FC Bayern München: Welche Verteidiger könnten verkauft werden?
Gelenkbus-Gefahr besteht vor allem in der Abwehr. Elf Verteidiger listet der FC Bayern aktuell auf seiner Website. Und da sind der zuletzt nach rechts hinten zurückbeorderte Joshua Kimmich und Talent Adam Aznou noch gar nicht mit eingerechnet. Rein numerisch sind mindestens zwei Spieler verzichtbar, zumal Jonathan Tah weiterhin als potenzieller Neuzugang gehandelt wird.
In der Innenverteidigung ist lediglich Eric Dier unumstritten, wurde er doch gerade erst von Tottenham Hotspur fest verpflichtet. Bei Dayot Upamecano (25), Min-Jae Kim (27) und Matthijs de Ligt (24) sind die Münchner gesprächsbereit. Hoeneß hat klare Präferenzen. "Ich persönlich würde den Upamecano nicht verkaufen", erklärte er. "Ich finde, dass Upamecano bei uns in den letzten Jahren völlig unter Wert gesehen wurde. Das ist ein Spieler, der empfindlich ist, den man viel in den Arm nehmen muss. Das ist meiner Meinung nach zu selten passiert." Kompany soll sich fortan intensiv um den irrsinnig talentierten aber auch fehleranfälligen Upamecano kümmern. Dem Vernehmen nach ist der neue Trainer ohnehin überzeugt von Upamecano, der als Stammspieler eine starke EM mit der französischen Nationalmannschaft absolvierte.
Am wahrscheinlichsten erscheint in der Innenverteidigung aktuell ein Abgang von Matthijs de Ligt. Trainer Erik ten Hag soll ihn zu Manchester United locken. "Er ist Holländer und Manchester United hat einen holländischen Trainer, der ihn von Ajax Amsterdam sehr gut kennt", sagte Hoeneß. "Aber die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Die sind in Gesprächen, aber da mische ich mich nicht ein." Laut Sport Bild bietet United bisher 35 Millionen Euro, der FC Bayern verlangt aber 50. Spieler und Klub sollen sich schon einig sein.
Ebenfalls auf der Verkaufsliste steht ein Rechtsverteidiger. Winter-Neuzugang Sacha Boey und Rückkehrer Josip Stanisic dürften bleiben. Der logische Abgang wäre demnach Noussair Mazraoui. 30 Millionen Euro soll sich der FC Bayern für den 26-jährigen Marokkaner erhoffen, konkret erscheint ein Abgang aktuell aber nicht. Zuletzt hatte die Sport Bild berichtet, dass Galatasaray Istanbul Interesse hätte.
Unklar ist weiterhin die Zukunft von Linksverteidiger Alphonso Davies (23). Der FC Bayern strebte eigentlich eine Verlängerung seines 2025 auslaufenden Vertrages an, geeinigt wurde sich jedoch nicht. "Die Tür ist nicht zu. Er geht jetzt mal in sein letztes Vertragsjahr, dann werden wir sehen", sagte Freund neulich. Laut Hoeneß werde Davies jedenfalls "nicht mehr Geld bekommen". Als Interessent für den kommenden Sommer gilt weiterhin Real Madrid, das sich in den vergangenen Jahren auf ablösefreie Transfers spezialisiert hat - von David Alaba bis Kylian Mbappé.
FC Bayern München: Welche Mittelfeldspieler könnten verkauft werden?
Wie Davies ist auch Joshua Kimmich (29) nur noch bis zum kommenden Sommer gebunden. Ihm gegenüber schlägt Hoeneß deutlich sanftere Töne an. "Joshua Kimmich hat über Jahre bewiesen, dass er ein Klasse-Spieler ist", betonte Hoeneß. "Mit Joshua zu reden ist nicht so schwierig wie mit dem einen oder anderen Berater, der von weit herkommt." Einerseits Wertschätzung für Kimmich, der seine Verträge selbst verhandelt. Andererseits ein Seitenhieb gegen Davies und dessen umstrittenen Berater Nick Huoseh.
Hoeneß' Aussagen über Kimmich sind jedenfalls nicht als Verkaufs-Empfehlung zu deuten. Genauso wenig übrigens wie bei seinem ähnlich umstrittenen Mittelfeld-Kompagnon Leon Goretzka (29), den Hoeneß zwar hart kritisierte, ihm aber gleichzeitig Hoffnung auf eine neue Chance machte. Seine Leistungen in den "letzten zwei Jahren" seien "nicht in Ordnung" gewesen, betonte Hoeneß. "Aber jetzt hat er die Möglichkeit, sich mit einem neuen Trainer zu beweisen."
Kimmich und Goretzka streben zwar beide auch persönlich einen Verbleib beim FC Bayern an, dennoch müsste nach Palhinhas Verpflichtung eigentlich einer der beiden abgegeben werden. Außer Kompany plant mit Kimmich als Rechtsverteidiger, dann gäbe es für diese Position Stand jetzt aber gleich vier Kandidaten. Mit Kimmich sollen sich Manchester City und die spanischen Top-Klubs FC Barcelona und Real beschäftigen. Für Goretzka scheint es aktuell keinen Markt zu geben.
FC Bayern München: Welche Angreifer könnten verkauft werden?
Einen ordentlichen Transfer-Erlös verspricht sich der FC Bayern mit dem Verkauf eines Flügelspielers. Neuzugang Olise belegt einen Kaderplatz auf der offensiven Außenbahn - demzufolge kann einer aus dem Trio Serge Gnabry (29), Kingsley Coman (28) und Leroy Sané (28) gehen. Das Problem ist ähnlich wie im Mittelfeld: keiner scheint gehen zu wollen. Am wahrscheinlichsten gilt aktuell ein Wechsel Comans: Paris Saint-Germain könnte ihn vielleicht reizen, ein Wechsel zu Fenerbahce Istanbul oder Al-Ittihad dagegen wohl eher weniger. Als Ablöse sind 50 bis 60 Millionen Euro im Gespräch.
Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza könnte München auf Leihbasis verlassen. Genau wie Rückkehrer Gabriel Vidovic, zuletzt an Dinamo Zagreb verliehen. Angeblich interessiert sich Stade Brest für den 20-jährigen. Da Vidovics Vertrag 2025 ausläuft, müsste er aber zuerst noch seinen Vertrag verlängern.
