Ein überragender Philipp Boy hat die Kunstturn-Riege des SC Cottbus zur neunten deutschen Mannschafts-Meisterschaft geführt.
Mit dem Vize-Weltmeister an der Spitze behielten die Lausitzer beim Bundesliga-Finale in Berlin gegen Titelverteidiger KTV Straubenhardt vor 2000 Zuschauern mit einem letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg die Oberhand.
Boy mit kompletten Sechskampf
Boy, der einen kompletten Sechskampf absolvierte, musste sich nur beim Sprung seinem direkten Konkurrenten, dem für Straubenhardt turnenden Ex-Europameister Maxim Dewiatowski aus Russland, beugen.
Dewiatowski und seinen Teamkollegen fehlten in der Max-Schmeling-Halle der Olympia-Dritte Fabian Hambüchen, der wegen Achillessehnenbeschwerden abgesagt hatte, sowie Mannschafts-Europameister Marcel Nguyen (Schienbeinbruch).
TURN-Team Stuttgart mühelos
Bei den Frauen verteidigte das TURN-Team Stuttgart hingegen mühelos seinen Titel. Angeführt von der letztjährigen deutschen Meisterin Kim Bui, die nach fast einjähriger Wettkampfpause aufgrund eines Kreuzbandrisses ihr Comeback feierte, distanzierten die Vorjahressiegerinnen den TuS Chemnitz-Altendorf deutlich.
Die Riege aus Sachsen konnte den Ausfall von WM-Teilnehmerin Lisa-Katharina Hill (Meniskusoperation) nicht kompensieren und war an allen vier Geräten chancenlos.
Bereits am Nachmittag hatten NTT Hannover bei den Männern und die TG Karlsruhe-Söllingen bei den Frauen die kleinen Finals für sich entschieden. Die Niedersachsen setzten sich dabei gegen die TG Saar mit Mannschafts-Europameister Eugen Spiridonov durch. Ohne die am Fuß operierte WM-Zwölfte Elisabeth Seitz war die TG Mannheim gegen Karlsruhe-Söllingen chancenlos.
"Es war klar, dass deshalb mehr als Rang vier für uns nicht drin sein würde", sagte Mannheims Trainerin Claudia Schunk. 2011 und 2012 wird das Bundesliga-Finale erneut in Berlin an gleicher Stelle ausgetragen werden.