern kann", sagte Heuberger, der in erster Linie auf die bekannten deutschen Tugenden wie körperliche Fitness und Siegermentalität setzt.

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