Vancouver benötigt 485 Millionen Euro

SID
Vancouver will sich 485 Millionen Euro leihen
© sid

Vancouver plant zur Finanzierung der Winterspiele 2010 einen Kredit in Höhe von 485 Millionen aufzunehmen. Mit dem Geld soll der Bau des Athletendorfes gesichert werden.

Cookie-Einstellungen

Der Weg für eine Kreditaufnahme der Olympia-Stadt Vancouver in Höhe von 485 Millionen Euro ist frei.

Das Parlament der kanadischen Provinz British Columbia beschloss am Ende einer 20-stündigen Sitzung eine Änderung der Stadt-Charta Vancouvers, um die Kreditaufnahme zu ermöglichen und die Fortsetzung der Bauarbeiten am Olympischen Dorf für die Winterspiele 2010 zu gewährleisten.

Der Beschluss würde die "Steuerzahler und die Bauarbeiten am Olympischen Dorf schützen", sagte Gordon Campbell, Premierminister von British Columbia.

Für die Aufnahme des Kredits hätte Vancouver normalerweise die Zustimmung seiner Einwohner benötigt. Eine Volksabstimmung wird aber nun mit dem Votum des Parlaments umgangen. Verhandlungen mit Banken über eine Kreditaufnahme laufen bereits.

Vancouver braucht bis zum 1. November 275 Millionen Euro

Die Metropole am Pazifik muss seit Oktober die offenen Rechnungen für den Bau der repräsentativen Athletenwohnungen bezahlen, da die Finanzierungsgesellschaft Fortress ihre Zahlungen an den Bauträger eingestellt hat.

Da ein Baustopp droht, braucht Vancouver 275 Millionen Euro für die zum 1. November geplante Fertigstellung des Projekts.

Mit dem restlichen Teil der geplanten Kreditsumme soll der Bauträger aus dem Geschäft herausgekauft werden. Dann könnte die Stadt Vancouver zumindest einen Teil ihrer Verluste mit dem Verkauf der Athletenwohnungen nach Olympia gutmachen.

Montreal-Fiasko droht sich zu wiederholen

Bürgermeister Gregor Robertson hatte unlängst einräumen müssen, dass die Steuerzahler komplett auf den explodierten Kosten für das Olympische Dorf sitzenbleiben könnten.

Damit droht ein finanzielles Fiasko wie bei den Olympischen Spielen von 1976 in Montreal, die mit einem über Jahrzehnte abzuzahlenden Milliardenverlust endeten.

Auch VANOC hatte im letzten Quartal einen Verlust von 39 Millionen Euro geschrieben.