"Hurensohn, ich werde dich töten": Skandalöse Vorkommnisse bei Handball-Hass-Duell

Von Felix Götz
dujshebaev-1600
© getty

Das Duell der polnischen Spitzenklubs aus Plock und Kielce ist generell nichts für zarte Gemüter. Nun ist die Rivalität aber völlig aus dem Ruder gelaufen.

Cookie-Einstellungen

Am Sonntag hat sich Wisla Plock mit 29:25 gegen Industria Kielce durchgesetzt. Rund um das Spiel ist es zu skandalösen Vorkommnissen gekommen. Mittendrin: Die beiden Trainer Talant Dujshebaev und Xavi Sabate.

"Er hat mich einen Scheiß-Chinesen genannt", erhob der aus Kirgisien stammende Kielce-Coach Dujshebaev gegenüber handball-world heftige Rassismusvorwürfe gegen seinen Kollegen Sabate. Die beiden spanischen Staatsbürger waren zuvor wie die Furien aufeinander losgegangen.

Sabate wies Dujshebaevs Vorwürfe im Gespräch mit dem polnischen TV-Sender TVP Sport "kategorisch zurück" und erhob seinerseits harte Anschuldigungen.

"Hurensohn, ich werde dich töten", habe Dujshebaev zu Sabate gesagt. Mehr noch: Der 56-Jährige soll den Plock-Trainer daraufhin am Hals gepackt und ihm sogar ins Gesicht gespuckt haben.

"Die ganze Situation war in der Fernsehübertragung zu sehen und wurde von einem Zeugen beobachtet", heißt es in einer Stellungnahme von Wisla Plock.

Das wiederum bestreitet Dujshebaev. Er habe lediglich mit einem "pfff" seine Missbilligung gegenüber Sabate zum Ausdruck gebracht.

Dream Team, Champions League
© getty

Blaue Karte für Jorge Maqueda nach Bissattacke

Bereits während der Partie, in der es 21 Zeitstrafen, eine Blaue Karte und eine Rote Karte gab, kam es zu hässlichen Szenen. Kielces Jorge Maqueda wurde mit der Blauen Karte disqualifiziert, weil er seinen Gegenspieler Mirsad Terzic gebissen haben soll.

Unstrittig sind wohl die rassistischen Beleidigungen gegen den französischen Nationalspieler Dylan Nahi. Dieser wurde laut Dujshebaev von den Plock-Fans als "schwarzes Schwein" beschimpft.

"Es ist regelmäßig zu vulgären, auch rassistischen Angriffen von Płock-Fans auf die Kielce-Mannschaft gekommen", teilte Industria Kielce mit.

Sprüche
© getty

Dujshebaev als Skandalnudel bekannt

Unabhängig von den Vorkommnissen in Plock ist Dujshebaev bereits mehrfach als Skandalnudel aufgefallen.

In einem Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen leistete sich der ehemalige Bundesligaspieler 2014 beispielsweise einen "Eierschlag" gegen den damaligen Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson.

Als Spielertrainer von Real Ciudad schlug der zweimalige Welthandballer bei der Klub-WM 2006 dem Torhüter vom Club D'Alger in den Bauch. Und 2009 brüllte der kirgisische Vulkan Hamburgs Trainer Martin Schwalb ein "Ich schlag dich, du Arschloch" entgegen.

Artikel und Videos zum Thema