Nach den Erfolgen gegen Ungarn, Chile, Saudi-Arabien und Weißrussland war der Sieg gegen Kroatien der fünfte im fünften Spiel. Die Kroaten müssen damit nach Montpellier reisen, das DHB-Team bestreitet alle weiteren Partien in der AccorHotels Arena in Paris Bercy.
Für Deutschland war es der elfte Sieg gegen die Truppe vom Balkan, allerdings erst Nummer zwei bei einem großen Turnier nach dem 26:21 in der Vorrunde der EM 2002 in Schweden. Elf Partien gingen insgesamt verloren, vier Mal trennten sich beide Mannschaften mit einem Remis.
Bester DHB-Werfer in Rouen war Patrick Wiencek mit 6 Toren vor Kai Häfner (5), Uwe Gensheimer (4), Hendrik Pekeler, Steffen Fäth, Patrick Groetzki (alle 3), Julius Kühn (2) Tobias Reichmann und Paul Drux (beide 1).
Bei den Kroaten kamen Luka Stepancic und Manuel Strlek auf jeweils 5 Treffer.
Die Reaktionen:
Dagur Sigurdsson (Bundestrainer): "Alle haben sich in der Abwehr voll reingehauen, das hat mir sehr gut gefallen. Ich bin heute sehr, sehr zufrieden."
Bob Hanning (DHB-Vizepräsident): "Das war ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. Die Abwehr hat einen unglaublichen Job gemacht und Andi Wolff hat phasenweise herausragend gehalten. Auch wenn im Angriff noch nicht alles geklappt hat, sind wir für die K.o.-Phase bestens gerüstet."
BOXSCORE: DHB vs. Kroatien
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Spiel: Glandorf und Pekeler stehen nach ihrer Nachnominierung im Kader, Dahmke ist deshalb nicht mehr dabei. Sigurdsson beginnt mit dem gegen Weißrussland schwächelnden Wolff im Tor, Gensheimer auf Linksaußen, Drux, Fäth und Häfner im Rückraum, Groetzki auf Rechtsaußen und Wiencek am Kreis. Da Bozic Pavletic verletzt ist, rückt Matulic ins Aufgebot der Kroaten.
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6.: Wolff mit der ersten Parade, die deutsche Mannschaft kommt in den Tempogegenstoß. Gensheimer bedient Häfner und der macht bereits sein drittes Tor - nach einem 1:3-Rückstand steht es nun 3:3.
16.: Die Kroaten beißen sich einmal mehr an der bisher bockstarken deutschen Abwehr die Zähne aus. Erneut ergibt sich die Chance zum Tempogegenstoß, den Gensheimer ganz cool abschließt. Mittlerweile haben wir einen 6:0-Lauf des DHB-Teams, es steht 7:3.
22.: Unfassbare Aktion von Wiencek! Zwei Kroaten hängen dem Kieler am Trikot, doch der haut Torhüter Ivic noch im Rückwärtsfallen den Ball links oben in die Ecke. 10:5 für Deutschland, die Jungs vom Balkan werden momentan ganz schön durchgenommen.
30.: Halbzeit in Rouen. Die Bad Boys haben hier bisher ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und gehen völlig verdient mit einem 13:9-Vorsprung in die Pause.
36.: Großartiger Bodenpass von Häfner auf den an den Kreis eingelaufenen Fäth. Der macht das ganz wichtige 15:12, nachdem die Kroaten zu Beginn der zweiten Hälfte auf zwei Tore herangekommen sind.
43.: Hinten vernagelt Wolff die Kiste, vorne tankt sich immer wieder Wiencek am Kreis durch. Auch diesmal: Der Kieler versenkt zum 17:13.
51.: Die Kroaten spielen herrlich ihren Linksaußen Manuel Strlek frei. Der springt ein und verkürzt auf 18:21 aus Sicht des Weltmeisters von 2003.
56.: Ist das stark gespielt! Kühn passt zu Häfner, der sieht die Lücke und bricht durch und macht die nächste Bude. 25:20 - das dürfte es gewesen sein.
60.: Das Spiel ist vorbei. Deutschland schlägt Kroatien mit 28:21.
Der Star des Spiels: Patrick Wiencek. Machte im Mittelblock gemeinsam mit Finn Lemke einen herausragenden Job. War dazu auch noch im Angriff total zuverlässig. Wühlte Lücken für die Mitspieler frei und traf auch selbst klasse. Seine Ausbeute: Sechs Würfe, sechs Tore.
Der Flop des Spiels: Luka Cindric. Kroatiens bisheriger Topscorer war wie viele seiner Teamkollegen streckenweise mit der Aggressivität der Deutschen überfordert. Der Spielmacher erzielte lediglich ein Tor bei fünf Versuchen.
Das fiel auf:
- Kroatien wusste vor allem in der ersten Halbzeit zeitweise nicht mehr, was es gegen die deutsche Deckung machen sollte. Die Folge: Zwischen der 5. und der 17. Minute gelang dem Team von Coach Zeljko Babic kein einziges Tor.
- Domagoj Duvnjak machte in der Abwehr einen guten Job, spielte im Angriff allerdings keine Rolle (0 von 1). Das lag vor allem daran, dass Kroatiens Superstar in der Offensive so gut wie gar nicht eingesetzt wurde.
- Andreas Wolff machte ein tolles Spiel (16 von 36, 44 Prozent). Er profitierte allerdings natürlich auch sehr von der starken Abwehrleistung der deutschen Mannschaft. Oft waren es Verzweiflungswürfe der Kroaten, die auf seinen Kasten kamen.
- Sigurdsson gab allen Spielern Einsatzzeit. Lediglich Silvio Heinevetter saß das ganze Spiel über auf der Bank.
- Was haben die beiden nachnominierten Spieler gerissen? Pekeler kam erstmals in der 18. Minute auf das Feld und mischte natürlich im Mittelblock mit. Insgesamt durfte der Kreisläufer knapp 15 Minuten ran und versenkte alle seine drei Würfe. Holger Glandorf kam in der 23. Minute auf die Platte, wirkte insgesamt aber noch ein wenig fremd im Spiel. Er blieb ohne Tor bei zwei Versuchen.
- Der zuletzt so starke Torhüter Filip Ivic fand überhaupt nicht ins Spiel (3 von 19, 17 Prozent). Ivan Stevanovic (3 von 15, 20 Prozent) machte seine Sache nicht viel besser.
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