Mit dabei: Ein Bayern-Star, ein Dortmunder und sieben weitere Talente, von denen wir in Zukunft noch einiges hören werden.
Aus 50 Finalisten haben wir neun Youngster ausgewählt. Die Rangliste wurde von einem Netzwerk aus Jugendfußball-Experten in 37 Ländern erstellt. Mehrere 100 Fachleute wirkten an der finalen Auswahl mit.
(Hinweis: Alle Spieler sind am oder nach dem 1. Januar 2004 geboren)
NXGN 2023: Hier findet Ihr die 50 Nominierten bei den Männern
NXGN 2023: Hier findet Ihr die 25 Nominierten bei den Frauen
Arda Güler (Fenerbahce)
Arda, der in seiner Heimat als "türkischer Messi" bezeichnet wird, eilt seit Jahren der Ruf voraus, für Großes bestimmt zu sein. Die Vorschusslorbeeren kriegt er nicht zu Unrecht, wenn man sich anschaut, wie er in Fenerbahces Profimannschaft seit dem Sommer 2021 mitmischt.
Arda ist der jüngste Torschütze in der Vereinsgeschichte und verfügt über eine Dribbelstärke und eine Spielkontrolle wie kaum ein anderer Spieler seines Alters.
Arda erinnert aber nicht nur an Messi, manche Fans sehen bei ihm auch Parallelen zu Mesut Özil. Als beide gemeinsam für Fenerbahce spielten, dürfte der Youngster sich eine Menge vom ehemaligen Arsenal- und Real-Spielmacher abgeschaut haben.
Özil jedenfalls war von dem Emporkömmling begeistert und gab zu Protokoll, Arda werde eines Tages "ein Weltstar" sein.
Der 18-jährige offensive Mittelfeldmann ist bereits türkischer A-Nationalspieler, im vergangenen November feierte er sein Debüt im Team von Stefan Kuntz. Kein Wunder also, dass es in den letzten zwölf Monaten Gerüchte um Transfers zu Paris Saint-Germain, Arsenal, Barcelona und dem FC Bayern gab.
Mohamed-Ali Cho (Real Sociedad)
Cho ist in jungen Jahren bereits ordentlich herumgekommen. Wegen des Umzugs seiner Eltern spielte er in der Jugend für PSG und den FC Everton. Der Durchbruch als Profi gelang ihm dann in der vergangenen Spielzeit im Dress von SCO Angers. Prompt poppten auch Vergleich mit Superstar Kylian Mbappé auf.
So wurde der ehemalige englische Junioren-Nationalspieler in Frankreichs U21 berufen und wechselte für elf Millionen Euro Ablöse zu Real Sociedad.
Cho kann im Sturm alle Positionen bekleiden. In Spanien hat der 19-Jährige mit einigen Verletzungen zu kämpfen, deutete sein enormes Potenzial aber bereits an.
Der spanische Fußballexperte Graham Hunter bezeichnete ihn als "kommenden Superstar". Spielt seine Gesundheit mit, dürften wir von Cho in den nächsten Jahren noch eine Menge hören.
Endrick (Palmeiras)
Seitdem im Januar 2022 Clips auftauchten, die zeigen, wie er als 15-Jähriger die prestigeträchtige brasilianische U20-Copinha dominiert, verschärfte sich das Rennen um Endrick unter den europäischen Top-Klubs immer weiter.
Am Ende setzte sich Real Madrid gegen Barcelona, Chelsea und PSG durch und zahlte bis zu 60 Millionen Euro an Palmeiras, um den Stürmer zu verpflichten, der als das größte brasilianische Talent seit Neymar gilt.
Schnell, beidfüßig und mit einem Auge für das Spektakuläre ist Endrick die Verkörperung von "O Jogo Bonito". Viele Brasilianer können es kaum erwarten, ihn an der Seite von Vinícius Junior und Rodrygo spielen zu sehen.
Der 16-Jährige wird allerdings noch anderthalb Jahre auf seinen Wechsel nach Spanien warten müssen.
Gavi (Barcelona)
Der FC Barcelona bringt regelmäßig Talente in seiner weltberühmten Jugend-Akademie La Masia hervor - aber mit Gavi haben sich die Katalanen selbst übertroffen.
Der Mittelfeldspieler ist zwar erst 18 Jahre alt, hat aber bereits mehr als 80 Spiele für einen der größten Vereine der Welt absolviert. Seine Zweikampfstärke und seine außergewöhnliche Ballbehandlung haben dafür gesorgt, dass er den Sprung aus der Jugend in die europäische Spitze mit Leichtigkeit geschafft hat.
Der Übergang fiel ihm sogar so leicht, dass er im September 2021 mit weniger als zehn Profi-Einsätzen in die spanische Nationalmannschaft berufen wurde.
Gavi ist der jüngste Spieler, der jemals für Spanien gespielt hat - und durch seinen Treffer gegen Costa Rica im November der drittjüngste WM-Torschütze aller Zeiten. Dies dürfte jedoch nur der Anfang für ihn sein, denn Gavi dürfte bald regelmäßig bei großen internationalen Turnieren entscheidend für Spanien werden.
Auf Vereinsebene ist der Gewinner der Kopa-Trophy 2022 und des Golden-Boy-Awards bereits eine Schlüsselfigur für Xavis aufstrebendes Team. Daher versucht Barça verzweifelt, ihn mit einem neuen Vertrag zu binden. Allerdings gibt es da ein Hin und Her mit LaLiga über die Gültigkeit des neuen Arbeitspapiers.
Alejandro Garnacho (Manchester United)
Nichts verdeutlicht die Popularität von Garnacho bei den Fans von Manchester United mehr als die Tatsache, dass die Anhänger im Old Trafford in den letzten Monaten den Namen von Cristiano Ronaldo durch den des Teenagers in den berühmten "Viva Ronaldo"-Sprechchören ersetzt haben.
Der 18-Jährige, der 2020 von Atlético Madrid zu United wechselte, war in der vergangenen Saison im Jugend-Team der Red Devils der Star, gewann mit ihm den FA-Cup und rettete die tolle Form auch in die erste Mannschaft hinüber, wo er sich in dieser Saison unter Trainer Erik ten Hag weiterhin stark präsentiert. Als Belohnung winkt Garnacho ein neuer Vertrag.
Der trickreiche Flügelstürmer, der am liebsten von der linken Seite nach innen zieht, spielte für Spaniens Jugend-Nationalmannschaften. Inzwischen wurde er aber in die argentinische A-Nationalmannschaft berufen - und in nicht allzu ferner Zukunft dürfte er dort sein Debüt für die Albiceleste feiern.
Romeo Lavia (Southampton)
Die Probleme Southamptons in der Premier League in dieser Spielzeit haben die hervorragende Debütsaison Lavias in der ersten Mannschaft überschattet. Der belgische Mittelfeldspieler spielte vom ersten Tag der Saison an auf dem höchstem Niveau locker mit.
Das Ex-Anderlecht-Talent kam 2020 zu Manchester City nach England, nachdem er Pep Guardiola beim KDB-Cup (benannt nach Kevin De Bruyne) aufgefallen war. Kurz darauf war er schon ein Star in den City-Jugendmannschaften.
Da Rodri ihm den Weg in die A-Mannschaft versperrte, durfte Lavia im Sommer 2022 gehen. Southampton zahlte rund elf Millionen Euro Ablöse für ihn. Seitdem hat er sich enorm entwickelt - und Chelsea soll für den 19-Jährigen schon in der Vergangenheit ein Angebot in Höhe von 55 Millionen Euro abgegeben haben. Im Falle eines Abstiegs der Saints wird es wahrscheinlich viele Interessenten für Lavia geben.
Berichten zufolge zeigen mittlerweile auch Manchester United und Liverpool Interesse daran, Lavia im Sommer zu verpflichten. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass er seine Karriere noch allzu lange in der unteren Tabellenhälfte verbringt.
Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)
Moukoko war in der Jugend eine echte Tormaschine. Als er als 16-Jähriger zur ersten Mannschaft der Dortmunder kam, wurde entsprechend viel von ihm erwartet - und der Stürmer hat nicht enttäuscht.
Als jüngster Torschütze der Bundesliga-Geschichte, jüngster Debütant in der Champions League und jüngster Spieler bei der WM 2022 hat Moukoko bereits mehr als 60 Einsätze in der Ersten absolviert, obwohl er erst im November 18 Jahre alt geworden ist.
Etwa zur gleichen Zeit hatte Moukoko seine beste Phase im Profifußball: Er markierte Tore, lieferte Assists und war auf dem Weg zur Stammkraft bei BVB-Trainer Edin Terzic.
Seine Knöchelverletzung kam für ihn nun genau zum falschen Zeitpunkt, denn Moukoko befand sich gerade in der besten Form seiner bisherigen Karriere. Wie gut er drauf war, zeigen auch die Bemühungen, die Dortmund im Januar unternahm, um ihn trotz des Interesses aus ganz Europa mit einem neuen Vertrag auszustatten.
Mathys Tel (Bayern München)
Die Zeit nach Robert Lewandowski war für den FC Bayern zunächst nicht ganz einfach, was die Besetzung des Sturmzentrums anging. Aber man kann in München froh sein, dass man mit Tel wohl einen langfristigen Ersatz für den Polen gefunden hat.
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Der 17-Jährige, der zuvor den Rekord von Eduardo Camavinga als jüngster Rennes-Spieler gebrochen hatte, wechselte im Sommer 2022 für 20 Millionen Euro zum FC Bayern. Nur wenige Wochen, nachdem er Frankreich bei der U17-Europameisterschaft zum Titel geführt hatte.
Er hat schnell gezeigt, warum die Bayern so viel Geld für ihn ausgegeben haben: Der Stürmer ist nun der jüngste Bundesliga-Torschütze des Vereins.
Die Tatsache, dass er heute als einer der besten jugendlichen Stürmer der Welt gilt, ist umso bemerkenswerter, da er bis vor einigen Jahren noch als Innenverteidiger spielte, bevor ihn seine Trainer nach und nach in die Offensive vorzogen.
Warren Zaïre-Emery (Paris Saint-Germain)
Zaïre-Emery feierte sein Debüt bei PSG erst im August, doch in den Monaten seither hat er einen Rekord nach dem anderen gebrochen und sich mit beeindruckenden Leistungen das Vertrauen von Trainer Christophe Galtier verdient.
Der 17-Jährige war der jüngste Debütant, Spieler in der Anfangself und Torschütze in der Geschichte des französischen Meisters. Und im Februar wurde er im Spiel gegen Bayern München zum jüngsten Spieler, der in einem Champions-League-Achtelfinale in der Startelf stand.
Obwohl er in dieser Saison gelegentlich auf der rechten Seite eingesetzt wurde, ist die beste Position für Zaïre-Emery das zentrale Mittelfeld, wo er das Spieltempo diktieren und seine Qualitäten bei kurzen und langen Pässen zeigen kann.
In dieser Rolle brillierte er schon im Alter von 15 Jahren in der vergangenen Saison in der UEFA Youth League. Und auch im Profifußball hat er sich unter wesentlich erfahreneren Spielern gut behauptet.
Die Schwierigkeiten von PSG, seine besten Nachwuchsspieler zu halten, sind bekannt. Womöglich ist Zaïre-Emery der nächste Hochkaräter aus dem eigenen Nachwuchs, der sich verabschiedet. Der FC Bayern hatte ihn bereits als Neuzugang auf dem Zettel.