Bei den ersten beiden EM-Spielen zählte das Abwehr-Bollwerk zu Deutschlands großen Stärken. Gegen die Schweiz verteidigte das DFB-Team zwar wackeliger, mit einem interessanten Experiment von Julian Nagelsmann hatte das aber nichts zu tun. Für das Achtelfinale muss der Bundestrainer umbauen. Kommt es dabei zu einem Kuriosum um zwei Reservisten?
Als Bundestrainer Julian Nagelsmann einst selbst Fußball spielte, war er Innenverteidiger. Seine aktive Karriere musste er verletzungsbedingt aber bereits im Alter von 20 Jahren bei der Reserve des FC Augsburg beenden. Anschließend nahm ihn Thomas Tuchel ins Trainerteam auf. Der Rest ist Geschichte, die Nagelsmann im Alter von 36 Jahren als Trainer der deutschen Nationalmannschaft ins Achtelfinale der Heim-EM führte.
Dort ist nun all seine Innenverteidiger-Fachkompetenz gefragt: Nachdem Nagelsmann in den drei Gruppenspielen stets die gleiche Startelf aufgeboten hatte, muss er diesen neuralgischen Mannschaftsteil für das Achtelfinale umbauen. Jonathan Tah fehlt aufgrund einer Gelb-Sperre sicher, er sah beim 1:1 gegen die Schweiz seine zweite Verwarnung im Turnier.
Womöglich muss Nagelsmann zusätzlich auch Tahs Nebenmann Antonio Rüdiger ersetzen. Der Innenverteidiger von Real Madrid zog sich gegen die Schweiz eine Muskelzerrung an der Rückseite des rechten Oberschenkels zu. "Das kann durchaus problematisch sein", sagte der Bundestrainer. Bis zum Achtelfinale bleibt immerhin noch etwas Genesungs-Zeit. Erst am Samstag um 21 Uhr geht es in Dortmund vermutlich gegen Dänemark. Andere mögliche Gegner sind Serbien, England und Slowenien.