Das kleine Aufgebot des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) holte in den wichtigen zwölf olympischen Klassen viermal Gold sowie je einmal Silber und Bronze und geht mit reichlich Rückenwind in die weitere Saison.
"Es war wichtig für uns, dass wir nach der verkorksten WM gezeigt haben, dass wir wieder da sind", sagte Sportdirektor Jens Kahl, der sich in den nicht-olympischen Klassen über drei weitere Titel sowie zwei zweite Plätze freuen konnte.
In den olympischen Klassen gewann Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) den Titel über seine 1000-m-Paradestrecke. Der Olympia-Dritte Max Hoff (Essen) war im Kajak-Einer über 1000 m nicht zu schlagen, Max Rendschmidt/Marcus Groß (Berlin/Essen) verteidigten ihren EM-Titel im Kajak-Zweier über 1000 m erfolgreich.
"Ich hoffe, es geht so weiter"
Im 200-m-Sprint im Kajak-Zweier holten Ronald Rauhe/Tom Liebscher (Podsdam/Dresden) Gold. Zweier-Olympiasiegerin Franziska Weber (Potsdam) holte im Kajak-Einer über 500 m Silber, hinzu kam Bronze durch Yul Oeltze/Ronald Verch (Magdeburg/Potsdam) im Canadier-Zweier über den Kilometer.
"Ich habe da angeknüpft, wo ich letztes Jahr aufgehört habe. Ich hoffe, es geht so weiter", sagte Brendel nach seinem Erfolg. Max Hoff war nach seiner Goldfahrt ebenfalls erleichtert: "Das war eine schöne Genugtuung, nachdem es bei der WM im vergangenen Jahr nicht so lief. Es ist noch früh in der Saison. Ich habe aber gezeigt, dass ich es noch kann".
Die drei Titel in den nicht-olympischen Klassen holten Weber über 1000 m, Rendschmidt/Groß über 500 m und der bärenstarke Brendel über 5000 m.
Cheftrainer bleibt realistisch
Cheftrainer Reiner Kießler wollte die Ergebnisse allerdings nicht überbewerten, zumal andere Top-Nationen wie Ungarn größtenteils nur ihre zweite Garde geschickt hatten. "Wir wissen, dass bei den bevorstehenden Weltcups noch einiges an Konkurrenz auf uns zukommen wird", sagte Kießler.
Saisonhöhepunkt sind die Weltmeisterschaften in Mailand (19. bis 23. August). In Italien geht es auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. In Moskau hatte die erfolgsverwöhnte DKV-Flotte in den olympischen Klassen lediglich je einmal Gold, Silber und Bronze gewonnen und damit das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung verbucht.