Jacobsen hat keine Angst: Klappt es für die Löwen mit der ersten deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte, oder werden sie einmal mehr auf bittere Art und Weise kurz vor dem Ziel abgefangen? Diese Frage treibt derzeit einen Großteil der HBL um.
Die Ausgangslage ist klar: Gewinnen die Löwen (50:8 Punkte) ihre letzten drei Spiele, haben sie den Titel in der Tasche. Setzt es eine Niederlage, könnte Flensburg (49:9) noch vorbeiziehen.
"Wir haben keine Angst", stellte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen gegenüber handball-world.com klar, meinte aber auch: "Wenn Flensburg am Ende Deutscher Meister werden sollte, dann haben sie es auch irgendwo verdient. Seit unserem Sieg in Flensburg im vergangenen Dezember haben sie kein Spiel mehr in der Bundesliga verloren. Das ist schon beeindruckend."
Hanning stapelt tief: DHB-Vizepräsident Bob Hanning warnt mit Blick auf Olympia vor einer zu hohen Erwartungshaltung und formuliert zurückhaltende Ziele. "Wir wollen in Rio ins Viertelfinale, das ist der Anspruch", sagte Hanning bei Sport1: "Dann kommen jedoch schon Kroatien, Katar, Dänemark, Frankreich - und in diesen Spielen sind wir nicht Favorit. Das muss man realistisch sehen."
Europameister Deutschland trifft in Gruppe B auf Polen, Slowenien, Schweden, Brasilien und Ägypten. Die Turnier-Favoriten spielen allesamt in Gruppe A und sind potenzielle Gegner im Viertelfinale, für das sich jeweils die besten vier Teams qualifizieren.
Trotz des überraschenden Triumphs bei der EM im Januar in Polen sieht Hanning noch "viele Baustellen" beim DHB. "Das kann in so einem Verband auch gar nicht anders sein. Wir werden für Sponsoren immer interessanter. Aber genauso wie in der Liga dürfen wir das Geld nicht nur nehmen, um Spieler zu finanzieren, sondern müssen es auch in unsere Strukturen investieren", sagte Hanning und sprach von einem "unfassbar großen Nachholbedarf, um die Aufgabenstellungen in die richtige Richtung zu lenken".
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Vor allem bei der Vermarktung der Europameister sei noch deutlich Luft nach oben. "Mit einem Pressesprecher und einem Volontär kriegen wir das nicht hin. Sie machen wirklich einen tollen Job, aber wir brauchen eine Kommunikationsabteilung, die das Thema Handball jeden Tag bespielt", so Hanning: "Das ist in der jetzigen Situation mit nur einem Mitarbeiter gelinde gesagt nicht einmal Drittliga-Niveau." Der DHB müsse "jetzt anfangen, weiter zu wachsen".
Szilagyi beendet Karriere: Kapitän Viktor Szilagyi vom Bergischen HC beendet seine Laufbahn. Der 37-Jährige bleibt dem BHC aber erhalten und wird nach der laufenden Saison sportlicher Leiter. Ein Abschiedsspiel wird am 4. Februar ausgerichtet.
Bitter im SPOX-Interview: "WM-Titel immer in meinem Herzen"
Auf seinen bisherigen Stationen bei TUSEM Essen, THW Kiel, VfL Gummersbach und SG Flensburg-Handewitt gewann der Österreicher drei deutsche Meistertitel, alle wichtigen europäischen Vereinswettbewerbe und wurde zweimal Pokalsieger.
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